Zeitreise durch den Landkreis: Bildband „Der historische Bezirk Miesbach-Tegernsee“ veröffentlicht
Innerhalb von vier Jahren sammelten Daniel Glasl und Anton Stetter historische Fotos aus dem Landkreis Miesbach. Nun veröffentlichten sie das Bildband „Der historische Bezirk Miesbach-Tegernsee“.
Miesbach/Landkreis – In knapp vier Jahren detektivischer Fleißarbeit schufen Daniel Glasl und Anton Stetter den Nachfolger zu den Bildbänden mit historischen Fotos vom Tegernsee und dem Schlierachtal. Mit „Der historische Bezirk Miesbach-Tegernsee – Eine Zeitreise durch den Landkreis Miesbach in alten Photographien“ nehmen Glasl und Stetter ihre Leser mit auf eine liebevoll kuratierte, große Tour durch das Gebiet des heutigen Landkreises Miesbach in den Jahren 1865 bis 1945.
Zeitreise durch den Landkreis Miesbach: Bildband „Der historische Bezirk Miesbach-Tegernsee“ veröffentlicht
Anton Stetter und Daniel Glasl hüten einen Schatz von unschätzbarem Wert: Darauf zu sehen sind Szenen aus Alltag und Veranstaltungen, dazu allerlei Kurioses und Denkwürdiges. „Ich tituliere uns mutig als Heimatforscher“, sagte Glasl bei der Buchvorstellung im Büro von Landrat Olaf von Löwis. Dieser schwärmte sogleich vom im kleineheimat Verlag erschienenen Bildband: „Wir haben ja sowas als Landkreis nicht. Das kann sich durchaus sehen lassen.“
Auf 656 Seiten nehmen Glasl und Stetter ihre Leser mit auf eine bilderstarke, informative und fesselnde Reise von München in das Gebiet des heutigen Landkreises, freilich mit der Bahn. Der damalige Bezirk bestand aus 29 Gemeinden und wurde 1875 von 22.000 Menschen bewohnt. Auf 480 Abbildungen werden alle 17 heutigen Gemeinden in einem eigens gewidmeten Kapitel besucht, am Ende werden die Tagesausflügler wieder am Münchner Hauptbahnhof verabschiedet.
Fotos aus Archive der Marktgemeinde Holzkirchen und der Kreisstadt Miesbach
Der Startschuss fiel schnell nach der Veröffentlichung von „Das Schlierachtal: Eine Ausfahrt in historischen Photographien“. Auf einen Aufruf hin meldeten sich Barbara Beck und Regina Kaiser und stellten dem Fotodesigner und Verleger Glasl und dem Unternehmerverbands-Vorsitzenden Stetter ihre Foto-Schätze zur Verfügung. Dazu kamen historische Postkarten von Franz Kasparek und aus Glasls über die Jahre gewachsenem Fotoarchiv. Hilfreich waren auch die Archive der Marktgemeinde Holzkirchen und der Stadt Miesbach. Andernorts hieß es Klinkenputzen.
„Da stehst du dann auf einem einsamen Bauernhof und sagst: ,Servus, ich bin der Stetter Toni und würde gern was von früher wissen‘“, sagte Stetter. Glasl kam indes auf Umwegen – genauer: durch eine Auktion in Armenien – an einen historischen Schatz: Eine Postkarte, die eine Kirta auf der Schliersbergalm zeigt.
Das Bildband forderte vier Jahre lange Recherche
Doch das knapp drei Kilo schwere Werk hat nicht nur Abbildungen zu bieten, Grundlage des historischen Streifzugs waren neben Fotografien auch Zeitzeugenberichte und Zeitungsartikel. Und nicht immer stimmten Letztere überein: So zeigt zum Beispiel das winterliche Bild von vielen Menschen auf der zugefrorenen Egerner Bucht nicht etwa wie ursprünglich zum Bild angegeben eine Viehauktion, sondern eine Faschingsveranstaltung. „Wir haben das eine oder andere glattgezogen“, sagt Stetter.
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Auch Fotomontagen und -retuschen waren damals bereits wohlbekannt. Doch welches Bild steht so sehr für den Landkreis, dass es das Cover des Bildbandes schmücken durfte? Für die Autoren ganz klar: Die Einweihung des Oberländerdenkmals in Waakirchen im Jahre 1905 mit Gedenken an die Sendlinger Mordweihnacht. „Das vereint uns alle“, sagte Glasl.
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