EU will „robuste Sicherheitsgarantien“ für Ukraine – Putins Soldaten dringen in neue Region ein
Die Ukraine und die EU fordern glaubwürdige und robuste Sicherheitsgarantien für ein Kriegsende. Putins Soldaten greifen derweil weiter an. Der News-Ticker.
Das Wichtigste in
diesem Live-Ticker
- Westen will glaubwürdige Sicherheitsgarantien für Ukraine – Die Armee der Ukraine müsse im Rahmen dieser Garantien verstärkt werden.
- Sicherheitsgarantien für die Ukraine weiter Diskussionsstoff – Wolodymyr Selenskyj forderte die Stationierung ausländischer Truppen.
- Russland behauptet Einnahme von Dörfern in Dnipropetrowsk – Wladimir Putins Soldaten sollen weiter vorgedrungen sein.
Kiew/Moskau – Vor einem Treffen der EU-Außen- und Verteidigungsminister ab Donnerstag (28. August) in Kopenhagen hat sich die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas für „glaubwürdige und robuste“ Sicherheitsgarantien zur Sicherung eines künftigen Friedens in der Ukraine ausgesprochen. „Zur Rückversicherung für die Ukraine müssten die westlichen Friedenstruppen gut ausgerüstet und in der Lage sein, sich verteidigen zu können“, sagte Kallas der Welt.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Westen will glaubwürdige Sicherheitsgarantien für Ukraine
Die Sicherheitsgarantien müssten stark genug sein, um Russland von einem weiteren Angriff auf die Ukraine abzuhalten. „2022 darf sich nicht wiederholen“, sagte Kallas mit Blick auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022. Es reiche darum künftig nicht, dass der Westen die Einhaltung eines Waffenstillstandes nur überwache. „Die Ukraine muss sich bei der Sicherung von Frieden auf den Westen verlassen können. Und der Kreml muss wissen, dass eine Verletzung der Waffenruhe auch zu ernsthaften Reaktionen der Verbündeten der Ukraine führen könnte“, sagte Kallas weiter.
Die vorderste Front zur Absicherung eines Waffenstillstandes sollte allerdings nicht der Westen, sondern Kiew bilden: „Die erste Verteidigungslinie für einen Waffenstillstand wäre eine starke ukrainische Armee. Darum müssen wir alles tun, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine weiter zu stärken“, sagte Kallas.
Sicherheitsgarantien für die Ukraine weiter Diskussionsstoff
Welche Sicherheitsgarantien für die Ukraine es im Falle einer Waffenruhe mit Russland geben könne, ist seit Monaten Gegenstand von Diskussionen. Am Sonntag, dem Unabhängigkeitstag der Ukraine, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut die Stationierung ausländischer Truppen in der Ukraine nach einem Ende des Krieges gefordert.
Zuvor hatte bereits Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Kiew „robuste Sicherheitsgarantien“ der westlichen Verbündeten für die Ukraine gefordert. US-Präsident Donald Trump hatte sich zuletzt dazu bereit erklärt, europäische Friedenstruppen aus der Luft abzusichern. Russland lehnt die Stationierung europäischer Truppen in der Ukraine strikt ab.

Ende des Ukraine-Krieges: Putins Armee marschiert trotz Verhandlungen in neue Region ein
Russische Truppen sind im Ukraine-Krieg indes erstmals in die ukrainische Region Dnipropetrowsk vorgedrungen. Die Ukraine bestätigte am Dienstag den Einmarsch russischer Soldaten in das Gebiet. Bereits im Juni gab es Berichte über Kämpfe in der Region, doch eine offizielle Bestätigung fehlte bisher. Viktor Tregubow, Sprecher der ukrainischen Streitkräfte in Dnipro, erklärte gegenüber ukrainischen Medien: „Ja, sie sind eingedrungen und die Kämpfe dauern derzeit an.“
Russland behauptet Einnahme von Dörfern in Dnipropetrowsk
Russland meldete bereits die Eroberung der Dörfer Saporischke und Nowogeorgiiwkja in Dnipropetrowsk. Der ukrainische Generalstab widersprach den russischen Militärangaben. Militärnahe ukrainische Quellen bewerten die Lage anders. Die Beobachtungsgruppe DeepState berichtete, Russland habe die beiden Dörfer tatsächlich „besetzt“. Das russische Militär „konsolidiere“ nun die Stellungen dort und sammle „Infanterie für einen weiteren Vormarsch“ an.
Bei russischen Angriffen auf die Stadt Cherson ist derweil nach ukrainischen Angaben eine 81-jährige Frau getötet worden. Eine 53-Jährige sei bei dem Artillerieangriff in den frühen Morgenstunden verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft im Onlinedienst Facebook mit. Die Frau wurde demnach in ein Krankenhaus eingeliefert. Zudem wurde nach Angaben der Militärverwaltung ein 56-Jähriger bei einem Drohnenangriff im Zentrum von Cherson verletzt. Die Staatsanwaltschaft eröffnete nach eigenen Angaben Ermittlungen wegen möglicher Kriegsverbrechen. (bb mit Agenturen)