Nach zehn Tagen ist am Sonntag der Historische Markt am Bürgermeister-Schaegger-Platz zu Ende gegangen. Zwischen 25 000 und 30 000 Besucher lockte die Veranstaltung in die Schongauer Altstadt. Entsprechend zufrieden fällt das Fazit der Organisatoren nach der geglückten Premiere unter neuer Regie aus.
Schongau – Emsig wird am Montagvormittag auf dem Bürgermeister-Schaegger-Platz gearbeitet. Ein Gabelstapler verlädt die hölzernen Stehtische, die Bierbänke sind bereits sorgfältig gestapelt. „Das haben wir noch in der Nacht gemacht“, sagt Max Diegruber, der inmitten des Treibens steht und die Abbauarbeiten orchestriert.
Bis das Helferteam loslegen konnte, dauerte es am Sonntag allerdings. „Wir hatten am Schluss noch 1500 Leute da. Es war ein Bombentag, wir sind regelrecht überrannt worden“, blickt Diegruber zurück auf das Finale des Historischen Markts, der aus Sicht der Organisatoren bei seiner Premiere kaum besser hätte laufen können. Erstmals hatte der im Herbst 2024 gegründete Verein „Mittelaltermarkt Schongau“ die Veranstaltung nach dem Aus des „Schongauer Sommers“ durchgeführt und den Markt vom Volksfestplatz zurück in die Altstadt gebracht.
Vor der historischen Kulisse der Stadtmauer konnten Besucher zehn Tage lang eintauchen in das besondere Mittelalter-Flair und ließen sich davon auch vom schlechten Wetter nicht abhalten, das vor allem am ersten Wochenende herrschte. „Die Leute sind hier mit den Regenschirmen durchflaniert“, erzählt Diegruber. Dabei profitierte man auch von der Entscheidung, keinen Eintritt für den Markt zu verlangen. Manch einer sei auch mal nur für eine Stunde dagewesen, berichtet Vorstandsmitglied Herbert Zimmert.
Spätestens, als ab Mittwoch der Sommer zurückkam, waren abends freie Plätze an den zahlreichen Biertischen rar gesät. An den Essensständen kam man oft kaum hinterher, wer seinen Hunger stillen wollte, musste da schon mal etwas länger warten. Der guten Stimmung tat dies freilich keinen Abbruch. Ob Besucher, Fieranten oder die Gastronomie: Alle seien total zufrieden gewesen, freut sich Tobias Fuhrmann, der als Mitorganisator selbst einen Foto-Stand auf dem Markt betrieb. Insgesamt strömten an den zehn Tagen zwischen 25 000 und 30 000 Gäste auf das Gelände.
Heißer Auftritt bei heißen Temperaturen
Mächtig ins Schwitzen kam am vergangenen Wochenende bei hochsommerlichen Temperaturen nicht nur, wer vor der Bühne das Tanzbein schwang, sondern auch die Musiker der „Sandsacks“ auf der Bühne, auf die die Sonne ohne Erbarmen herabbrannte. Auf eine Überdachung hatte der Verein bewusst verzichtet, um den Blick auf die Stadtmauer nicht zu verstellen. Für die Hitze am Nachmittag seien die Künstler am Abend dafür mit einer „Bombenstimmung“ belohnt worden, so Diegruber.
Die gute Stimmung, sie ist auch am Montag bei den Organisatoren zu spüren. Er habe vor dem Markt schon die ein oder andere schlaflose Nacht gehabt, gibt nicht nur Zimmert zu. „Man fragt sich ja schon, ob auch alles so gut läuft, wie man es sich in der Theorie vorstellt.“ Doch die lange Planung, sie sei voll aufgegangen, freut sich Diegruber.

Ausgezahlt hat es sich laut den Organisatoren auch, dass man vor der Veranstaltung die Anwohner informiert und ins Boot geholt hatte. Probleme habe es daher keine gegeben, weshalb man sich auf diesem Weg noch einmal für die Unterstützung bedanken wolle, so Fuhrmann. Und natürlich auch bei den eigenen Vereinsmitgliedern, die tatkräftig mit angepackt hätten während der Veranstaltung, sei es beim Ausschank oder am Schluss beim Abbauen.
Das ist am Montag fast geschafft, am heutigen Dienstag sollen die letzten Überbleibsel des Historischen Markts vom Schaegger-Platz verschwinden. Schon jetzt steht nach dem Erfolg fest, dass er keine einmalige Sache bleiben wird. Der Termin für den nächsten Markt sei bereits fix, verrät Diegruber. 2026 wird er vom 31. Juli bis zum 9. August wieder seine Tore öffnen – dann vielleicht eingebunden in die 800-Jahre-Stadtmauer-Feier. Passen würde das allemal, findet Fuhrmann: „Die Lage hier vor der Stadtmauer hat einfach ein Wahnsinns-Ambiente.“