US-Militär schickt Raumflugzeug auf geheime Langzeit-Mission – zeitgleich mit China

  1. Startseite
  2. Wissen

Kommentare

Raumflugzeug X-37b: Es sieht aus wie ein Space-Shuttle im Mini- Format, ist gerade mal 8,80 Meter lang mit einer Flügel-Spannbreite von rund 4,60 Metern (undatiertes Computerbild). © picture alliance / dpa

China und die USA im Wettlauf im All? Ende des Jahres 2023 starten zwei geheime Weltraum-Missionen, fast parallel. Was darüber bekannt ist.

Cape Caneveral/ Peking - Eine unbemannte Maschine hob am Donnerstag vom Kennedy Space Center der US-Raumfahrt-Behörde Nasa im Bundesstaat Florida ab. Viel ließen die USA darüber demnach nicht verlautbaren: Es sei weder genauer bekannt, was sich an Bord befindet, noch, wie lange die Maschine im Auftrag des US-Militärs unterwegs sein wird. Im Deutschlandfunk wird berichtet, dass das Space Shuttle aufgrund technischer Probleme zwei Wochen später als geplant gestartet sei. Fast zeitgleich startete auch China einen ähnlich geheimen Flug.

Raketentests und Experimente im All: Raumflugzeug X-37B ähnelt Spaceshuttle

Dass die USA eine langfristige Mission planen könnten, liegen ähnliche Flüge mit dem gleichen Modell nahe, so Golem.de. Die X-37B sei bereits zum siebten Mal im All, und bei ihrer letzten Mission für 908 Tage unterwegs gewesen. Das neun Meter lange Flugzeug sehe einem Spaceshuttle ähnlich, sei aber deutlich kleiner. Es werde von Solarenergie angetrieben und habe an Board Platz für verschiedene Instrumente.

Die United States Space Forces gaben bekannt, dass mit dem Flug die Wiederverwertung von Raketen getestet werden solle, ebenso „hochmoderne Experimente“ durchgeführt werden sollen. „Wir freuen uns, den Umfang der Fähigkeiten des wiederverwendbaren X-37B zu erweitern, indem wir das flugerprobte Servicemodul und die Falcon Heavy-Rakete nutzen, um mehrere hochmoderne Experimente für das Department of the Air Force und seine Partner durchzuführen“, sagte Oberstleutnant Joseph Fritschen, der X-37B-Programmdirektor.

Der Direktor nannte die Experimente „bahnbrechend“. Angegeben wird, dass an Board Versuche mit Pflanzensamen durchgeführt werden, um den Weg für lange, bemannte Flüge freizumachen. Außerdem gebe es Tests zum „Betrieb des wiederverwendbaren Raumflugzeugs in neuen Orbitalregimen“ und Experimente „mit zukünftigen Technologien für die Erreichung neuer Weltraumsphären“.

Chinas Weltallmission wahrscheinlich „nicht zufällig zeitgleich“ zu der der USA

Chinas jüngste Weltallmission testet ebenfalls eine wiederverwendbare Rakete, so das US-Portal Space.com. Laut General Chance Saltzman, Chef der Raumfahrtoperationen der U.S. Space Force, findet die chinesische Mission Mitte Dezember nicht zufällig zeitgleich zum ursprünglich geplanten US-Start statt. Er sagte, China und die USA seien beide sehr an den Raumflugzeugen des jeweils anderen interessiert. „Und so sind dies zwei der am meisten beobachteten Objekte im Orbit, während sie sich im Orbit befinden. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass sie versuchen, uns in Bezug auf Zeitpunkt und Häufigkeiten zu erreichen.“

Der letzte Flug des chinesischen Roboter-Raumflugzeugs hat demnach 276 Tage gedauert und ließ beobachten, wie das Raumschiff ein unbekanntes Objekt in die Umlaufbahn schleuderte. Laut Reuters machte China keine weiteren Angaben zur aktuellen Mission, außer dass die Verwendung wiederverwertbarer Technologien getestet werde und weitere Experimente an Board stattfinden würden.

USA und Russland verlängern Abkommen zu Überkreuzflügen

Russland und die USA haben unterdessen die Vereinbarung über Überkreuzflüge zur Raumstation ISS verlängert, heißt es aus Moskau. Mit der US-Raumfahrtagentur Nasa sei vereinbart worden, dass bis einschließlich 2025 gemischte Weltraumteams zur Orbitalstation fliegen sollen. Zuletzt war im September US-Astronautin Loral O‘Hara mit den Kosmonauten Oleg Kononenko und Niolai Tschub an Bord einer russischen Sojus-Kapsel zur ISS gestartet.

Die ISS ist eines der wenigen Dinge, bei denen US-Amerikaner und Russen nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar 2022 noch zusammenarbeiten. Kosmonauten und Astronauten fliegen auch gemeinsam zur Raumstation. Experten gehen davon aus, dass im Fokus der Raumfahrt 2024 der Mond stehen wird. (dpa/kat)

Auch interessant

Kommentare