Bauantrag für Asylhalle in Marienstein erneut eingereicht

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Die Lagerhalle in Marienstein soll zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut werden. © Archiv Thomas Plettenberg

Auch wenn die Gemeinde Waakirchen fieberhaft an einem Wohn-Projekt für Geflüchtete arbeitet: Das Landratsamt hat den Bauantrag für die Asylhalle in Marienstein erneut eingereicht.

Waakirchen – Zweimal hat das Miesbacher Landratsamt den Bauantrag für den Umbau einer Mariensteiner Lagerhalle zur Flüchtlingsunterkunft für 150 Menschen zurückgezogen, jetzt wurde er erneut im Waakirchner Rathaus eingereicht. Das machte die Gemeinde am Mittwoch in einer Pressemitteilung öffentlich.

Die Kommune will die Nutzung der Halle als Flüchtlingsheim verhindern und hat ein alternatives Wohnbau-Konzept entwickelt. Das Solidarische-Schaftlacher-Wohnbau (SSW)-Modell sieht die zügige Schaffung von Wohnungen in Modul-Bauweise vor. Für eine begrenzte Zeit dienen die Neubauten Geflüchteten als Unterkunft, danach sollen sie günstigen Wohnraum für Einheimische abgeben. Mit ihrem Kommunalunternehmen (KU) will die Gemeinde Waakirchen zwei Häuser auf die Schnelle errichten, das erste soll schon diesen Sommer stehen. Vor Kurzem haben sich Landkreis und Gemeinde vor Kurzem geeinigt: Wenn Waakirchen das schafft, verzichtet der Landkreis auf die Nutzung der Halle als Asylheim.

Im Sommer soll das erste Haus stehen

Es ist ein Wettlauf im Gang. Das Waakirchner KU arbeite „mit Hochdruck“ daran, zwei Flüchtlingsunterkünfte binnen kürzester Zeit zu errichten, teilt die Gemeinde mit. „Aktuell liegen wir bei der Bauplanung für die Errichtung der beiden Häuser im Schaftlacher Modell auf Kurs“, wird KU-Geschäftsführer Luitpold Grabmeyer zitiert.

Unterdessen treibt das Landratsamt die Umrüstung der Lagerhalle des Unternehmers Franz Haslberger zur Flüchtlingsunterkunft wie angekündigt voran und hat nun den überarbeiteten Bauantrag eingereicht.

Gemeinde lehnt Nutzung von Halle ab

„Die Gemeinde wird den Antrag, wie es unsere Aufgabe ist, entsprechend prüfen und fristgerecht im Gemeinderat darüber abstimmen lassen. An der Haltung des Gemeinderates hierzu hat sich nichts geändert“, macht Bürgermeister Norbert Kerkel deutlich.

Die Haltung des Gemeinderats ist bekannt: Das Gremium stemmt sich geschlossen gegen eine Flüchtlingsunterkunft dieser Größe im kleinen Marienstein, wie auch eine Bürgerinitiative. Schon im Herbst 2024 war für die Abstimmung eine öffentliche Sondersitzung des Gemeinderats in der Turnhalle anberaumt gewesen. Doch das Landratsamt zog den Bauantrag kurzfristig zurück, womit sich die Sondersitzung erübrigte. Die am selben Abend angesetzte Bürgerversammlung zum Thema fand trotzdem statt und war überaus gut besucht. Dort stellte Kerkel dann das Wohnbau-Projekt vor.

Landratsamt entscheidet über Genehmigung

Wann der Gemeinderat über den Bauantrag für die Asylhalle abstimmen wird, ist noch offen. Die zu erwartende Ablehnung verhindert die Nutzung der Halle als Flüchtlingsunterkunft aber nicht. Als Genehmigungsbehörde kann das Landratsamt die Maßnahme auch ohne das Okay der Gemeinde bewilligen. Für diesen Fall hat die Waakirchen bereits rechtliche Schritte angekündigt.

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