Wohnen und Einkaufen: Penny-Wiese wird in drei Zonen eingeteilt

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Weißer Fleck in der Ortsmitte: Die Penny-Wiese südlich des Discounters (hinten), eine der letzten Freiflächen innerhalb Otterfings, bekommt jetzt einen Bebauungsplan. Überplant werden insgesamt 2,4 Hektar. © Stefan Schweihofer

Ein Bebauungsplan mit drei Zonen – so packt die Gemeinde Otterfing die Überplanung der „Penny-Wiese“ samt Umgriff in der Ortsmitte an. Möglich wäre sogar, den Penny zu versetzen. Ein „urbanes Gebiet“ und ein Sondergebiet sollen weitere Wohnungen ermöglichen, darunter „bezahlbare“ Modelle für Alt und Jung.

Otterfing – Lange suchte der Gemeinderat hinter den Kulissen, bei Klausurtagungen und in nichtöffentlichen Sitzungen, nach einer gemeinsamen Linie und einem Grobkonzept für einen der letzten großen Freiräume mitten im Ort, der Penny-Wiese westlich der Tegernseer Straße. Fachlichen Rat holte man sich bei Stadtplanerin Kathrin Greßl vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München.

Jetzt ist das Planungsverfahren spruchreif. Der Bauausschuss empfahl dem Gemeinderat am Dienstag (18. Februar) einstimmig, in dessen Sitzung am 25. Februar den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan zu fassen, der den ganzen Umgriff inklusive einiger Bestandsbauten definiert. Wie Bauamtsleiter Hubert Zellner erläuterte, erfasst die Planung insgesamt 2,4 Hektar; dazu gehören im Norden der Penny-Markt samt Parkplatz und das ebenfalls private Anwesen östlich davon. Kernstück ist die „Wiese“ selber, die von der Gemeinde jüngst erworben worden war.

Ganz im Süden, in Richtung Haidfeldstraße, schließt ein Garten- und Wiesenstreifen das Plangebiet ab, das insgesamt, in der Draufsicht, ein umgedrehtes „L“ ausbildet. In diesem Streifen ist neben der Tegernseer Straße derzeit ein Garten angelegt; im Osten an der Schimmelgasse gibt es bereits ein Bestandsgebäude. „Hier kann eine Baureihe mit normaler Wohnbebauung entstehen, die das neue Quartier mit der südlich angrenzenden Bebauung verbindet“, erklärte Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD). Diese Zone ist fix verortet.

Anders verhält es sich mit den übrigen beiden Zonen oder Modulen, die als „urbanes Gebiet“ und als Sondergebiet geplant sind. „Wo genau die Grenzen liegen, das wird man im Laufe des Verfahrens sehen“, sagte Falkenhahn. Die Gemeinde würde sich wünschen, den Penny-Markt, der sich ohnehin auf 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche deutlich vergrößern will, direkt neben die Ortsdurchfahrt zu versetzen, vielleicht sogar etwas nach Süden. Der Neubau könnte im Obergeschoss sogar Büroräume bekommen; statt eines offenen, Raum fressenden Parkplatzes wäre ein Parkdeck denkbar.

„Wir hatten gute Vorgespräche mit den betroffenen Privateigentümern, auch mit Penny“, sagt Falkenhahn auf Anfrage, „aber wir sind noch ganz am Anfang.“ Sollte der Penny an die Staatsstraße rücken, würde der Neubau dort als Lärm- und Immissionsbarriere neue Wohnquartiere dahinter abschirmen. „Das wäre der Plan“, sagt der Rathauschef.

Wo jetzt der Penny steht, würde sich neuer Raum eröffnen, auf dem sich ein „urbanes“ Gebiet entfalten kann – mit Wohnen, kleinem Gewerbe, Büros, Praxen und Einkaufsläden. „Man könnte etwa festlegen, dass Wohnen nur in den Obergeschossen möglich ist“, erklärte Stadtplanerin Geßl. Nicht zuletzt soll genug Platz bleiben für „sozialverträgliche“ (sprich: bezahlbare) Wohnprojekte für ältere Otterfinger und Otterfinger Familien. „Das ist unser Auftrag“, stellt Falkenhahn klar.

Möglich ist, dass die Gemeinde die Realisierung des Sondergebiet-Moduls an eine Genossenschaft oder Investor vergibt, dessen Konzept dann in den Bebauungsplan eingehoben wird. „Das lässt sich gut machen“, versprach die Stadtplanerin, „sinnvoll ist aber, mit einem großen Bebauungsplan aus einem Guss loszulegen, damit grundsätzlich schon einmal Baurecht geschaffen wird.“

Hildegard Huil (Grüne) lobte das „stimmige“ Erarbeiten der Planung im Gemeinderat, der sich in einem Workshop unter anderem darauf festlegte, das gesamte Quartier mit einer „fußläufigen Durchwegung“ und „Aufenthaltsqualität“ auszustatten. Ulrike Stockmeier (FLO) gestand, dass ihr die „Höhe der Gebäude zu schaffen macht“, während Georg Schlickenrieder (CSU) darauf hinwies, dass man sich die Zahl der Wohnungen genau anschauen müsse.

„Wir haben jetzt eine Basis“, betonte der Bürgermeister, „ehe etwas gebaut werden kann, dürften bestimmt noch zwei bis drei Jahre vergehen.“

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