Schützengräben und Bunker: Stadt an Nato-Grenze rüstet sich gegen Putin-Invasion
Experten warnten bereits, dass Russland eine ernsthafte Bedrohung für die NATO darstellt. Eine Stadt bereitet sich nun auf den schlimmsten Fall vor.
Narva – In Europa wächst die Angst vor dem nächsten Krieg. Besonders an den Grenzen zu Russland spüren die Menschen die Unsicherheit. Die estnische Stadt Narva liegt nur wenige Kilometer von Russland entfernt – eine Brücke und der Fluss Narva trennen die Stadt vom Nachbarland. Diese Nähe macht Narva zu einem möglichen Angriffspunkt.
In Narva sprechen 95 Prozent der Bewohner Russisch. Viele von ihnen konnten nach dem Zerfall der Sowjetunion ihre Staatsbürgerschaft frei wählen und ungehindert nach Russland reisen. Obwohl die Grenze mittlerweile streng kontrolliert wird, bleiben die kulturellen Verbindungen zu Russland bestehen.

Estland bereitet sich auf den Ernstfall vor: Zivilbevölkerung trainiert für den Krieg
Die estnische Regierung hat angesichts der wachsenden Bedrohung durch Russland begonnen, die Zivilbevölkerung auf mögliche Konflikte vorzubereiten, berichtete die kroatische Nachrichtenplattform Dnevnik.hr. Die Stadt rüstet sich für alle Szenarien, immer mehr Bürger nehmen an militärischen Trainings teil, um sich auf den Ernstfall vorzubereiten.
Laut eigenen Angaben hat Estland seinen Verteidigungsplan im Angesichts des Ukraine-Kriegs massiv ausgeweitet. Entlang der 300 Kilometer langen Grenze zu Russland wurden Bunker und Schützengräben errichtet. Ziel ist es, den Vormarsch des Feindes im Falle eines Angriffs zu verzögern, bis internationale Verbündete eingreifen können. Laut dem Bericht wurden in öffentlichen Gebäuden Notunterkünfte eingerichtet.
Die estnische Zivilbevölkerung wird außerdem aktiv in die Verteidigung des Landes eingebunden. Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen, darunter Ärzte, Anwälte und Mechaniker, sollen sich der Estnischen Verteidigungsliga (EDL) angeschlossen haben. Diese freiwillige paramilitärische Organisation unterstützt die regulären Streitkräfte. Zu den Übungen der EDL gehören unter anderem das Bekämpfen von Drohnen und das Vorgehen in Schützengräben.
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Kriegsgefahr: Generalinspekteur der Bundeswehr warnt vor russischer Aufrüstung
Vor der zunehmenden Kriegsgefahr durch Wladimir Putin warnte auch bereits vor einigen Wochen Carsten Breuer, der Generalinspekteur der deutschen Bundeswehr. In einem Gespräch bei Sandra Maischberger in der ARD äußerte Breuer seine Bedenken bezüglich der militärischen Aufrüstung Russlands. „Putin hat die Zahl seiner Soldaten verdoppelt. Man sieht Militärstrukturen, die ganz klar in Richtung Westen ausgerichtet sind, neue Militärbezirke zum Beispiel in St. Petersburg“, so der Experte.
Breuer hob hervor, dass Putin seine militärischen Ressourcen und Strukturen verstärkt, um seine Macht im eigenen Land zu sichern. „Das Hineintragen einer solchen Auseinandersetzung aus dem eigenen Land heraus in Richtung Westen sichert Putin seine Macht in Russland“, erklärte er. Angesichts der aktuellen Entwicklungen warnte der Generalinspekteur zudem vor einer neuen Eskalation des Konflikts. „Deswegen wird die Beendigung des Ukrainekrieges nicht dazu führen, dass wir wieder Frieden auf dem europäischen Kontinent haben. Ich sehe, dass Russland 2029 zu einem großmaßstäblichen Krieg, wie wir es nennen, in der Lage wäre.“ , so Breuer. (jal)