Polizei stärkt Verkehrssicherheit im Landkreis Miesbach: Radfahrer und Kinder im Fokus

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Polizeikontrolle bei der Radfahrsicherheit: Überprüfung von Radfahrern im Rahmen der landesweiten Aktion. (Symbolbild) © Peter Kneffel/dpa

Die Polizei engagiert sich im Landkreis Miesbach mit Aktionen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, insbesondere bei Radfahrern und Kindern. Ziel ist es, Unfälle zu verhindern.

Landkreis – An gleich zwei Aktionen zu mehr Sicherheit im Verkehr war das Polizeipräsidium Oberbayern Süd in den vergangenen Wochen beteiligt: die landesweite Schwerpunktaktion „Radfahrsicherheit“ im Mai und die Aktion „Kinder im Blick“ Anfang Juni.

Im Mai stellte die Bayerische Polizei insgesamt 12.999 Verstöße im Rahmen des landesweiten Aktionsmonats zur Radfahrsicherheit fest. Darunter befanden sich 10.965 Verwarnungen und 1.597 Anzeigen wegen schwerwiegender Ordnungswidrigkeiten, wie beispielsweise Rotlichtverstöße. „Besonders auffällig waren 4.889 Fälle, in denen Radfahrer als Geisterradler entgegen der Fahrtrichtung oder verbotswidrig auf Gehwegen fuhren“, erklärt das Bayerische Innenministerium.

Auch 1.541 Auto- und Lastwagenfahrer erhielten Sanktionen, vor allem für das Halten oder Parken auf Radwegen. In 437 Fällen gab es Strafanzeigen, etwa wegen Trunkenheit im Verkehr oder Fahrraddiebstahl. Im Landkreis Miesbach wurden 130 Radfahrer kontrolliert. Dabei gab es 67 Beanstandungen und 15 Verstöße. „Wir brauchen deutlich mehr gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr, egal ob auf zwei oder vier Rädern“, sagt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. „Radfahren muss noch deutlich sicherer werden.“ Herrmann kündigte an, dass die Bayerische Polizei auch künftig verstärkt auf die Radverkehrssicherheit achten werde.

Radfahrsicherheit: Viele Verstöße bei landesweiter Aktion

Die Jüngsten im Fokus hatte die Aktion „sicher.mobil.leben 2025 – Kinder im Blick“. Dazu führte die Bayerische Polizei am Dienstag (3. Juni) gezielte Schwerpunktkontrollen durch. Die Einsatzkräfte registrierten insgesamt 4.510 Verstöße, darunter 2.100 Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie weiteres gefährliches Fehlverhalten, wie zum Beispiel 348 Fälle fehlender oder falscher Sicherung von Kindern im Kindersitz. Innenminister Joachim Herrmann mahnt: „Kinder können Gefahren im Straßenverkehr noch nicht richtig einschätzen.

Sie kennen keine toten Winkel, keine Reaktionszeiten, keine Bremswege. Wo Kinder unterwegs sind, zählt jede Sekunde Aufmerksamkeit.“ Herrmann betonte, dass die Bayerische Polizei auch künftig konsequent gegen Verkehrsverstöße vorgehen werde – insbesondere dort, wo Kinder besonders gefährdet sind. Die Verkehrsunfallstatistik unterstreiche die Dringlichkeit der Maßnahmen, erklärt das Innenministerium: Im Jahr 2024 registrierte die Bayerische Polizei 3.460 Verkehrsunfälle mit Kindern im Alter von bis 13 Jahren – ein Anstieg um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr (3.365).

Maßnahmen zum Schutz von Kindern im Straßenverkehr

Neun Kinder kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben, zwei mehr als 2023. Acht von ihnen saßen in einem Auto, eines war zu Fuß unterwegs. Die Zahl verletzter Kinder stieg um drei Prozent auf 3.632 (2023: 3.527). „Jedes verletzte oder getötete Kind im Straßenverkehr ist eines zu viel“, betont Herrmann. „Umso erfreulicher ist, dass im letzten Schuljahr kein Kind auf dem Schulweg ums Leben kam.“ Die Zahl der Schulwegunfälle sank um 1,7 Prozent auf 624 (2023: 635).

Im Landkreis Miesbach wurden im Zuge der Aktion 78 Fahrzeuge kontrolliert, dabei kamen acht Regelverstöße zu Tage, listet das Polizeipräsidium auf. Herrmann machte deutlich, dass der Schutz von Kindern im Straßenverkehr ein zentrales Ziel des Verkehrssicherheitsprogramms 2030 ist. „Dazu setzen wir gezielte Maßnahmen insbesondere auf Schulwegrouten und gefährlichen Kreuzungen und Einmündungen um.

Dringlichkeit durch Unfallstatistik unterstrichen

Zum Beispiel werden Wartezeiten an Ampeln verkürzt, die Grünphasen verlängert und akustische Signalgeber nachgerüstet. Zudem fördern wir die Verkehrserziehung, um Kindern die Komplexität der Verkehrswelt bestmöglich zu vermitteln und Eltern verstärkt für das Thema Kindersicherung zu sensibilisieren.“

Auch die Schulwegsicherheit spielt eine wichtige Rolle. Eltern sollen ermutigt werden, ihre Kinder den Schulweg soweit möglich – nach entsprechender Anleitung und Begleitung – selbstständig bewältigen zu lassen. Herrmann appellierte an die Eigenverantwortung der Eltern: „Kinder entwickeln kein Verkehrsbewusstsein, wenn sie regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Hol- und Bringverkehre erzeugen zusätzliche gefährliche Situationen direkt vor den Schulen.“ Zudem lobte der Innenminister das Engagement freiwilliger Schulwegdienste und warb um weitere Unterstützung.

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