Nach 37 Jahren versucht Reporter, Millionen-Coup von „Dagobert“ nachzustellen

Arno Funke ist einer der bekanntesten deutschen Betrüger. 1988 startete der als „Dagobert“ bekannt gewordene Erpresser seine Verbrechensserie in einem Berliner Kaufhaus. 37 Jahre später will Galileo-Reporter Matthias Fiedler herausfinden, ob dieser Millionen-Coup heutzutage noch möglich wäre.

Als „Dagobert“ gerade mal 37 Jahre alt war, plagten ihn Geldsorgen sowie ein Nervenschaden, der durch giftige Gase in seiner Werkstatt entstanden war. Er nutzte daraufhin sein technisches Wissen, um Kaufhäuser zu erpressen. Er drohte mit Bombenanschlägen und führte diese auch durch, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Menschen wollte er unter keinen Umständen schaden, weshalb er die Explosionen stets nach Ladenschluss plante. Durch seine kreativen Ideen der Geldübergabe wurde er damals in der Presse und Teilen der Bevölkerung gefeiert. „Ja im Gefängnis habe ich natürlich auch Fanpost bekommen“, erklärte der ehemalige Verbrecher gegenüber dem TV-Format „Galileo“.

Das ist Arno Funke, auch als "Dagobert" bekannt, heute
Das ist Arno Funke, auch als "Dagobert" bekannt, heute Glomex

"Dagoberts" erste Geldübergabe war ausgeklügelt

Bei seiner ersten Geldübergabe 1988 ließ er das Paket mit 500.000 D-Mark aus einem fahrenden Zug werfen, um Zeit zu schinden, da dieser etwas braucht, um anzuhalten. Über 200 Polizisten suchen an dem Abend nach ihm, doch Dagobert schaffte es in das 400 Meter entfernte Versteck.

Auf seiner Flucht wurde er von Skatern gesehen, die mit der Polizei ein Phantombild von ihm erstellten. Doch auch damit konnte die Polizei ihn nicht stellen. Mehr als 30 Geldübergaben folgten in den nächsten sechs Jahren.

Reporter beim Versuch, Dagoberts ersten Coup nachzustellen

Galileo-Reporter Matthias Fiedler versucht, den ersten Coup von „Dagobert“ nachzustellen – trotz der heutigen technischen Möglichkeiten. Wird es ihm gelingen, trotz sechs Polizisten und jeder Menge Technologie in das Versteck zu kommen?

Die Polizei verfügt mittlerweile über moderne Drohnen mit Wärmebildkameras sowie einem Peilsender im Geldpaket. Zudem können sie sich besser absprechen und koordinieren. Das Zauberwort: Standortteilung über WhatsApp.

Galileo-Reporter Matthias Fiedler im Selbsttest - schafft er den Coup von "Dagobert"?
Galileo-Reporter Matthias Fiedler im Selbsttest - schafft er den Coup von "Dagobert"? Glomex

Ist es möglich, den Coup von Dagobert heute noch durchzuziehen?

Matthias hat jedoch auch vorgesorgt und eine Anti-Peilsender-Folie dabei, um einen möglichen Peilsender im Paket außer Kraft zu setzen. Während der Suche haben die Beamten immer wieder mit der Drohne zu kämpfen, die bei den Temperaturen und dem Nebel beschlägt.

Eben diese Drohne kann Matthias jedoch bereits vor Abwurf des Paketes im Gras finden und verfolgen. Durch die hochentwickelte Technik können die Beamten ihn einkreisen und am Ende stellen.

Auch der ehemalige Verbrecher muss zugeben: etlicher seiner Taktiken würden heute nicht mehr funktionieren: „Die Polizei hat natürlich heutzutage ganz andere Möglichkeiten und wie […] die Beamten mir gesagt haben, dass die natürlich aus meinem Fall auch viel gelernt haben.“