Ukraine attackiert Kursk mit ATACMS: Folgt jetzt Putins Raketen-Rache?
Die Ukraine soll zum zweiten Mal Russland mit ATACMS-Raketen angegriffen haben. Das vermeintliche Ziel: ein Flughafen bei Kursk.
Kursk – Die Ukraine hat nach offiziell unbestätigten Medienberichten einen russischen Militärflughafen in der Nähe von Kursk mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen angegriffen. Laut ukrainischen Medien haben mindestens zwei Raketen den Flughafen Kursk-Wostotschny getroffen.
Der Angriff habe in der Nacht zum Montag stattgefunden. Über das Ausmaß der Schäden gibt es bislang keine Angaben. Der Einschlag traf einen Parkplatz am Flugplatz, schreibt das US-Nachrichtenportal newsweek.com. Ob dort Kampfflugzeuge standen, sei nicht bekannt.
Ukraine und Russland äußern sich nicht zum vermeintlichen ATACMS-Angriff
Laut Kursk-Gouverneur Alexej Smirnow wurde eine ukrainische Rakete zerstört. Seine Behauptung: Sieben russische Drohnen hätten sieben ukrainische Raketen abgeschossen.

Nach dem Beginn des Ukraine-Krieges hatte Russland den ehemaligen Verkehrsflughafen zu einem Militärflugplatz umfunktioniert, berichtet die russische Nachrichtenagentur Novye Izvestia.
Die Meldung konnte nicht unabhängig geprüft werden. Das ukrainische und russische Militär äußerten sich zu dem Angriff bislang nicht.
Flughafen bei Kursk: Angriff wäre der zweite ATACMS-Einsatz in Russland
Es wäre der zweite Angriff mit ATACMS-Raketen auf russisches Territorium. US-Präsident Joe Biden hatte der Ukraine die Erlaubnis - mit weitreichenden Waffen militärische Ziele in Russland anzugreifen – vor circa einer Woche erteilt. Beim ersten Angriff bombardierten ukrainische Streitkräfte ein russisches Munitionslager in der Region Brjansk.
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Darauf erfolgte wohl der erste Einsatz britischer Storm-Shadow-Marschflugkörper auf ein russisches Hauptquartier für die Kursk-Gegenoffensive. Russlands Präsident Wladimir Putin will die russisch-ukrainische Grenzregion mit 50.000 Soldaten – davon 10.000 Kämpfer aus Nordkorea – zurückerobern.
Laut Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur geht Russland „in Kursk aufs Ganze“. Das russische Militär hat einige Gebiete in Kursk bereits zurückerobert – allerdings unter hohen Verlusten, berichten internationale Medien. Olaf Scholz verneint weiterhin eine Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper.
Ukraine greift weitere Ziele in Russland an
Putins Antwort auf die Freigabe westlicher Marschflugkörper ließ nicht lange auf sich warten: Der Kremlchef bombardierte die ukrainische Stadt Dnipro mit einer neuen Rakete. Aber: Entdeckte Trümmerteile stellten Putins Aussagen infrage. Nun bleibt abzuwarten, wie Russlands Präsidenten auf die vermeintliche zweite ATACMS-Attacke reagieren wird.
Zudem soll die Ukraine in der vergangenen Nacht auch eine Raketenproduktionsstätte im Westen Russlands attackiert haben, schreibt newsweek.com. Der Kreml nutze die Fabrik für die Herstellung von Teilen für Luftabwehrsysteme und Kampffahrzeuge. (Jan Wendt)