Sorge und Ungewissheit um Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp – „Bei uns herrscht Schweigen“
Wolfgang Grupp liegt im Krankenhaus, doch Informationen bleiben rar. Die Polizei schweigt, und Trigema-Mitarbeiter sind besorgt.
Burladingen – Am Montag, dem 7. Juli, wurde bekannt, dass Wolfgang Grupp im Krankenhaus liegt. Zu diesem Zeitpunkt hieß es, dem 83-Jährigen gehe es seinem Alter entsprechend gut. Seitdem gibt es keine neuen Informationen über den Gesundheitszustand des ehemaligen Trigema-Chefs. Eine Unternehmenssprecherin wollte am Mittwoch, dem 9. Juli, keine Details preisgeben und kündigte an, dass man zu einem späteren Zeitpunkt informieren werde. Wann genau dies geschehen würde, blieb unklar.
Wolfgang Grupp im Krankenhaus – Polizei schweigt zu Details
Unabhängig davon bestätigte die Polizei am Montag einen Einsatz in Burladingen, dem Wohnort von Grupp. Eine verletzte Person wurde aus einer Privatwohnung mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei wollte keine weiteren Details bekanntgeben. Vor Ort stellten die Beamten fest, dass weder Fremdeinwirkung noch eine Straftat vorlagen, wie ein Sprecher mitteilte. Daher gebe es keinen Anlass für Ermittlungen. Der Schwarzwälder Bote berichtete zuerst über den Vorfall.

Sorge um Wolfgang Grupp: Trigema-Mitarbeiter „betrübt“
In der Zwischenzeit machen sich auch die Mitarbeitenden bei Trigema Gedanken. Der Betriebsratsvorsitzende Karl-Josef Schoser äußerte gegenüber der Stuttgarter Zeitung: „Bei uns herrscht Schweigen“, jedoch „der tägliche Arbeitsrhythmus läuft normal“, erklärte er. Auch vor Ort wisse man nicht mehr. Zu Beginn der Woche hätten sich viele gefragt, „was sein könnte.“ Die Belegschaft sei „betrübt“. Schließlich sah man Grupp laut Schoser täglich im Büro. Vor seinem Klinikaufenthalt nahm er noch deutlich Stellung zu seinen Kindern.
Wolfgang Grupp – Ein prominenter Unternehmer
Der Textilunternehmer Wolfgang Grupp wurde 1942 in Burladingen geboren, einer Stadt auf der Schwäbischen Alb im Zollernalbkreis mit etwas mehr als 12.000 Einwohnern. 1969 übernahm Grupp das Unternehmen, das sein Großvater gegründet hatte. Trigema stellt Wäsche, Freizeit- und Sportbekleidung her und wirbt damit, vollständig „Made in Germany“ zu sein. Im Jahr 2023 betrug der Produktionsumsatz 129,3 Millionen Euro, und es gab gut 1140 Mitarbeiter.
Anfang 2024 übergab Grupp die Geschäftsführung an seinen Sohn Wolfgang Grupp junior und seine Tochter Bonita. Grupp senior gilt als einer der bekanntesten und schillerndsten deutschen Unternehmer. Ende 2024 rastete er im TV aus. (jh/dpa)