„Auch Tornados sind möglich": Meteorologe warnt vor Unwettern an Ostern
Alle Osternester gefunden? Wenn nicht, könnte die Suche in den nächsten Stunden mancherorts ungemütlich werden. In Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen drohen schwere Unwetter. Laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung ist mit Gewittern, Hagel und Sturmböen zu rechnen. „Die Unwetter können zu Überflutungen von Straßen und Kellern führen. Auch Tornados sind möglich", sagte Jung der „Bild"-Zeitung.
Die Unwetter sollen bereits am Sonntagnachmittag beginnen. Ursache ist das Aufeinandertreffen warmer und kalter Luftmassen über Deutschland.
Meteorologe warnt vor Unwettern an Ostern: Menschen sollten wachsam sein
„Quasi in der Mitte Deutschlands treffen atlantische und sehr warme Luftmassen aus Osteuropa aufeinander“, so Jung weiter. Er rät den Menschen in den betroffenen Regionen, wachsam zu sein und auf die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes zu achten. Die Gewitter lassen zwar in der Nacht zum Ostermontag allmählich nach, die Wetterlage bleibt jedoch auch zu Wochenbeginn angespannt.
Fünf Fakten über Tornados:
- Entstehung: Tornados entstehen in starken Gewittern, besonders in sogenannten Superzellen. Diese Gewitterzellen zeichnen sich durch eine rotierende Aufwärtsbewegung von Luft aus, die zu einem Tornado führen kann, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
- Geschwindigkeit: Tornados können extrem hohe Windgeschwindigkeiten erreichen. Die stärksten Tornados, die als EF5 auf der Enhanced Fujita Scale klassifiziert werden, können Geschwindigkeiten von über 322 km/h (200 mph) erreichen.
- Größe und Lebensdauer: Die meisten Tornados sind relativ klein, mit Durchmessern von einigen Dutzend bis mehreren hundert Metern. Ihre Lebensdauer ist in der Regel kurz, oft nur wenige Minuten, obwohl manche über eine Stunde aktiv bleiben können und Distanzen von über 100 Kilometern zurücklegen.
- Vorkommen: Tornados treten weltweit auf, aber die meisten und stärksten Tornados entstehen in den Vereinigten Staaten, insbesondere in der Region namens "Tornado Alley", die sich über Teile von Texas, Oklahoma, Kansas und Nebraska erstreckt.
- Saisonalität: In den USA treten die meisten Tornados im Frühling und Frühsommer auf, wenn warme, feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko auf kalte, trockene Luftmassen aus dem Norden trifft. In anderen Teilen der Welt können die saisonalen Muster variieren.
Schweiz leidet unter Schneemassen
Auch in der Alpenregion spielt das Wetter verrückt: Starke Schneefälle hatten den bekannten Schweizer Skiort Zermatt von der Außenwelt abgeschnitten. Bahn- und Straßenverbindungen waren betroffen, sagte eine Vertreterin des Tourismusbüros. Auch Strom und Mobilfunk seien ausgefallen, hieß es. In der südwestlichen Schweiz waren vor allem der Kanton Wallis und Teile des Kantons Bern von starken Schnee- und Regenfällen betroffen.
Die auf etwa 1400 Metern gelegene Messstation Montana im Wallis verzeichnete 58 Zentimeter Neuschnee. Das sei der höchste April-Wert, der dort seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 100 Jahren gemessen wurde, teilte die Wetterbehörde MeteoSwiss mit.