Probleme bei Nasa-Mission: Container mit Asteroiden-Probe lässt sich nicht öffnen

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Die Nasa-Mission zu „Bennu“ stößt auf unerwartete Probleme. Während Forscher bereits erste Ergebnisse liefern, steckt ein Teil der Proben noch fest.

Houston – Etwa drei Monate sind seit der Rückkehr der Nasa-Sonde „Osiris-Rex“ mit Bodenproben vom Asteroiden „Bennu“ zur Erde verstrichen. Doch die Experten der Nasa haben es bis heute nicht geschafft, den Behälter mit den Proben vollständig zu öffnen. Schon im Oktober wurde im Johnson Space Center in Houston festgestellt, dass der Deckel des Probenbehälters sich nicht vollständig öffnen lässt. Zwei Schrauben sind fest. Mit Pinzetten konnten die Experten zumindest einen Teil der wertvollen Ladung bergen. Hinzu kommt das Material, das sich außerhalb des eigentlichen Behälters befindet.

Bislang konnte die Nasa 70,3 Gramm Proben vom Asteroiden „Bennu“ sichern und teilweise an Forschungsteams verteilen. Auch Frank Brenker und sein Team an der Goethe-Universität in Frankfurt haben bereits eine Materialprobe erhalten. „Wir haben diese letzte Woche in Hamburg am DESY mittels Synchrotron-XRF und Tomografie untersucht“, äußert der Forscher auf Anfrage von merkur.de von IPPEN.MEDIA.

Nasa kann Asteroiden-Probe nicht öffnen

In der Zwischenzeit rätselt die Nasa in den USA weiter über die Asteroiden-Probe und den Behälter, in dem sie steckt. Dante Lauretta, der leitende Wissenschaftler der „Bennu“-Mission, vermutet gegenüber Nature, dass noch weitere 30 bis 70 Gramm des kostbaren Asteroiden-Materials in dem Behälter verbleiben. „Es ist eine Art Schrödingers Probe“, sagt Lauretta mit Bezug auf das Gedankenexperiment „Schrödingers Katze“. „Wir wissen nicht, was da drinnen ist.“

Der Probencontainer mit dem Material von Asteroid „Bennu“ steht in einem sogenannten „Handschuhkasten“ und ist von Stickstoff umgeben. Nur in dieser Box kann er geöffnet werden. (Archivbild)
Der Probencontainer mit dem Material von Asteroid „Bennu“ steht in einem sogenannten „Handschuhkasten“ und ist von Stickstoff umgeben. Nur in dieser Box kann er geöffnet werden. (Archivbild) © IMAGO/Cover-Images

Die Nasa gibt die Hoffnung nicht auf, das Asteroiden-Material bergen zu können. Eine Herausforderung besteht jedoch darin, dass die Probe innerhalb eines sogenannten „Handschuhkastens“ gehandhabt werden muss. Dieses Gerät ist mit Stickstoff gefüllt, um eine Kontamination des wertvollen Weltraummaterials zu vermeiden. Nur spezielle Werkzeuge dürfen in diesem Kasten verwendet werden. Aktuell gibt es kein Werkzeug, das die verbliebenen zwei Schrauben lösen könnte – daher entwickelt die Nasa ein neues Werkzeug.

In einer Stellungnahme an Gizmodo äußert ein Nasa-Sprecher: „Design, Entwicklung und Erprobung neuer Werkzeuge aus kontaminationsresistenten Materialien sind in Arbeit, um die Probenentnahme im Handschuhkasten sicher abzuschließen.“ Es gibt sogar einen geplanten Zeitrahmen dafür, der allerdings noch sehr ungenau ist: „Abhängig von der Zeitplanung für den Bau und die Tests erwarten wir, dass sie im ersten Quartal 2024 geöffnet werden kann“, so die Mitteilung.

Forschungsteams beschreiben Asteroiden-Proben

Währenddessen liefern Forschungsteams erste Beschreibungen des geborgenen Asteroiden-Materials. Erste Analysen weisen laut Lauretta darauf hin, dass die Fragmente des Asteroiden „Bennu“ reich an flüchtigen chemischen Verbindungen sind. Diese wurden seit der Entstehung des Sonnensystems vor über 4,5 Milliarden Jahren in den kalten Tiefen des Alls konserviert – und bieten der Forschung einen wertvollen Einblick in die Vergangenheit. „Das allein macht die ganze Mission schon lohnenswert“, unterstreicht Lauretta. „Wir haben jetzt reichlich unberührtes Material“ aus der Frühzeit des Sonnensystems.

Der Frankfurter Wissenschaftler Frank Brenker und sein Team planen, in dieser Woche mit weiteren Untersuchungen zu beginnen. Gegenüber merkur.de gibt er einen kleinen Ausblick auf das, was sein Team bisher gesehen hat: „Die Menge an Karbonaten hat uns tatsächlich überrascht“.

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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