Stopp heißt stopp: „Beschilderung wurde konsequent ignoriert“ – Kreuzungen sind Unfallschwerpunkte

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Der Kreuzungsbereich der Staatsstraße bei Ergertshausen und Neufahrn soll stärker überwacht werden. Die Missachtung der Stopp-Schilder wurde mit als Unfallursache ausgemacht. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Die Polizei kontrolliert verstärkt an zwei Kreuzungen zwischen Wolfratshausen und Egling. Häufig sind dort missachtete Stopp-Schilder Grund für Unfälle.

Wolfratshausen/Egling – Wenn die Einsatzkräfte der Feuerwehren, des Roten Kreuzes und der Polizei zu Unfällen auf die Staatsstraße 2070 zwischen Wolfratshausen und Egling alarmiert werden, sind die exakten Einsatzorte meist bekannt. „Zum einen ist es die Kreuzung mit den Straßen nach Ergertshausen und Neufahrn, zum anderen die an der Abzweigung zur Staatsstraße 2073, die durch die Pupplinger Au nach Ascholding führt“, sagt Polizeiobermeister Nathanael Achenbach.

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An der Kreuzung im Gemeindebereich Egling hat die Polizei zwischen Anfang 2021 und Ende vergangenen Jahres 15 Verkehrsunfälle aufgenommen. „Dabei gab es sechs Schwer- und sieben Leichtverletzte, eine Person wurde tragischerweise getötet“, zieht Achenbach Bilanz. An der Kreuzung bei Wolfratshausen ereigneten sich im selben Zeitraum 19 Unfälle, die eine schwerverletzte und neun leichtverletzte Personen forderten.

Vor beiden Kreuzungen gelten Geschwindigkeitsbeschränkungen. Bei Wolfratshausen sind es 60 km/h, an der Eglinger Kreuzung ist das Tempo auf 70 km/h beschränkt. Zudem sind die einmündenden Straßen ausnahmslos mit Stopp-Schildern versehen. Laut Straßenverkehrsordnung heißt das konkret, dass der Verkehrsteilnehmer nur bis zur Haltelinie fahren darf und dort zwingend stehen bleiben muss.

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Schilder werden konsequent ignoriert

Gibt es keine Haltelinie, gilt die Sichtlinie. „Auch wenn niemandem die Vorfahrt zu gewähren ist“, heißt es in der Vorschrift weiter, „sollten die Räder für mindestens drei Sekunden still stehen.“ Eine Vorgabe, an die sich bei den genannten Knotenpunkten kaum jemand hält. Das war bei mehreren Ortsterminen zu beobachten. „Die Beschilderung wurde konsequent ignoriert“, so Achenbach, „und Unfallauswertungen haben gezeigt, dass die überwiegende Ursache für die schweren Unfälle an diesen Stellen das Missachten des Stopp-Schilds war.“

Nun will die Polizei, bis weitere bauliche oder verkehrsregelnde Maßnahmen eingeleitet werden können, ein Auge auf die Einhaltung der Stopp-Schild-Regel halten. Laut Alexander Schnaars vom ADAC in München werden bei Missachtung des Schilds zehn Euro fällig, bei Missachtung mit Gefährdung anderer bereits 70 Euro. „Dazu kommt ein Punkt in Flensburg“, so der Unternehmenssprecher. Passiert ein Unfall, steigt das Bußgeld auf 85 Euro plus einen Punkt in der Verkehrssünderkartei.

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Kontrollen sollen Sicherheit erhöhen

„Wie bei allen verkehrsüberwachenden Maßnahmen durch die Polizei geht es nicht darum, möglichst viele Verstöße zu ahnden“, betont Polizeiobermeister Achenbach, „sondern um die Erhöhung der Verkehrssicherheit an diesen speziellen Unfallhäufungsstellen.“ Der Polizei wäre es am liebsten, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die vorfahrtsregelnden Zeichen hielten und es so zu keinen weiteren Unfällen kommt.

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