Heber Rückschlag für Russland: Putin könnten bis 2026 die Kampffahrzeuge ausgehen

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Herber Rückschlag für Russland: Putin könnten bis 2026 die Kampffahrzeuge ausgehen

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Düstere Prognose für die russischen Streitkräfte: Wladimir Putins Materialschlacht im Ukraine-Krieg rächt sich allmählich. Das zeigen die jüngsten Verluste.

Moskau – Die russische Armee geht auf dem Zahnfleisch. Während Russland stetig Kampffahrzeuge des Typs BMP im Ukraine-Krieg verliert, kann die russische Rüstungsindustrie nach jüngsten Einschätzungen nur schwer für ausreichend Nachschub sorgen. Ein Großteil der noch gelagerten Fahrzeuge sind entweder verrostet oder kaputt.

Verlust für Russland: Putin könnten bis 2026 viele Kampffahrzeuge ausgehen

Insgesamt belief sich die Anzahl zerstörter oder beschädigter BMP Schützenpanzer auf ein Dutzend an einem einzigen Tag (Stand Montag, 8. Januar). Monatlich entspräche das einem Verlust von mindestens 300 BMP-Fahrzeugen, rechnet die englische Zeitschrift forbes vor und greift auf Zahlen des Analysten Andrew Perpetua zurück. In den Jahren zuvor, 2022 und 2023, soll Russland im Durchschnitt rund 80 Schützenpanzer des Typs BMP pro Monat verloren haben.

Analysten bestätigten zudem laut forbes, dass die Ukrainer bereits etwa die Hälfte (2000) der auf dem Schlachtfeld eingesetzten BMP-Fahrzeuge zerstört hat seit Kriegsbeginn. Zehntausend BMP-Schützenpanzer wurden demnach insgesamt produziert. Zwar soll Russland noch 3.000 der Kampffahrzeuge auf Lager haben, doch mehr als 700 sind offenbar kaputt oder nicht mehr einsatzfähig. Auf X veröffentlichte der Account „high_marsed“ Satellitenbilder, die den restaurationsbedürftigen Zustand der BMPs zeigen. Die Angaben wurden bislang nicht unabhängig geprüft.

Starker Rückgang von Putins Schützenpanzern bis 2026 – Russland kurbelt Waffenproduktion an

Sollte Russland Produktion nicht gewaltig ausweiten kann, könnte die Zahl der kriegsfähigen BMP-Fahrzeuge ab 2026 stark zurückgehen, argumentieren die Experten von forbes. Bislang konnte die russische Panzerfabrik „Kurganmaschsawodtion“ höchstens etwa 400 Fahrzeuge des Typs BMP-3 im Jahr produzieren.

BMP-3-Kampffahrzeuge und T-90A-Panzer sind während der gemeinsamen russisch-indischen Militärübung Indra-2021 auf dem Truppenübungsplatz Prudboi zu sehen.
Herber Verlust für Putin: Russland könnten bald die BMP-Schützenpanzer ausgehen. © Dmitry Rogulin/imago (Archivbild)

Tatsächlich versucht Russland trotz westlicher Sanktionen seine Waffenproduktion anzukurbeln, konzentriert sich allerdings vor allem auf Raketen, Marschflugkörper und Drohnen. Von ukrainischer Seite bestätigte Wladyslaw Wlasjuk, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Zuständigkeit für die Sanktionen gegen Russland, „dass die russische Waffenproduktion in vielen Sektoren zunimmt“. Seit dem Beginn des Angriffskriegs konnte Putin die Produktion deutlich steigern, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Gegenwärtigen Sanktionen würden die russische Rüstungsproduktion zwar hemmen, aber immer schwächer wirkten.

Hohe russische Verlusten im Ukraine-Krieg bei Schlacht um Awdijiwka

Dennoch bleibt die Frage, ob Russland die Armee rechtzeitig gut genug aufrüsten kann, bevor alle Soldaten und Waffen verheizt werden. „Die russischen Verluste an Mensch und Material sind enorm“, betonte Bundeswehr-Generalmajor Christian Freuding gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ) Ende Dezember 2023. „Wir gehen davon aus, dass sie im hohen vierstelligen Bereich Verluste an Kampfpanzern und Schützenpanzern zu verzeichnen haben.“

Besonders die Schlacht in Awdijiwka kam den russischen Streitkräften bislang teuer zu stehlen. Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte sind die Verluste russischer Panzer sprunghaft angestiegen, nachdem Russland am 10. Oktober 2022 einen massiven Angriff in der Nähe von Awdijiwka im Gebiet Donezk (Ostukraine) gestartet hat.

Nach Angaben der Oberst der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Stupun, hat Wladmir Putins Armee seit dem 10. Oktober bei Kämpfen in der Nähe von Awdijiwka und Marjinka im Gebiet Donezk 400 gepanzerte Fahrzeuge an der Ostfront verloren. Zum Vergleich: die durchschnittliche Verlustrate liegt laut euromaidanpress bei 245 russischen Panzern pro Monat.

Ukraine-Krieg stellt beide Truppen weiterhin vor großen Herausforderungen

Die Ukraine konnte bislang im ersten Kriegsjahr größere militärische Erfolge zu verzeichnen – etwa die teilweise Befreiung des südlichen Gebiets Cherson aus russischer Besatzung. Doch inklusive der bereits 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim ist weiter rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets von russischen Truppen besetzt.

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