Ukraine-Krieg: Russland rückt vor, doch Putin weist Friedenspläne zurück
News zur Lage im Ukraine-Krieg: Sicherheitsgarantien sorgen für Streit. Kiew erobert Dörfer bei Pokrowsk zurück. Der Live-Ticker.
Das Wichtigste in
diesem Live-Ticker
- Streit über Sicherheitsgarantien – Russlands Außenminister Sergej Lawrow hält die von Kiew geforderten Sicherheitsgarantien für unrealistisch.
- Verluste für Russland – Lage im Ukraine-Krieg: Kiew meldet aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten.
Kiew – Im diplomatischen Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau vorgeworfen, ein direktes Treffen zu vermeiden. Kreml-Chef Wladimir Putin wolle der „Notwendigkeit“ eines direkten Treffens für Friedensverhandlungen ausweichen, sagte Selenskyj in einer Videoansprache.
„Die aktuellen Signale aus Russland sind, ehrlich gesagt, unanständig“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Donnerstag. Moskau wolle „diesen Krieg nicht beenden“, fügte er hinzu.
Streit über Sicherheitsgarantien
Moskau warf wiederum Kiew vor, an einem „langfristigen“ Frieden nicht interessiert zu sein. Die von Kiew geforderten Sicherheitsgarantien seien unrealistisch, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow. Die Rhetorik der ukrainischen Vertreter zeige „direkt, dass sie nicht an einer nachhaltigen, fairen und langfristigen Lösung interessiert sind“.
Eine mögliche Stationierung von europäischen Streitkräften in der Ukraine als Teil von westlichen Sicherheitsgarantien wies Lawrow als „völlig inakzeptabel“ zurück. Mit Blick darauf sprach er von „ausländischer Intervention in Teilen der Ukraine„. Selenskyj wiederum lehnt Sicherheitsgarantien durch China ab. Peking habe Kiew nicht dabei geholfen, den Krieg zu beenden und helfe Russland mit Drohnen.

Lage im Ukraine-Krieg: Trump nennt für Bewertung der Aussicht auf Frieden Zeitrahmen von zwei Wochen
Unterdessen hat US-Präsident Donald Trump für die Bewertung der Aussicht auf einen Frieden in der Ukraine einen Zeitrahmen von zwei Wochen genannt. Dann werde man „auf die eine oder andere Weise mehr wissen“, sagte Trump im Interview mit dem konservativen Moderator Todd Starnes. Nach Ablauf dieser Zeit müsse „vielleicht ein anderer Ansatz verfolgt werden“, fügte der Republikaner hinzu. Nähere Details nannte er zunächst nicht.
Nach dem Willen von Trump soll es im Rahmen seiner diplomatischen Friedensbemühungen für die Ukraine erstmals seit Kriegsbeginn ein bilaterales Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Selenskyj geben. Inwiefern Putin überhaupt bereit ist, Selenskyj zu treffen, ist jedoch unklar.
Lage im Ukraine-Krieg: Kiew startet Gegenangriffe bei Pokrowsk
Trotz der diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Krieges gab es auch am Donnerstag neue Angriffe. Nach ukrainischen Angaben griff Russland die Ukraine so heftig wie seit Wochen nicht an. Die russischen Streitkräfte hätten 574 Drohnen und 40 Raketen gestartet, erklärte die ukrainische Luftwaffe. 546 Drohnen und 31 Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden.
Derweil unternahmen die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen Tagen mehrere Gegenangriffe, so in der Region Sumy im Nordosten und bei Pokrowsk im Südosten. Bei Pokrowsk habe es erste Erfolge gegeben, teilte Armeechef Olexander Syrskyj auf Telegram mit. Dort seien sechs Orte zurückerobert worden. Die Berichte konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Ende des Ukraine-Kriegs: Daten und Fakten zum Konflikt
Annexion der Krim | 18. März 2014 |
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Kriegsbeginn im Donbass | 13. April 2014 |
Russische Invasion | 24. Februar 2022 |
Konfliktparteien | Russland, Ukraine |
Staatschefs | Wladimir Putin, Wolodymyr Selenskyj |
Verluste für Russland
Unterdessen hat Kiew neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Nach Angaben des Generalstabs haben die russischen Streitkräfte binnen 24 Stunden etwa 790 russische Soldaten verloren. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der russischen Verluste auf rund 1.074.320 Soldaten. Mit Verlusten sind stets getötete oder schwer verwundete Soldaten gemeint. Die Zahlen lassen sich unabhängig nicht überprüfen. (red mit Agenturen)