Trump reagiert auf Gaza-Hilfslieferungen und fordert ein „Danke“

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Im Gazastreifen droht sich die humanitäre Katastrophe weiter auszuweiten. Donald Trump behauptet, bisher habe nur die USA Hilfe geleistet.

Turnberry – Im Gazastreifen spitzt sich die Hungersnot weiter zu. Auf Donald Trumps Schottland-Reise wurde auch das zum Thema. Gegenüber Presseleuten behauptete der US-Präsident, nur die USA habe bisher für Lebensmittel gespendet und forderte ein „Danke“ dafür ein.

Trump sagte am Sonntag (28. Juli): „Nun, wissen Sie, wir haben vor zwei Wochen 60 Millionen Dollar für Lebensmittel gegeben, und niemand hat es überhaupt anerkannt. Und das ist schrecklich. Wissen Sie, man möchte wirklich, dass wenigstens jemand ‚Danke‘ sagt.“ Kein anderes Land habe etwas gegeben, so der Republikaner. Weiter behauptete Trump: „Keines der europäischen Länder hat übrigens, ich meine, niemand außer uns hat etwas gegeben.“

Donald Trump über Hungersnot in Gaza – WHO sieht „alarmierende Ausmaße“

An wen die 60 Millionen US-Dollar genau gingen, sagte Trump nicht. Zuvor hatte die US-Regierung 30 Millionen Dollar an die umstrittene Hilfsorganisation „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF) gespendet, wie der Guardian berichtet.

Mittlerweile nimmt in Gaza die Hungerkrise „alarmierende Ausmaße“ an, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Sonntag mitteilte. Laut der WHO gab es in dem abgeriegelten Küstengebiet im Juli einen signifikanten Anstieg an Todesfällen im Zusammenhang mit Unterernährung. In der Stadt Gaza sei jedes fünfte Kind unter fünf Jahren akut unterernährt.

Lage in Gaza spitzt sich zu: 500.000 Menschen von akuter Hungersnot betroffen

Generell wird eine Hungersnot durch das World Food Programm (WFP) in fünf Phasen unterteilt: von der ersten Phase – „Ernährungsunsicherheit“ – bis Phase fünf – „Hungersnot-ähnliche Zustände“. Die fünfte Phase ist laut WFP „die schlimmste Phase des Hungers“. In Gaza befinden sich laut Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, aktuell rund 500.000 Menschen in dieser fünften Phase. „Sie stehen kurz vor dem Hungertod“, wie die Berliner Morgenpost Mogge zitiert.

Die fünfte Stufe der Hungersnot-Skala tritt laut WFP ein, wenn „mindestens zwei von 10.000 Menschen“ an den Folgen von Hunger oder Krankheiten sterben. Zudem heißt es auf der Website über die fünfte Hunger-Phase: „Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung sind akut unterernährt, und es gibt einen totalen Einkommensverlust.“

Israel lockert Blockade, um mehr Hilfslieferungen nach Gaza zu ermöglichen

Aufgrund anhaltender internationaler Kritik an Israels Krieg hatte die israelische Regierung ihre Bemühungen zur Linderung der dramatischen humanitären Situation im Gazastreifen verstärkt. Das israelische Militär verkündete am Sonntag eine „taktische Pause“ ihrer Operationen in bestimmten Bereichen des Gazastreifens, um Hilfslieferungen sicheren Durchgang zu gewähren. In einem Telefongespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verlangte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) unterdessen, dass auf die verkündeten Schritte nun „rasch substanzielle weitere Schritte folgen“ müssen.

Donald Trump bei einem Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Turnberry, Schottland.
Donald Trump bei einem Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Turnberry, Schottland. © BRENDAN SMIALOWSKI/AFP

Diese „taktische Pause“ wird laut israelischem Militär jeden Tag von 10.00 bis 20.00 Uhr in Regionen wirksam, wo das Militär zuletzt keine aktiven Kampfhandlungen durchgeführt hatte – einschließlich Al-Mawasi, Deir el-Balah und Bereichen der Stadt Gaza. Über den gesamten Gazastreifen hinweg wurden „ausgewiesene sichere Routen“ geschaffen, damit UN-Konvois und humanitäre Organisationen sicher passieren können, teilte das israelische Militär am Sonntagmorgen über den Nachrichtendienst Telegram mit.

Wenig später passierten bereits die ersten Lastwagen mit humanitären Gütern den Grenzübergang Rafah an der ägyptisch-gazaischen Grenze, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP meldeten. (sischr/afp)

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