Ukraine wagt offenbar Vorstoß an Russlands Grenze – und sorgt für „erhebliche Verluste“

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Die Behörden in der westrussischen Region Kursk vermelden einen angeblichen Versuch der ukrainischen Armee, die Grenze nach Russland zu überqueren.

Kursk – Nach russischer Darstellung haben mehrere Hundert ukrainische Soldaten versucht, mit Unterstützung von Panzern über die Grenze die Region Kursk zu stürmen. „Der Feind wurde durch Artilleriebeschuss, Luftangriffe und den Einsatz von Kampfdrohnen zurückgeschlagen“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Abend mit. Danach versuchten die ukrainischen Truppen demnach, sich auf ihrer Seite der Grenze festzusetzen. Der amtierende Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, bestätigte den Vorfall und berichtete, dass der Einfall in den Bezirken Sudzhansky und Korenevsky festgestellt wurde.

Von ukrainischer Seite verlautete, dass die russischen Streitkräfte „erhebliche Verluste“ erlitten hätten. Unter anderem sei ein russischer Kampfhubschrauber Ka-52 „Alligator“ abgeschossen worden. Die Angaben der beiden Kriegsparteien konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Dieses vom Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, in seinem Telegramm-Kanal veröffentlichte Foto zeigt Schäden in der Stadt Sudscha am 6. August 2024, die durch den Beschuss der ukrainischen Streitkräfte in der russischen Region Kursk verursacht wurden.
Dieses vom Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, in seinem Telegramm-Kanal veröffentlichte Foto zeigt Schäden in der Stadt Sudscha am 6. August 2024, die durch den Beschuss der ukrainischen Streitkräfte in der russischen Region Kursk verursacht wurden. © AFP

Mutmaßlicher Grenzdurchbruch: Intensivierte Kämpfe an der russisch-ukrainischen Grenze

„Die Kämpfer des Grenzschutzdienstes des russischen FSB und der Streitkräfte der Russischen Föderation haben den Durchbruch der Grenze nicht zugelassen“, erklärte Smirnow. Russische Telegram-Kanäle und lokale Medien hatten zuvor von Zusammenstößen an mehreren Abschnitten der russisch-ukrainischen Grenze berichtet.

Der russische Telegram-Kanal Two Mayors berichtete, dass an mehreren Abschnitten der Staatsgrenze anhaltende Kämpfe stattfinden. „Dem Feind ist es gelungen, mit einer kleinen Gruppe in einem schmalen Abschnitt der Front einige hundert Meter weit die Grenze zu überqueren“, zitiert die Kyiv Post. Die Angreifer seien jedoch gestoppt worden und „werden derzeit eliminiert“.

Laut Russland: 26 Drohnen abgeschossen – Verletzte in Grenzstadt Sudscha nach ukrainischem Beschuss

Smirnow berichtete zudem, dass über Nacht 26 Drohnen abgeschossen wurden. In der Grenzstadt Sudscha wurden fünf Menschen und in der Station Gluschkowo zwei Menschen durch Beschuss durch ukrainische Streitkräfte verletzt. Auch der Leiter der Militärverwaltung der ukrainischen Region Sumy, Oleksij Drozdenko, forderte die Bewohner auf, auf Luftangriffsalarme zu achten.

Russische Einheiten rücken im Ukraine-Krieg teils vor – Donezk-Ortsteil unter russischer Flagge

Russische Truppen rückten unterdessen in der ostukrainischen Region Donezk weiter vor. Wie der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State berichtete, sei die Ortschaft Nju-Jork (New York) bereits zum Teil unter der Kontrolle russischer Einheiten. Unter anderem sei bereits die russische Flagge über dem Schulgebäude im nordwestlichen Teil der Ortschaft gehisst worden.

Ukraine-Krieg
In der Ostukraine gibt es weiter schwere Kämpfe. (Archivbild) © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Seit Beginn der russischen Invasion hat es wiederholt Versuche aus der Ukraine gegeben, in westliches russisches Territorium vorzustoßen. Im Frühjahr 2023 gab es beispielsweise Vorstöße des Russischen Freiwilligenkorps (RDK) und der Legion „Freiheit Russlands“. Diese militärischen Einheiten, die aus Freiwilligen bestehen, unterstützen die ukrainische Armee bereits seit 2014 im Kampf gegen die offiziellen russischen Streitkräfte. (jal/dpa)

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