Kleine Artisten bieten große Gala: Abschluss von beliebtem Kinder-Zirkus

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Wagemutig trauten sich die Fakire auch an echtes Feuer heran. © Ursula Gallmetzer

Für viele Kinder ist er der Höhepunkt des Sommers: der Zirkus Schweinsgalopp, ein inklusives Ferienangebot für Kinder zwischen sieben und 14 Jahren. Zum Abschluss gab es jetzt wieder eine fulminante Gala in der Turnhalle Birkenried.

Peiting – Wie beliebt der Zirkus Schweinsgalopp ist, das zeigte sich bereits im Mai bei der Anmeldung: In kürzester Zeit waren alle Plätze vergeben. 88 Kinder, davon sechs mit Behinderung, durften in diesem Jahr mitmachen.

Fünf Tage lang wurde in der ersten Ferienwoche jeweils von 9 bis 17 Uhr gemeinsam getobt, gespielt, gelacht und natürlich vor allem Zirkusluft geschnuppert. Zunächst durften alle Kinder sich ein Bild von den Möglichkeiten machen, die es gibt, und alles ausprobieren. Danach wurden von jedem Kind drei Wunsch-Workshops angegeben, und das Schweinsgalopp-Team feilte so lange an der Aufteilung, bis jeder Teilnehmer in einer seiner drei Favoriten-Nummern untergebracht war.

Dann startete die Probephase für die große Abschlussgala: Es wurde jongliert, Feuer gespuckt, balanciert sowie geturnt und an jedem kleinen Detail gefeilt, bis alles richtig saß. Für alle Darbietungen dachten sich die Beteiligten eine kleine Geschichte drumherum aus, in deren Kontext die Kunststücke eingebunden wurden.

Das Ergebnis wollten hunderte Menschen sehen: So füllten sich die Ränge in der Turnhalle am Birkenried in wenigen Minuten komplett. Die Besucher erwartete eine professionelle Show. Von der Manege über die Beleuchtung bis zur Musik: einfach alles war perfekt abgestimmt.

Für jede Nummer wurde in Windeseile umgebaut, dazwischen leitete das Moderatorinnen-Team mit gewitzten Mini-Sketchen zu den einzelnen Stationen über. „Kinderzirkusdirektor Ferdinand“ sorgte im extravaganten Glitzeroutfit zudem für charmante Ansagen.

Fledermaushöhle oder Ninja-Tempel

Wie viel Kreativität in der Vorführung steckte, zeigte sich besonders an den gemeinsam mit den Kindern gebastelten Kulissen: Aus Karton, Farbe und mit vielen liebevollen Details war eine Manege entstanden, die sich immer wieder verwandelte – mal in eine düstere Fledermaushöhle, mal in einen japanischen Ninja-Tempel, einen mystischen Märchenwald, ein schickes Restaurant, ein historisches Museum oder in eines der vielen anderen fantasievollen Bühnenbilder.

In dazu passenden Kostümen traten die Zirkuskinder darin auf, konzentriert, mutig und mit sichtbarer Freude. Jeder Einzelne wurde mit lautem Applaus belohnt – völlig zu Recht.

„Das, was der Zirkus Schweinsgalopp macht, gehört zum Besten, was wir in der Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis haben“, wertschätzte der stellvertretende Landrat Wolfgang Taffertshofer den Einsatz des Zirkusteams. „100 Prozent integrativ, 100 Prozent inklusiv und 100 Prozent Spaß“, so sein Fazit zum gesamten Projekt, das er als „gigantischen Erfolg“ bezeichnete. „Die Kinder wachsen in den Tagen über sich hinaus“, fand Taffertshofer.

Viel zu lachen gab es bei den Clownerie-Einlagen.
Viel zu lachen gab es bei den Clownerie-Einlagen. © Ursula Gallmetzer

„Der größte Dank gilt den Kindern – ohne sie gäbe es keine Gala“, wandte sich Organisatorin Sonja Merkle an die Nachwuchsartisten. Doch auch die 35 Betreuer bekamen von ihr Lob und Dank. Denn sie spielten und trainierten nicht nur mit den Kindern, sondern kümmerten sich von der kulinarischen Verpflegung über das Tränen-Trocknen und Pflaster-Aufkleben bis hin zu den Kulissen und dem gesamten Auf- und Abbau sowie um alles, was den Zirkus zu solch einem einzigartigen Projekt macht.

Mit breitem Grinsen kam Merkle nach der Gala aus der Halle heraus: „Es war einfach toll“, schwärmte sie von der Vorführung. Dass es beim Aufbau des Zeltes am Sportplatz kalt und regnerisch sowie zum Abschluss tropisch heiß war, konnte sie nicht erschüttern: „Man muss es nehmen, wie es ist“, sagte sie gelassen.

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Stolz, erschöpft und glücklich über das Erreichte, wurden die Kinder nach der Gala von ihren Familien empfangen. Viele waren sich bereits sicher, dass sie im nächsten Jahr wieder dabei sein wollen, wenn es heißt: „Wirf‘ den Ball, dreh‘ den Stab, sei ein Zirkusakrobat!“

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