Ein vermisster Wanderer ist nach fast zwei Wochen in einer riesigen Bergregion im Südosten Australiens lebend gefunden worden. Dem 23-jährigen Studenten gehe es allem Anschein nach körperlich und mental recht gut, teilte die Polizei mit.
Dabei habe er nach eigenen Angaben in der gesamten Zeit lediglich zwei Müsliriegel gegessen, die er in einer verlassenen Hütte gefunden habe. "Das ist ein unglaubliches Ergebnis, nach 13 langen Tagen wurde er gefunden", heißt es in einer Mitteilung von Polizeiinspektor Josh Broadfoot. Australische Medien sprechen von einem "Wunder".
"Wir haben die Hoffnung, ihn zu finden, nie aufgegeben"
Rund 300 Einsatzkräfte hatten seit dem 26. Dezember unermüdlich nach dem Mann gesucht. Er hatte sich damals bei einer Tour im Kosciuszko-Nationalpark in den Snowy Mountains von seinen zwei Freunden getrennt, um Fotos zu machen. Diese verständigten die Behörden, als er später nicht an einem vereinbarten Treffpunkt auf einem Campingplatz auftauchte. "Wir haben die Hoffnung, ihn zu finden, nie aufgegeben und sind überglücklich, dass wir ihn sicher zu seiner Familie zurückbringen können", betonte Broadfoot.
Wanderstöcke und Müll, von denen die Behörden annahmen, dass sie dem Vermissten gehörten, waren am Silvesterabend in der Nähe des Kosciuszko Creek gefunden worden. Am Sonntag entdeckten die Suchtrupps eine Kameraausrüstung in der Nähe einer Lagerfeuerstelle am Geehi River. Deshalb waren die Einsatzkräfte weiter überzeugt, dass es Hoffnung gab.
Student überlebt dank Bachwasser
Am Ende waren es jedoch nicht die Suchmannschaften, die den Vermissten nahe dem See Blue Lake fanden, sondern andere Wanderer. Er habe diesen zugerufen, dass er sich im Busch verlaufen habe und durstig sei, erklärte ein Polizeisprecher. Die Gruppe verständigte daraufhin die Notdienste.
Den Angaben zufolge soll der Student sich mit Wasser aus Bächen am Leben gehalten haben. Weitere Einzelheiten zu seinem Überlebenskampf in der Wildnis wurden zunächst nicht bekannt. Mittlerweile wurde der Gerettete von Ärzten untersucht und mit Familienmitgliedern wiedervereint, die laut Polizei "sehr, sehr glücklich" seien und den Einsatzkräften sehr für ihre Mühen gedankt hätten.
Vermisster Wanderer nach 27 Tagen in den USA gefunden
Ein ähnlicher Fall sorgte im Sommer für Aufsehen. Ein 27 Tage lang vermisster Wanderer wurde im North Cascades National Park in den USA lebend aufgefunden. Der 39-jährige Robert S. verschwand am 3. August, trotz umfangreicher Suchaktionen wurden die Bemühungen am 16. August eingestellt.
Am 30. August entdeckte ein Team der Pacific Northwest Trail Association (PNTA) den Wanderer etwa eine halbe Meile abseits des Weges am Ufer des Chilliwack Rivers. Laut Jeff Kish, dem Leiter der PNTA, befand sich Robert S. in einem "katastrophalen Zustand". "Robert wurde lebend gefunden, aber nicht gesund", schrieb Kish auf Facebook.
(nm)