Kein Doppelhaus und keine Zufahrt über den Weilheimer Enzianweg

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Das Grundstück bei der Weilheimer Au nähe der Schrebergärten © Holly

Ein Grundstückseigentümer in der Aufeldstraße wandte sich kürzlich mit drei Fragen an das Bauamt Weilheim. Er wollte wissen, ob der Bauausschuss eine Teilung seines Grundstücks erlauben würde, anschließend der Bau eines Doppelhauses mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss genehmigt werden könnte und ob eine Zufahrtsmöglichkeit über den Enzianweg denkbar sei.

Die Mitglieder des Bauausschusses standen dem Anliegen kritisch gegenüber. Insbesondere der Enzianweg, ein ausgewiesener Fußweg, wurde zum zentralen Thema der Diskussion.

Weilheim - „Ganz so einfach ist die Sache nicht“, erklärte Brigitte Holeczek (BfW) gleich zu Beginn. „Die Teilung des Grundstücks und eine Bebauung im rückwärtigen Bereich sind sicherlich möglich, aber ein Doppelhaus käme für mich nicht in Frage.“

Diese Einschätzung teilten die meisten ihrer Kollegen. Besonders die Frage nach der Zufahrt über den Enzianweg entwickelte sich zum Kernpunkt der Beratung. „Wenn der Grundstückseigentümer den hinteren Teil bebauen möchte, muss er eine Zufahrt über sein eigenes Grundstück ermöglichen – anders geht es nicht“, betonte Rupert Pendenrieder (BfW).

Letztlich entschied der Bauausschuss mehrheitlich, die Grundstücksteilung und die Bebauung mit einem Einfamilienhaus zuzulassen. Die Anfrage, den Enzianweg als Zufahrt umzuwidmen, wurde hingegen abgelehnt.

Grundstück bei der Au soll Bauland werden

In der Nähe der Schrebergärten in der Weilheimer Au befindet sich eine bislang unbebaute Grünfläche mit Wildwuchs, die das Bauamt als potenzielle Fläche für Wohnbebauung ausgewiesen hat. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses wurde daher außerdem diskutiert, ob hierfür ein Bebauungsplan entwickelt werden soll.

„Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust“, bekannte Alfred Honisch (Grüne). „Dieses kleine Waldstück war für meine Kinder – und viele andere – ein echter Abenteuerspielplatz. Leider wurde es bereits beschädigt, weil jemand eine Schneise hineingefahren hat.“ Dennoch zeigte Honisch Verständnis für die Überlegungen: Der Verkauf des Grundstücks könne zur Verbesserung der städtischen Finanzlage beitragen.

Gerd Ratter (ÖDP) äußerte hingegen deutliche Bedenken. „Diese Grünfläche erfüllt wichtige Funktionen: Sie wirkt als Lärmschutz, sorgt für Kühlung und stellt eine unversiegelte Fläche dar“, betonte er.

Trotz seiner Einwände beschloss der Bauausschuss mit zwei Gegenstimmen, den bestehenden Bebauungsplan zu erweitern.

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