Nach Rückzug in Kursk: Ukraine startet Offensive Richtung Belgorod
Die Lage an der Front spitzt sich zu: Nach dem Rückzug ukrainischer Truppen aus der Region Kursk reagiert Kiew mit einem Drohnenangriff in Richtung der russischen Grenzregion Belgorod.
Kursk/Belgorod – Russland führt seit mehr als drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im vergangenen Sommer gelang dem ukrainischen Militär erstmals die Verlagerung von Russlands Ukraine-Krieg auf russisches Gebiet. Dabei konnten die Truppen Kiews rund 1200 Quadratkilometer in der westrussischen Region Kursk erobern. Zuletzt sind sie aber massiv zurückgedrängt worden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gestand indirekt ein, dass die Armee sich aus der Region zurückziehen muss. „Die Situation ist sehr schwer. Ich kann nur unseren Kämpfern für diese Operation danken, die ihre Aufgabe erfüllt hat“, sagte der Staatschef vor der Presse.

Lage an der Ukraine-Front aktuell: Kiew startet Offensive Richtung Belgorod
Russlands Streitkräfte setzen ihre Offensive in der Region Kursk fort, um alle von ukrainischen Truppen kontrollierten Gebiete zurückzuerobern. Angesichts der schweren Verluste und des teilweisen Rückzugs ukrainischer Einheiten bleibt die Lage der verbleibenden Soldaten in der Region ungewiss. Klar ist jedoch, dass sie massiv unter Druck stehen.
Ukrainische Streitkräfte haben laut russischen Medien eine Offensive in Richtung der russischen Grenzregion Belgorod eingeleitet. Berichten zufolge wurden bei Einbruch der Dunkelheit Ausrüstung und Soldaten in das Grenzgebiet nahe der Regionen Belgorod und Kursk verlegt. Bisher gebe es jedoch keinen Hinweis auf einen Grenzdurchbruch.
Am Abend zuvor kam es zu einem Drohnenangriff auf die Stadt Belgorod. Nach Angaben des Gouverneurs verlor ein 18-jähriger Mann dabei seine Hand und wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht, berichtete die Medien-Plattform Nexta auf Telegram.
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Aktuelle Lage an der Ukraine-Front: Russland meldet Abschuss ukrainischer Drohnen
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht zahlreiche ukrainische Drohnen über seinem Staatsgebiet abgefangen. Über Nacht seien 46 ukrainische Drohnen über den Grenzregionen Belgorod, Brjansk und Kursk sowie über Orlow „zerstört oder abgefangen“ worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag. Sechs Menschen wurden den Behörden zufolge verletzt. Die Angriffe erfolgten kurz vor einem geplanten Telefonat zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine.
In der umkämpften Region Kursk wurden fünf Zivilisten bei einem Drohnenangriff auf einen Lastwagen verletzt, wie der Interimsgouverneur der Region, Alexander Chinschtein, im Onlinedienst Telegram mitteilte. Als Reaktion auf den fast täglichen russischen Beschuss seit mehr als drei Jahren greift die Ukraine Russland regelmäßig mit Drohnen an. (jal/dpa)