Dach der Kita Schatztruhe in Füssen muss saniert werden - offenbar führten Baumängel zum Faulen des Dachs

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Das Dach der Kindertagesstätte Schatztruhe in Füssen ist morsch und muss saniert werden. © Saworski

Nach 13 Jahren muss das morsche Dach der Kita Schatztruhe jetzt saniert werden. Die Füssener Stadträte zeigen sich empört.

Füssen – Das Dach der Kita Schatztruhe am Ziegelbergweg in Füssen ist komplett morsch und muss erneuert werden. Das gab Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) in der jüngsten Stadtratssitzung bekannt. Er schilderte, wie er bei einer Begehung ins Dach eingebrochen sei und erklärte, dass seit zwölf Jahren Wasser ins Dach eindringe. Und das, obwohl der Kindergarten erst 2012 eröffnet wurde.

Offenbar gab es schon während der Bauphase Hinweise auf Mängel und Probleme auf der Baustelle. Das legt auch ein Schreiben aus dem Jahr 2011 nahe, das der Redaktion vorliegt. In diesem weist das Architekturbüro, das im Oktober 2011 die Bauleitung übernahm, die Stadtverwaltung auf gravierende Mängel hin.

Darin heißt es unter anderem: „Der Dachrandabschluss wurde entgegen der Ausschreibung durch die Firma anders ausgeführt und entspricht nicht mehr dem vertraglich vereinbarten Komplettsystem. Die Herstellerfirma lehnt die Gewährleistung bei der jetzt eingebauten Lösung ab. Hier muss ein Rückbau mit allen Konsequenzen erfolgen.“

Rückgebaut wurde das Dach aber offenbar nicht, wie Eichstetter betont. Die Folge ist nur ein komplett durchgefaultes Dach, das für voraussichtlich rund 340.000 Euro saniert werden muss.

Unverständnis und Kritik im Stadtrat

Im Stadtrat stieß diese Information auf Unverständnis und Kritik. So stellte etwa Dr. Christoph Böhm (CSU) den Antrag, juristisch prüfen zu lassen, inwiefern man den damaligen Bürgermeister Paul Iacob haftbar machen könne. Schließlich „war das der Stadtspitze bekannt“, so Böhm. Jetzt habe man den Schaden.

Dr. Anni Derday (FWF), die selbst Juristin ist, schlug vor, zu prüfen, ob für die Dachsanierung die Eigenschadenversicherung in Frage komme. Niko Schulte (Füssen Land) konnte es nicht fassen: „Das gibt es doch gar nicht.“

Bürgermeister Eichstetter erklärte, man werde die Rechtsaufsichtsbehörde am Landratsamt einschalten. Der Stadtrat ermächtigte zudem die Verwaltung, die Sanierung in Auftrag zu geben – die damals beteiligte Spenglerei und Zimmerei haben bereits Angebote eingereicht. Weitere Maßnahmen sollen innerhalb des genehmigten Budgets an den wirtschaftlichsten Anbieter vergeben werden.

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