Putins Propagandist prophezeit die Zerstörung Berlins in Russlands Staats-TV

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Russlands Staats-TV diskutiert bereits den Angriff auf Deutschland. Putins Top-Propagandist Solowjow hat besonders konkrete Vorstellungen.

Moskau – In Russland läuft im Ukraine-Krieg die Propaganda-Maschinerie heiß. Fernsehmoderatoren, Expertinnen und Talkshow-Gäste überbieten sich mit ihren Treuebekenntnissen zu Russlands Militär im Allgemeinen und Präsident Wladimir Putin im Besonderlen. An der Spitze der medialen Hetze steht Wladimir Solowjow.

Der als „Putins Stimme“ bekannte Fernseh- und Radiomoderator spricht in seiner Sendung „Sonntagabend mit Wladimir Solowjow“ im TV-Sender Rossja 1 regelmäßig zu seinem Publikum über den Verfall des Westens und die Stärke russischen Armee. Mal fordert der 60 Jahre alte Meinungsmacher den Beginn eines dritten Weltkriegs, mal die Inhaftierung aller Militärblogger, die über russische Niederlagen im Ukraine-Krieg berichten. Auch für Deutschlands Außenministerin fand Solowjow beleidigende Worte: Annalena Baerbock sei eine „Idiotin“, wetterte der Moderator im November. Seit März 2022 befindet sich der Vertraute der russischen Regierung auf Sanktionslisten der Europäischen Union (EU), Kanada und den USA.

Gilt als Putins Stimme in Russlands Propaganda-TV: Moderator Wladimir Solowjow.
Gilt als Putins Stimme in Russlands Propaganda-TV: Moderator Wladimir Solowjow. © IMAGO/Maksim Konstantinov

Berlin wird zum Thema in Russlands Staats-TV

Nun bekam zum wiederholten Mal Deutschlands Hauptstadt in der Propagandashow eine Drohung ab. „Wir können Berlin von Kaliningrad aus zerstören“, sagte Solowjow im russischen TV. Er bezog sich dabei auf die russische Exklave Kaliningrad, die sich an der Ostsee gelegen zwischen Polen und Litauen befindet – rund 700 Kilometer entfernt von der deutschen Hauptstadt. Einen Ausschnitt der Sendung versehen mit Untertiteln verbreitete Anton Heraschtschenko, ehemaliger Berater der ukrainischen Regierung von Wolodymyr Selenskyj, auf Twitter (neuerdings X).

Unter dem Gelächter der Gäste ätzte Solowjow weiter gegen Berlin. Dort sei ohnehin nichts mehr zu erleben, nachdem ein „ein paar große Kaufhäuser geschlossen wurden“. Damit dürfte Putins Propagandist auf die kürzliche Schließung mehrerer Kaufhof-Filialen in der Hauptstadt anspielen – eine Meldung, die es offenbar bis nach Russland geschafft hat und in der staatlichen Propaganda wohl dafür dient, einen vermeintlichen wirtschaftlichen Verfall der Bundesrepublik zu symbolisieren.

Putins Propagandist will den Berliner Reichstag „in Ruinen“ sehen

Doch der Hass auf den Westen sitzt bei Solowjow offenbar tief. Selbst der Einwurf eines weiteren Gastes in seiner eigenen Show, dass der Hauptfeind Russlands nicht in Berlin sitze, sondern sich „auf der anderen Seite des Ozeans“ befände, ignorierte der Moderator.

Wladimir Solowjow: Zur Person

Name Wladimir Rudolfowitsch Solowjow
Alter 60 Jahre (geboren am 20. Oktober 1963 in Sankt Petersburg)
Ehepartnerin Elga Sepp (seit 2001)

Stattdessen legt er nach und droht Deutschland ganz unverhohlen: „Ich werde schreiben: Ich bin zufrieden mit den Ruinen des Reichstags. Das ist meine Herangehensweise.“ An wen diese Worte dann gerichtet sein sollen, das wiederum lässt „Putins Stimme“ offen. (dil)

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