Merz warnt wegen Verhandlungsfehler vor Zoll-Hammer durch Donald Trump

US-Präsident Donald Trump hat die Frist für einen Zoll-Deal mit den USA für viele Länder nochmal vom 9. Juli auf den 1. August verlängert. Das gab das Weiße Haus am Montag bekannt.

Doch auch wenn die Frist verlängert wird: Friedrich Merz schwant in den Zoll-Verhandlungen mit dem US-Präsidenten Böses. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Merz habe deshalb im CDU-Bundesvorstand Alarm geschlagen und will noch heute Krisengespräche mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen führen.

Wie die "Bild" schreibt, glaubt der Bundeskanzler nicht, dass die aktuelle Verhandlungsstrategie der EU zu einer Abwendung von Trumps Zoll-Hammer (bis zu 50 Prozent) führen wird. Die Gespräche mit den USA seien nicht weit genug fortgeschritten, verlören sich zu sehr in der Verhandlung über Einzel-Zölle, anstatt einen großen Trump-Deal zu machen, findet Merz.

Merz: "Wir werden im Rückblick auf diese Zeit nicht über die Stromsteuer sprechen"

Laut "Bild" sagte er im CDU-Bundesvorstand: „Wir werden im Rückblick auf diese Zeit nicht über die Stromsteuer sprechen, sondern über die Zollpolitik der USA und äußere und innere Sicherheit.“ Man sei in Gesprächen mit den USA - doch es sei Eile geboten, heißt es.

Der Grund: Trump hat die Frist zwar verlängert, doch schon jetzt beginnt Trump damit, erste Droh-Briefe zu verschicken. An die Länder, die nicht genug auf die USA zugekommen sind.

Narzissmus trifft Standhaftigkeit: Merz besteht die Feuerprobe mit Trump
Narzissmus trifft Standhaftigkeit: Merz besteht die Feuerprobe mit Trump Getty Images/China News Service

Merz macht am Tag des Frist-Endes den Anruf-Beantworter

Trifft es auch die EU? Merz machte laut "Bild" klar, dass Trump vermutlich nicht bereit sein werde, die Zölle auf beiden Seiten komplett zu streichen. Der Grund: Die USA bräuchten schlichtweg die Zolleinnahmen. Bislang führte EU-Kommissionschefin von der Leyen die Verhandlungen mit Trump.

Trump fordert Länder zum Deal auf und brüstet sich mit deren Reaktion

Donald Trump, der aktuell im heftigen Clinch mit Elon Musk liegt, hatte im März hohe Zölle gegen knapp 100 Länder verhängt. Für die meisten Länder hatte er diese kurze Zeit später wieder ausgesetzt. Er kündigte an, dass er die hohen Zölle erst in 90 Tagen einführen wolle. Solange hätte jedes Land die Chance, einen Deal zu machen.

Trump, der aktuell auch auf Konfrontation zu Russlands Präsident Putin geht, brüstete sich in der Folge damit, dass viele Länder bei ihm quasi um einen Deal gebettelt hätten. Die EU hatte nach Bekanntwerden der Aussetzung auch auf eigene Gegenzölle verzichtet, die zunächst angedroht worden waren.