Gesundheitsresidenz am Tegernsee öffnet heuer – „Wollen alle ein langes Leben“

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Gut besucht: Im Rottacher Seeforum informierte Klaus Dieter Burkhart über die Gesundheitsresidenz. © THOMAS PLETTENBERG

Für Tagespatienten, Kurgäste und sogenannte Residenten, die in Appartements wohnen, öffnet noch in diesem Jahr die Gesundheitsresidenz Tegernsee. Dort sollen ein gesunder Lebensstil und Langlebigkeit durch einen ganzheitlichen Ansatz gefördert werden.

Tegernsee – Nur die Schwaighofstraße und ein paar Meter zu Fuß trennen die neue Gesundheitsresidenz vom Ufer des Tegernsees. Ein paar Stockwerke höher in dem Ensemble aus drei Gebäuden mit Tiefgarage fällt der Blick vorbei am Wallberg auf Schloss Ringberg. „Wir haben Glück gehabt bei der Grundstückssuche“, stellte Klaus Dieter Burkhart beim Auftakt der öffentlichen Präsentationen fest, zu der die Unternehmerfamilie ins Rottacher Seeforum eingeladen hatte. Der Geschäftsführer, der auch das Deutsche Zentrum für Zelltherapie in Bad Tölz führt, betonte: „Das ist für uns eine Perle, in der Lage etwas gefunden zu haben.“

Großes Ensemble: 64 Appartements, acht Behandlungsräume und 48 Mitarbeiterwohnungen werden auf dem Areal untergebracht.
Großes Ensemble: 64 Appartements, acht Behandlungsräume und 48 Mitarbeiterwohnungen werden auf dem Areal untergebracht. © Visualisierung: Burkhart Group

Auf 11500 Quadratmetern, wo einst die Hypovereinsbank ihr Ferienheim betrieben hatte, soll Ende 2024 die MedVital Gesundheitsresidenz eröffnen, in der Tagespatienten, Kurgäste und Bewohner in 64 Appartements – sogenannte Residenten – ganzheitlich betreut werden sollen. „Was uns guttut, wollen wir auch anderen nahebringen“, erklärte Burkhart zum Konzept. „Alle wollen ein langes Leben.“ Das Medizinische Angebot sei dabei nur ein Teil des Konzepts. Es gehe um einen gesunden Lifestyle, zu dem der 69-Jährige auch Bewegung, eine gesunde Ernährung, soziale Kontakte und einen gesunden Schlaf zählt. Für das Ziel der „Longevity“, englisch für Langlebigkeit, sind unter anderem auch Fitnesstrainer, Ernährungsberater und ein Guest Relations Manager vor Ort, der verantwortlich dafür ist, dass es den Gästen gut gehe, wie Burkhart erklärte. Stefan Ziegele, der für diese Position eingestellt ist, unternimmt beispielsweise Kulturreisen mit den Gästen. Mit einem Speisesaal, einer Bibliothek, einem Wellnessbereich und einem Veranstaltungssaal gibt es aber auch im Haus viele Angebote, ergänzte Tobias Burkhart, der wie seine Mutter Yvonne Burkhart ebenfalls der Geschäftsführung angehört.

Zellen sollen sich erneuern können

Medizinisch werden in der Gesundheitsresidenz Dr. Giselind Dohr, Dr. Martin Porstner, eine weitere Ärztin für physikalische und rehabilitative Medizin und weitere Honorarärzte aus der Umgebung zur Verfügung stehen, ergänzt um Masseure, Physiotherapeuten und anderes Fachpersonal. „Die Vision liegt mir am Herzen“, betonte Burkhart. Zuerst komme die Diagnostik, „wir schauen uns den Patienten an“. Porstner zählte dazu eine Vielzahl an möglichen Verfahren auf – unter anderem die Mineralanalyse und Vitaminmessungen. Dann solle der Körper entgiftet und gereinigt werden, damit sich Zellen wieder erneuern können, erklärte Burkhart.

Halbrunde Form: Die Häuser der Gesundheitsresidenz sind unterirdisch miteinander verbunden.
Halbrunde Form: Die Häuser der Gesundheitsresidenz sind unterirdisch miteinander verbunden. © Visualisierung: Burkhart Group

Mit Frischzellen, die eine Zuhörerin mit Burkhart in Verbindung brachte, hat das aber nichts zu tun: „Frischzellen werden Sie bei uns nicht bekommen.“ Vielmehr brauche die Presse „irgendetwas zu schreiben“, meinte Burkhart. Für sie sei es „gefundenes Fressen“, die Einrichtung mit etwas in Verbindung zu bringen, das verboten sei. Rein der Fantasie der Presse entspringt der Bezug der Zuhörerin aber wohl eher nicht. Zumindest in Burkharts Tölzer Einrichtung hat man sich vom Begriff der Frischzellen noch nicht restlos verabschiedet: Die Internetseite des Zentrums ist weiterhin unter www.frischzellen.de abrufbar. Bis vor einigen Jahren – vor dem Verbot der Therapieform – hatte die Einrichtung unter dem Namen „Deutsches Zentrum für Frischzellentherapie“ Zellpräparate von weiblichen Bergschafen angeboten. Auch in Tegernsee war die Therapie mit Zellextrakten ungeborener Schafe ursprünglich Teil des Plans (wir berichteten).

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Porstner erklärte: „Wir machen ihre Zellen trotzdem wieder frisch.“ Bei individuellen Therapieformen könnten den Mitochondrien etwa durch Infusionen Energie zugeführt werden, hatte Burkhart zuvor erklärt. Porstner nannte auch Supplements, also Nahrungsergänzungsmittel, nach einer Stoffwechselanalyse als Möglichkeit. Die Behandlung, ergänzte Burkhart, richte sich an Privatpatienten und wird nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet, die eine Erstattung durch private Krankenversicherungen möglich macht. Eine Kassenzulassung für gesetzlich Versicherte gibt es nicht.

Bis zur Eröffnung der Gesundheitsresidenz mit Direktorin Katrin Heinz Ende des Jahres sollen weitere Infoveranstaltungen folgen, allein gestern kamen zu drei Terminen insgesamt rund 100 Zuhörer. Bis Ende 2025 wird auf dem Areal außerdem das Mitarbeiterhaus mit 48 Wohnungen fertiggestellt. nap

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