„Zu Wildem Westen geworden“: Neue Regeln sollen Urlauber auf Italien-Insel schützen

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Sizilien ist zwar ein beliebtes Urlaubsziel, doch die italienische Insel kämpft mit vielen Problemen. Neue Regeln sollen den Tourismus schützen.

Palermo – Italien ist für Millionen Menschen weltweit ein Urlaubsparadies. Auch für viele Deutsche ist Italien ein Sehnsuchtsort und steht ganz oben auf der Liste der beliebtesten Reiseziele in Europa. Vor allem die Insel Sizilien im Süden Italiens ist bei Urlaubern sehr beliebt. Wie das italienische Nachrichtenportal qds.it schreibt, wurden im Jahr 2023 sogar die Besucherzahlen vor der Pandemie übertroffen. Doch der Touristenmagnet hat mit einigen Problemen zu kämpfen, manche Italien-Besucher sind sogar schockiert vom Zustand der Insel. Mit neuen Regeln möchte die Regierung jetzt durchgreifen.

„Das Ziel der Regierung ist es, Ordnung in einen Sektor zu bringen, der zu einem Wilden Westen geworden ist“, sagte Regionalrätin Elvira Amata. Schon lange leidet Italien unter den Folgen des Massentourismus, der viele Regionen überlastet. Laut dem Bericht möchte man mit den neuen Regeln notwendige Regulierungen durchsetzen, ohne den Tourismussektor einzuschränken. Die Regeln sollen Urlaubern zugutekommen, indem ein höherer Standard geschaffen wird.

Strand auf Sizilien
Die Regierung will in Zukunft genau wissen, wie viele Touristen nach Sizilien kommen. (Symbolbild) © Alberto Lo Bianco/dpa

Neue Regeln in Italien sollen Urlaubern zugutekommen und Wirtschaft stärken

Dazu gehört unter anderem, dass Hotels und andere touristische Einrichtungen ihre Leistungen realistisch einschätzen müssen. Sollten Einrichtung sich beispielsweise selbst besser einstufen oder sich Sternebewertungen geben, die nicht mit der realen Leistung übereinstimmen, können Strafgelder in Höhe von bis zu 2500 Euro verhängt werden. Das soll gewährleisten, dass die Erwartungen der Urlauber erfüllt werden und so den Ruf des Touristen-Paradieses stärken.

Stefano Pellegrino, Fraktionsvorsitzender von Forza Italia in der sizilianischen Regionalversammlung, hob die positiven Auswirkungen der Verordnung hervor: „Die Verabschiedung des Tourismusgesetzes ist ein wichtiger Schritt für die Konsolidierung und Entwicklung eines strategischen Sektors für die Wirtschaft unserer Insel“, zitiert ihn siracusapress.it. Weiter sagt Pellegrino, man lege „präzise Regeln fest, um Missbrauchsphänomene, die ehrliche Marktteilnehmer schädigen, zu verhindern und zu bekämpfen.“ Damit werden auch die Urlauber geschützt.

Bis zu 6000 Euro Strafe – Unterkünfte müssen künftig Erklärung zu Nutzung und Gästen abgeben

Der Regierung geht aber auch darum, die Besucherzahlen richtig zu erfassen. Um das sicherzustellen, wird ein Kontroll- und Sanktionssystem eingeführt. Das betrifft besonders Bed & Breakfast und die Vermietung privater Immobilien an Urlauber und die Nutzung von privaten Immobilien während der saisonalen Schließungszeiten.

Wer die Zahl der Gäste nicht richtig angibt, kann laut dem Bericht mit Strafen von bis zu 600 Euro belastet werden. Richtig teuer kommt es jedoch, wenn erst gar keine Angaben zu Gästen und Nutzung privater Immobilien abgegeben werden. In solchen Fällen können Strafen bis zu 6000 Euro verhängt werden. Regionalrätin Amata sieht die neue Regelung positiv, die „Gesetzgebung notwendig, um den Sektor zu reorganisieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern“.

Auch in den italienischen Städten drängen sich Touristen, Venedig verlangt deshalb Eintritt von seinen Besuchern. (kiba)

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