Bürgerbefragung zum Wegausbau läuft bis 15. September
Bis zum 15. September läuft in Kreuth eine Bürgerbefragung zum Ausbau des Wander- und Radwegs nach Stuben. Je nach Ergebnis stimmt der Gemeinderat neu ab.
Kreuth – In diesen Tagen erhalten die Kreuther das September-Gemeindeblatt – und damit den Rückmeldebogen für die Bürgerbefragung zur Asphaltierung des jetzt gekiesten Wander- und Radwegs zwischen Kreuth und Stuben. Bis zum 15. September will die Gemeinde das Meinungsbild zum heftig umstrittenen Ausbau des Wegs einholen. Online läuft die Befragung über die Website der Gemeinde bereits seit ein paar Tagen. Etwa 150 bis 200 Kreuther hatten sich bis gestern Mittag daran beteiligt. Ob es eine Tendenz pro oder contra Asphaltierung gibt, lässt Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) offen. Der Ausgang bleibe abzuwarten.
Meinungen gehen auseinander
Klar ist: Die Meinungen gehen stark auseinander. Gegen die Empfehlung Bierschneiders hatte der Gemeinderat die Asphaltierung in seiner Juli-Sitzung mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Es handelt sich um eine Maßnahme, die im Zuge eines Radweg-Ausbauprogramms vom Freistaat zu 100 Prozent finanziert wird, ebenso wie Instandsetzungen von Durchlässen und Brücken. Der Unterhalt liegt wie bisher bei der Gemeinde. Sie würde aber zusätzlich noch eine siebenstellige Summe als Ablöse vom Bund erhalten, weil die Kommune dieser Pflicht nachkommen muss.
Rückmeldebogen mit Gemeindeboten verteilt
Nach dem negativen Beschluss des Gemeinderats im Juli, erklärt Bierschneider, wäre der Punkt für ihn eigentlich abgehakt gewesen. Das änderte sich, als ihn nach der Entscheidung viel Kritik von Seiten der Bürger erreichte, die sich den Ausbau wünschen. Schon zu diesem Zeitpunkt, so Bierschneider, habe man sich im Rathaus für eine Befragung entschieden und die Aktion per Gemeindeboten vorbereitet.
Wie viele Kreuther sich den Ausbau wünschen, lässt sich am Erfolg einer Bürgerinitiative pro Asphaltierung ablesen, die über 900 Unterschriften gesammelt hat. Aber auch die Zahl der Gegner ist hoch. Sie fürchten einen massiven Eingriff in die Natur und auch Gefahrenpotenzial, wenn der von vielen Wanderern genutzte Weg von noch mehr Zweiradfahrern frequentiert wird, die dazu ein höheres Tempo erreichen. Zuletzt hatten die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal und die Kreuther SPD-Fraktion in Pressemitteilungen Position gegen den Ausbau bezogen.
„Unwahrheiten im Umlauf“
Bierschneider wünscht sich vor allem Sachlichkeit. Leider seien einige Unwahrheiten im Umlauf, meint er. Zum Beispiel, dass die Gemeinde eine viel höhere Versicherungssumme zahlen müsste, dass Bäume gefällt würden und die Trasse einen massiven Unterbau bekäme. Dies treffe alles nicht zu, sagt der Bürgermeister. Geklärt sei auch die Zulässigkeit in der sogenannten Zone C des Alpenplans.
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Je nach Ergebnis stimmt Gemeinderat neu ab
Das Ergebnis der Bürgerbefragung wird nach dem 15. September festgestellt und dem Gemeinderat noch im Herbst vorgelegt. Sollte es für die Asphaltierung ausfallen, stellt Bierschneider den Punkt noch einmal zur Abstimmung. Eine Wiederholung ist laut Gemeindeordnung zulässig, wenn sich Entscheidungsgrundlagen geändert haben. Im Sinn der Demokratie, erklärt Bierschneider, sei dies ganz sicher der Fall, wenn eine Mehrheit der Bürger sich für den Ausbau ausspricht.