Pächter-Wechsel: Hackensee ab Januar in Hartpenninger Hand

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Der Vorstand des neuen Angelclubs um Vorsitzenden Gerhard Lippert (4.v.l.) mit (v.l.) den Beisitzern Christian Gollwitzer und Andreas Schmid, Vize-Vorsitzendem Hubert Schmid, Stellvertretender Kassierin Ulrike Schmid, Schriftführer Werner Klinke, Arbeitsdienstleiter Georg Meier, Zweitem Schriftführer Franz Krey und Gewässerwart Manuel Kainz. © Stefan Schweihofer

Nach Jahrzehnten kehrt der Hackensee zurück in örtliche Hand: Zum 1. Januar 2025 übernimmt der neu gegründete Verein Abgelclub Hartpenning die Pacht des Gewässers – und damit auch die Pflege.

Hartpenning – Im Sommer lernten viele Kindergenerationen aus der Umgebung hier das Schwimmen, im Winter drehten sie auf dem zuverlässig zufrierenden Hackensee ihre ersten Runden auf Schlittschuhen. So wie Gerhard Lippert, Vorsitzender des neuen Angelclubs. Für den 40-Jährigen aus Kleinhartpenning bedeutet der Hackensee ein Stück Heimat.

Gekümmert haben sich darum bisher gewissermaßen „Auswärtige“. Der Hackensee ist kein Gewässer in öffentlicher Hand. Er gehört Privatleuten aus dem Raum Starnberg. „Eine bodenständige bayerische Familie“, betont Lippert. Die Familie hat ihren kleinen See bei Kleinhartpenning verpachtet. Pächter waren seit rund 60 Jahren die „Siemensfischer“. Auch einige Hartpenninger waren dort aktiv, um am Hackensee zu angeln, darunter seit zwei Jahren Lippert.

„Siemensfischer“ ziehen sich zurück

Doch die Mitgliederzahlen des Anglerclubs des Münchner Unternehmens sind stark zurückgegangen. Die noch dabei sind, wollen sich künftig auf ihr bislang zweites Gewässer in der Nähe von Ingolstadt konzentrieren, berichtet Lippert. Deshalb zieht sich der Anglerclub Siemens vom Hackensee zurück. Die „Siemensfischer“ lassen die Pacht dort zum Jahresende 2024 auslaufen.

Als die Hartpenninger das erfuhren, wollten sie ihre Chance nutzen. „Es war unser Anliegen, dass der See wieder nach Hartpenning kommt – beziehungsweise in Hartpenning bleibt“, drückt es Lippert aus. „Bevor jemand den Zuschlag bekommt, bei dem das Herz nicht dranhängt, haben wir uns entschlossen, unser Glück zu versuchen.“ Die Hartpenninger Angler riefen dazu einen eigenen Verein ins Leben. Bei der Gründungsversammlung im Oktober waren zwölf Personen an Bord, berichtet Schriftführer Werner Klinke. Zum Vorsitzenden wählten die Gründungsmitglieder Lippert.

Es habe zwar einige Bewerber um die Pacht gegeben, weiß Lippert. Doch der neue Verein bekam schließlich den Zuschlag. In Absprache mit den Verpächtern wurde die Satzung des Vereins aufgesetzt, der mit der Pacht nicht nur das Recht erlangt, am Hackensee Fische zu entnehmen, sondern auch die Pflicht zur Pflege.

Pflege des Moorsees ist Aufgabe

Dabei geht es zum einen um die Instandhaltung der Hütte im See sowie des Anwesens am Südostufer. Aber auch um die Pflege des kleinen Moorsees, der als Relikt der letzten Eiszeit entstand. Der Hackensee ist durchaus in Bewegung: Zu sehen ist das etwa an der Insel vor der Landhütte der Fischer, zumindest dann, wenn man den See schon lange kennt, so wie Lippert.

Die Insel, erinnert sich der neue Anglervorsitzende, lag früher etwa in der Mitte des Ostufers, bis sie vor etwa 30 Jahren bei Hochwasser angeschwemmt worden sei. Die „Siemensfischer“ hatten zudem den Verdacht geäußert, dass aus dem Kirchsee – dessen Abfluss den Hackensee speist – anders als früher nicht mehr genug Wassernachschub kommt. Lippert mag zu dem Verdacht nichts sagen. Aber der Angelclub Hartpenning will die Sache beobachten. „Der Hackensee soll erhalten bleiben, wie er ist“, sagt Lippert.

Der Verein ist seit seiner Gründung vor gut zwei Monaten inzwischen schon auf rund 30 Mitglieder angewachsen. Auch Angelkarten wird er ausgeben. Wie viele, das steht allerdings noch nicht fest. „Das Landratsamt legt die Zahl fest“, erklärt Lippert. Die Behörde habe zwar noch kurz vor Weihnachten den Pachtvertrag abgesegnet, aber noch nicht informiert, wie viele Berechtigungen ausgegeben werden dürfen. Lippert geht davon aus, dass die Behörde ihre Entscheidung erst nach den Weihnachtsferien mitteilen wird.

Für den Sommer, voraussichtlich Anfang Juli, plant der Angelclub ein Fischerfest. Die „Siemensfischer“ hätten sich eher zurückgehalten und nur im sehr kleinen Kreis gefeiert. Die Hackensee-Fischer wollen sich aber vorstellen, sagt Lippert: „Wir wollen unseren Einstand feiern.“ Damit alle wissen, dass der Hackensee jetzt in Hartpenninger Hand ist.

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