„Beispiellose Katastrophe“: Flammen toben in beliebter Touristenstadt – mindestens 51 Tote bei Feuern in Chile

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„Beispiellose Katastrophe“: Flammen toben in beliebter Touristenstadt – mindestens 51 Tote bei Feuern

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Dutzende Brände wüten im Süden von Chile. Behörden melden mittlerweile 51 Todesopfer. Besonders schlimm trifft es die bei Touristen beliebte Küstenstadt Viña del Mar.

Viña del Mar – „Das war ein Inferno“, sagte ein Bewohner von Viña del Mar in Chile der Nachrichtenagentur AFP. Er hat sein Haus an die Flammen verloren. Im Zentrum und im Süden des südamerikanischen Lands toben derzeit schwere Waldbrände, die auf etliche Häuser in der Region übergriffen.

Behörden melden 51 Tote bei Waldbränden in Chile – Präsident ruft Notstand aus

Am Sonntag (4. Februar) kämpfen etliche Feuerwehrleute gegen die Flammen. Präsident Garbiel Boric rief den Notstand aus. „Wir werden als Regierung da sein, um Ihnen zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen“, sagte er über die betroffenen Regionen. Zuvor hatte er sich bei einem Helikopterflug ein Bild von der Lage gemacht.

Flucht vor den Flammen: Schwere Brände wüten in Chile und griffen auf mehrere Städte über.
Flucht vor den Flammen: Schwere Brände wüten in Chile und griffen auf mehrere Städte über. © Esteban Felix/Imago

Damit geholfen werden kann, verhängten die Behörde eine Ausgangssperre in den Brandgebieten. Sie soll die Versorgung mit Hilfsgütern ermöglichen und gilt seit Samstagabend (21 Uhr Ortszeit). Wie viele Menschen das betrifft, ist aktuell nicht klar.

Mindestens 51 Menschen sind bei den Bränden mittlerweile ums Leben gekommen, melden die lokalen Behörden. Die Zahl der Todesopfer mussten sie dabei nach oben korrigieren. Zuerst war von 46 Toten die Rede, sechs weitere Menschen starben demnach in Krankenhäusern an den Folgen ihrer Verbrennungen.

Waldbrände in Chile greifen auf Touristenstadt über – Einwohner stehen vor dem Nichts

Besonders schlimm traf es Viña del Mar. Die Stadt liegt an der Küste in der Region Valparaíso und ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen. In der Nacht zu Samstag waren in den Hügeln rund um die 300.000-Einwohner-Stadt ganze Straßenzüge niedergebrannt. Tausende Menschen wurden evakuiert und fanden bei ihrer Rückkehr nurmehr ausgebrannte Ruinen vor.

Noch schlimmere Bilder auf den Straßen vor den verbrannten Häusern. Tüchern mit abgedeckten Leichen säumen das Stadtbild. Es ist dunkel, dichter Rauch hängt über der Stadt.

Bilder der Verwüstung in Viña del Mar: Hier ist das Viertel Villa Independencia  zu sehen, es ist fast komplett niedergebrannt.
Bilder der Verwüstung in Viña del Mar: Hier ist das Viertel Villa Independencia zu sehen, es ist fast komplett niedergebrannt. © Esteban Felix/Imago

„Es war schrecklich, wir haben alles verloren“, sagte Rosa Avenando aus dem Stadtteil El Olivar zur AFP. Sie war nicht zu Hause, als das Feuer ausbrach, bangte stundenlang um das Leben ihres Mannes. Ähnlich erging es Einheimischen bei den verheerenden Bränden auf Hawaii im Sommer 2023.

„Beispiellose Katastrophe in Chile“: Brände treffen etliche Touristenstädte

Viña del Mars Bürgermeisterin sprach von einer „beispiellosen Katastrophe“. Sie sagte, eine Krise „dieser Größenordnung hat es in der Region Valparaíso noch nie gegeben.“

Landesweit sind laut Innenministerin Carolina Tohá bereits 43.000 Hektar Land von den Bränden zerstört worden. Zum Vergleich: Bei den bislang größten Bränden in der Geschichte der EU, brannten 73.000 Hektar in Griechenland. Auch in den Städten Estrella und Navidad südwestlich der Hauptstadt Santiago de Chile wurden Häuser von den Flammen zerstört. Betroffen waren außerdem die südlich der Hauptstadt gelegenen Regionen O‘Higgins, Maule, Biobío, La Araucanía und Los Lagos. In der Stadt Pichilemu, die als Paradies für Surfer gilt, gab es ebenfalls Evakuierungen. (moe mit AFP)

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