Italienische Urlaubsstadt versinkt im Müll – Müllabfuhr alarmiert: „Besorgniserregende Verschlechterung”

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Palermo gilt in Italien als beliebte Stadt für einen Urlaub. Nach italienischen Medienberichten stapeln sich dort allerdings an vielen Ecken die Müllberge.

Palermo – Im Sommer treten bis zu fünf Millionen Italien-Urlauber den Weg nach Sizilien an, wie die Tourismusbehörde der Region meldet. Seit über einem Jahrzehnt hat die Insel aber mit einem großen Problem zu kämpfen: Viele der Städte versinken im Müll.

Stadtreinigung kommt mit dem Entsorgen von Müll nicht hinterher

Über die Müllberge berichtete unter anderem das Giornale di Sicilia. Demnach sei der RAP-Präsident Giuseppe Todaro zur Carabinieri-Legion in Palermo gegangen, um eine Beschwerde einzulegen. Risorse Ambiente Palermo (RAP) ist eine kommunale Gesellschaft in Palermo, deren Hauptauftrag das Management des städtischen Abfall- und Reinigungsdienstes ist, also die Müllabfuhr. Seiner Meinung nach würde das Problem des sich stapelnden Hausmülls sowie Sperrmülls ausarten. „Seit Monaten sammeln wir hundertmal mehr Sperrmüll und Altlasten ein, als in unserem Dienstleistungsvertrag vorgesehen ist“, gab Todaro an.

In der sizilianischen Metropole Palermo stapeln sich die Müllberge. Der Müllabfuhr reichte es jetzt: „Besorgniserregende Verschlechterung“ © imagebroker/Imago

Wie Todaro weiter sagte, gefährde die aktuelle Lage die Finanzlage des Unternehmens. „Wir können die Schande, der die Stadt ausgesetzt ist, nicht länger hinnehmen. Gleichzeitig kann ich dem Unternehmen keine finanziellen Verluste durch weit verbreitetes Fehlverhalten und die unaufhaltsam wachsende Missachtung des Gemeinwohls zumuten.“ In den vergangenen Monaten habe er eine „besorgniserregende und inakzeptable Verschlechterung der Entsorgung von Sperrmüll und Abfällen“ beobachtet. Vor einem Jahr sorgte der Untergang der Bayesian vor Sizilien für Aufsehen.

„Schmutzigste Metropole“ – Touristen beschweren sich über Palermo

Die Probleme in Palermo und auf ganz Sizilien mit den Müllbergen sind keineswegs neu. Urlauber bezeichneten das Urlaubsziel als „schmutzigste Metropole“, die sie je besucht hätten, schreibt die italienische Zeitung La Repubblica. Auch die Hotelbesitzer vor Ort bekämen ähnliche Bewertungen der Stadt immer wieder zu hören. „Erschwerend kommt hinzu, dass die Touristensteuer – vier Euro pro Tag in einem Vier-Sterne-Hotel – nicht durch angemessene Dienstleistungen ausgeglichen wird“, sagte Nicola Farruggio, Präsident des Berufsverbands Federalberghi.

Giuseppe Todaro berichtet, dass drei verschiedene Probleme das Stadtgefüge und dadurch die Lebensqualität in einigen Gebieten gefährden würden: „Der exponentielle Anstieg von Sperrmüll auf den Straßen, die unkontrollierbare Menge von Abfällen und die systematische Ablagerung von Siedlungsabfällen unter eklatanter Missachtung der geltenden Hygienevorschriften.“ Dies würde nicht nur die Würde der Stadt beleidigen, sondern stelle auch ein Problem für die öffentliche Gesundheit dar. Neue Regeln sollen den Tourismus auf Sizilien sichern. (rd)

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