„Feuerwehrfrauen“: Schauspielerin Katja Danowski über ihren Beruf und ihre Erinnerungen an Penzberg
Schauspielerin Katja Danowski (50) stand auf der Bühne des Schauspielhauses in Hamburg und war beim Berliner Ensemble engagiert. Sie spielte in der TV-Reihe „Rentnercops“ und an der Seite von Christoph Waltz, Christian Ulmen und Detlev Buck die weibliche Hauptrolle im Film „Herr Lehmann“. Zu sehen war sie jetzt im ARD-Zweiteiler „Feuerwehrfrauen“. Was wenige wissen: Katja Danowski hat einen Teil ihrer Jugend in Penzberg verbracht. Sie besuchte dort von 1986 bis 1989 das Gymnasium. Unsere Zeitung sprach mit ihr über Erinnerungen an Penzberg, den Schauspielberuf und Feuerwehrfrauen.
Frau Danowski, als Jugendliche haben Sie mit Ihrer Familie einige Jahre in Penzberg gelebt. Wie sind Ihre Erinnerungen?
Ich fand die Natur wahnsinnig schön. Am Anfang haben wir auf einem Bauernhof gewohnt, nach einem halben Jahr sind wir dann nach Penzberg an den Ortsrand gezogen. Ich erinnere mich daran, dass ich unheimlich viel Fahrrad gefahren bin, ich erinnere mich an einen schönen Weiher am Stadtrand, an eine lange Hauptstraße und ein großes Sportgeschäft.
Sie sind auf Theaterbühnen gestanden, haben für Film und Fernsehen gedreht. Haben Sie schon zu ihrer Penzberger Zeit ans Schauspielern gedacht, beim Theaterverein oder am Gymnasium?
Überhaupt nicht. Ich bin erst in der 13. Klasse in Regensburg durch eine Theatergruppe darauf gekommen, dass mir das etwas bedeuten könnten. Vorher hat mich das gar nicht interessiert.
Wann wurde dann für Sie klar, dass Sie Schauspielerin werden wollen?
Das war, als nach einer Schulaufführung alle gesagt haben, dass ich Schauspielerin werden muss. Selbst wäre ich gar nicht darauf gekommen, mir hat es vor allem Spaß gemacht. Ich habe dann mehrmals bei Schauspielschulen vorgesprochen. Als ich endlich genommen wurde, ging alles von allein.
Richtig bekannt wurden Sie 2003 mit dem Kinofilm „Herr Lehmann“ von Regisseur Leander Haußmann an der Seite von Christian Ulmen und Christoph Waltz, dem zweifachen Oscar-Preisträger. Was war das für ein Gefühl?
Christoph Waltz und Christian Ulmen waren damals noch nicht so bekannt, dass man sich ehrfürchtig hätte niederknien müssen. Es war eher ein vertrautes Gefühl bei den Dreharbeiten, weil ich Leander Haußmann vom Theater kannte. Ich habe gar nicht so richtig mitgekriegt, in welch einer wahnsinnigen Umgebung ich mich befinde. Das habe ich erst im Nachhinein verstanden.
Ist Schauspielen ein Traumberuf? Würden Sie ihn noch einmal wählen?
Ich habe sehr viel Freude daran. Genauso gern würde ich aber etwas machen, bei dem ich ein Produkt erschaffen kann, das bleibt und nicht mit mir selbst zu tun hat. Beim Schauspielen ist man ja selbst das Produkt. Das ist manchmal anstrengend. Quälend ist der Beruf, wenn keine Angebote kommen. Viele Kollegen, mit denen ich auf der Schauspielschule war, sind deswegen nicht mehr Schauspieler. Also: In meinem nächsten Leben würde ich Tischlerin werden.
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Aktuell waren Sie im ARD-Zweiteiler „Feuerwehrfrauen“ zu sehen, der weiterhin in der Mediathek abrufbar ist. Um was geht es da?
Es geht um Menschen innerhalb der Feuerwehr, um zwei Feuerwehrfrauen, die sehr gegensätzliche Charaktere haben und aneinandergeraten. Man begleitet die Frauen mit ihren Probleme auf ihrem merkwürdigen Weg zur Freundschaft.
Wie haben Sie sich auf Ihre Rolle vorbereitet? Per Praktikum bei der Feuerwehr?
Nein, das nicht. Ich habe mir ein paar Feuerwehrformate angesehen, von Angelina Jolie bis Dokus, und ein Boxtraining gemacht. Während des Drehs hatten wir dann eine Einführung. Sie haben uns gezeigt, wie die wichtigsten Handgriffe sind, wie man Schläuche abrollt und so was.
Haben Sie etwas Einblick in die Feuerwehrarbeit bekommen als Feuerwehrfrau?
Ich war erstaunt, wie körperlich anstrengend das ist und wie mutig die Menschen sind. Ich finde es auch gut, wenn viele Frauen dazustoßen, die Feuerwehr ist ja immer noch eine Männerdomäne. Frauen können genauso gut anpacken, sie sind genauso schnell und mutig.
Haben sie selbst schon mal die Feuerwehr gebraucht?
Ja, wir mussten sie mal rufen, als es im Haus ganz verkokelt gerochen hat. Drei Minuten später standen acht Feuerwehrleute im Hausflur. Es war mir peinlich, weil nur ein Kabel durchgeschmort war. Aber sie haben gesagt, dass es richtig war, die Feuerwehr zu rufen.
Zurück zu Penzberg: Haben Sie noch Kontakte?
Leider gar nicht mehr, ich war dafür zu kurz in Penzberg.
Aber Sie haben vor ein paar Jahren ganz in der Nähe gedreht: für „Hubert und Staller“ in Wolfratshausen. Haben Sie da kurz vorbeigeschaut?
Ja, tatsächlich. Ich habe mir ein Fahrrad geliehen und bin nach Penzberg gefahren. Ich habe alle Stationen abgefahren, das Haus, die Schule, das Sportgeschäft. Es war wahnsinnig schön.