Drei Projekte für 85 Millionen Euro: 2025 wird das Jahr der großen Einweihungen
Die Fertigstellung wichtiger Bauten, das Vorantreiben der Verkehrswende und die Digitalisierung: Mit diesen drei Top-Themen konzentriert sich die Gemeinde Holzkirchen im Jahr 2025 auf die kommunale Grundversorgung.
Holzkirchen – Die fetten Jahre sind vorbei: Das einst gut betuchte Holzkirchen musste im zurückliegenden Jahr mit 45 Millionen Euro Schulden in nie gekanntem Ausmaß machen. Kein Wunder also, dass sich die Gemeinde im Jahr 2025 auf die notwendige Grundversorgung konzentriert.
Top 1: Drei große Projekte abschließen
Die Neubauten von Mittelschule, Kinderland-Kita und Bauhof verschlingen zusammen 85 Millionen Euro. Im Lauf des Jahres sollen diese drei Bauten fertig werden. Die Mittelschule planmäßig bis zum Beginn des neuen Schuljahres, sodass im Lauf der Sommerferien der Umzug erfolgen kann, wie Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) auf Nachfrage erklärt. „Hier besteht auch in wirtschaftlicher Hinsicht Termindruck“, so der Rathauschef. Komme es zu einer Verzögerung, müssten weiter die Interims-Container angemietet werden. Kosten, die sich die Gemeinde gern ersparen will.
In der neuen modernen Mittelschule sollen dann auf einer Nutzfläche von etwa 4000 Quadratmetern Schüler in 18 Klassen teilweise im offenen Ganztag unterrichtet werden.
Bereits zur Jahresmitte soll der Erweiterungsbau der Kinderland-Kita an der Erich-Kästner-Straße fertig werden. In dem in Massivholzbauweise errichteten Gebäude finden dann vier Kindergarten- und drei Hortgruppen Platz. Das Kinderland ist dann mit insgesamt 14 Gruppen und mehr als 300 Kindern die größte Betreuungseinrichtung im Landkreis. Sie schafft Plätze, die dringend gebraucht werden. „Auch hier stehen wir unter Zeitdruck, da bekanntermaßen ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz besteht“, so Schmid. Die Gemeinde sei auf einem guten Weg, im Jahr 2025 alle Bedarfe zu erfüllen. Wie berichtet, hatten zu Beginn des Betreuungsjahres im September rund 100 Kindergarten- und Krippenkinder keinen Platz bekommen.
Fertiggestellt werden soll auch der neue Bauhof am Amalie-Hohenester-Weg. Wann genau in 2025, das ist unklar. „Der Umzug muss sich gut in die Betriebsabläufe integrieren lassen“, erklärt Schmid. Zeitdruck bestehe – anders als bei Mittelschule und Kita – nicht, da der Betrieb an seinen derzeitigen vier Standorten weitergehen könne. „Auch wenn die Arbeitssicherheit eine Katastrophe ist“, wie Schmid sagt. Was nach dem Umzug mit den Standorten am Ladehof, in Föching, dem Materiallager an der Thannerstraße sowie dem Stammsitz an der Badgasse passiert, steht noch nicht fest. An der Badgasse könnte Wohnraum entstehen, wie Schmid auf Nachfrage sagt. „Es gibt dazu ein paar Gedankenspiele im AK Wohnen, aber keine Entscheidung.“ Grundsätzlich sei die zentrale Lage für Wohnraum prädestiniert.
Top 2: Mobilität neu bewerten
„Wir haben uns per Beschluss auf die Fahnen geschrieben, den Anteil des Umweltverbundes am Gesamtverkehr zu erhöhen“, betont Schmid. Im Jahr 2025 stehe turnusmäßig die Neuerstellung des Modal Splits an. Holzkirchen hat damit ein auf Verkehrserhebungen spezialisiertes Büro beauftragt. „Frühestens im späten Frühjahr rechnen wir mit Ergebnissen.“
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Sie sollen der Gemeinde belastbare Zahlen liefern, um zu sehen, wo Holzkirchen im Prozess der Verkehrswende steht. „Ich bin gespannt, was rauskommt“, sagt Schmid. Unter Umständen müssten Maßnahmen aus dem Mobilitätskonzept auf den Prüfstand. Er erwarte aber, dass sich bereits umgesetzte Maßnahmen wie der rege frequentierte Rad- und Fußweg nach Otterfing, die ebenso rege genutzte Kindergartenbrücke, die auch für Radler freigegeben sei, der Rufbus Hoki und nicht zuletzt die Institutionalisierung des Homeoffice in den Ergebnissen niederschlagen.
Top 3: Glasfaser für 3000 Haushalte
Der Ausbau des Glasfasernetzes finde im Jahr 2025 „mit Hochdruck“ statt, sagt Schmid. Die als zukunftssichere Technik geltenden Glasfaserkabel seien Voraussetzung für die Digitalisierung. Wie berichtet, hatte die Firma Avacomm den Gemeindewerken das seit 2015 aufgebaute Glasfasernetz abgekauft. Bis 2026 sollen 3000 Haushalte Anschluss an das turboschnelle Internet mit unbegrenzten Datenmengen bekommen.
Unterdessen treibt die Gemeinde die Digitalisierung der kommunalen Verwaltung voran, wie Schmid erklärt. Noch handle es sich um interne Prozesse, die für den Bürger derzeit nicht unmittelbar spürbar seien.
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