Obacht vor „Schockanrufen“: Schnelles und mutiges Handeln rettet 75.000 Euro einer Seniorin

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Blumen für gute Arbeit: (v.l.) Leiter im Bereich Privatkunden Andreas Heiß, Serviceberaterin Elisabeth Tremmel, Raiffeisenbank-Vorstandssprecher Manfred Klaar. © Foto: Raiffeisenbank im Oberland eG

Um ein Haar hätte jüngst eine Seniorin 75.000 Euro verloren. Eine achtsame Bankangestellte in Dietramszell erkannte, dass etwas nicht stimmte und verhinderte so eine Straftat.

Dietramszell – Die Seniorin wirkte nervös, verunsichert und ziemlich angespannt, als sie in die Filiale stürmte. 75.000 Euro brauche sie und wolle ihr gesamtes Guthaben abheben. Die Elisabeth Tremmel, Serviceberaterin der Raiffeisenbank Oberland eG in Dietramszell, merkte sofort, dass etwas nicht stimmte.

Vorträge zum Thema Trickbetrug: Sensibilisierte Dietramszeller Bankangestellte verhindert Schlimmeres

Sensibilisiert durch die jüngst in der Raiffeisenbank veranstalteten Vorträge zum Thema „Trickbetrug“ in Kooperation mit der Polizei Weilheim, fragte Tremmel diskret nach. Die Antwort der Kundin fiel zunächst ausweichend aus: „Das dürfe sie nicht sagen“. Die Bankangestellte hakte noch einmal nach. „Die Tochter sei im Urlaub in Schwierigkeiten geraten.“ Genauer gesagt, diese sei in einen Unfall mit einem Todesopfer verwickelt. Und habe einen Anruf von einem Polizisten zunächst auf ihrem Festnetz erhalten und dann auch auf dem Handy. „Im Hintergrund ist eine weinende Frau mit Kind zu hören gewesen“, wird die Betroffene in einer Pressemitteilung der Raiffeisenbank Oberland zitiert.

Opfer hat Angst um ihre Tochter, dürfe nicht sagen, wofür sie 75.000 Euro brauche: Im Beratungsbüro der Raiffeisenbank wird Seniorin über Betrugsmasche aufgeklärt

Tremmel reagierte sofort. Brachte die Dame umgehend vom Schalter in ein Beratungsbüro. Dort konnte sie diese zusammen mit einem Kollegen zunächst beruhigen und schließlich zusammen, mit Mühe, davon überzeugen, dass es sich hierbei tatsächlich um eine Betrugsmasche handelt und die Tochter nicht in Gefahr sei.

Schockanrufe: Vorträge über typische Fälle klären Bürger auf und sensibilisieren für Ernstfall

Die Vorträge, bei denen Polizeihauptmeister Simon Bräutigam über die typischen Fälle eines „Schockanrufes“ informierte, hatten sich gelohnt. Denn die Mitarbeiter in der Dietramszeller Filiale verhinderten durch ihr couragiertes Handeln einen aktuellen Vorfall eines Trickbetrugs.

Empathische Bankangestellte konnte tatsächlich einen Trickbetrug in Dietramszell verhindern

Im Anschluss wurde die Polizei gerufen. Dem Beamten wurde der Fall noch einmal geschildert und anschließend habe er die Dame nach Hause begleitet, berichtet die Pressesprecherin der Raiffeisenbank, Simone Kleinjung. „Ob man die Täter fassen konnte, entzieht sich unserer Kenntnis“. Fakt ist: „Unsere empathischen und aufmerksamen Filialmitarbeiter haben mit ihrem beherzten Eingreifen gekonnt einen Trickbetrug verhindert“, betont sie.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd habe sofort die Ermittlungen aufgenommen, bestätigt Pressesprecherin Lisa Maier auf Anfrage. Diese laufen derzeit noch. Es sei eine tolle Leistung gewesen, dass die Bankmitarbeiterin „beharrlich“ bei der Kundin nachgefragt hat, um der Dame die Details entlocken zu können.

Vorstandssprecher Manfred Klaar zeigt sich „stolz“

„Wir sind stolz auf das vorbildliche Verhalten unserer Kollegin“, erklärt auch Bank-Vorstandssprecher Manfred Klaar, „deren Geschichte möchten wir hier stellvertretend öffentlich machen, um die Bevölkerung zu warnen“. Derzeit kursieren in der Region zahlreiche Betrugsmaschen.

Für vorbildlichen Einsatz in Dietramszell wird Tremmel belohnt

Als Zeichen der Anerkennung erhielt Elisabeth Tremmel von ihrem Vorgesetzten Andreas Heiß einen Blumenstrauß. Tremmel, verstand den Trubel gar nicht. „Das ist doch ganz normal, wir wollen unseren Kunden doch zur Seite stehen“, äußerte sie bescheiden bei der Blumenübergabe.

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