Debakel für Putins Kampfjets? Ukraine gelingt Schlag gegen wichtige Fabrik in Russland

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Der russische Präsident Wladimir Putin sitzt im Cockpit eines Kampfjets in der Militärfliegerschule Krasnodar (Archivbild vom 7. März 2024). © IMAGO/Mikhail Metzel/Kremlin Pool/Zuma Wire

Der Ukraine gelingt offenbar ein Angriff auf eine wichtige Chemiefabrik in Russland. Das Werk liegt fast 1.000 Kilometer hinter der Front – und stellt wohl Bestandteile für Flugbenzin her.

Twer – Herber Verlust für Putins Kampfjets im Ukraine-Krieg? In der Region Twer im Nordwesten Russlands soll es der Ukraine gelungen sein, eine Chemiefabrik zu treffen. Wie unter anderem die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf lokale Behörden berichtete, habe es in der Nacht zum Donnerstag (27. Juni) einen ukrainischen Drohnenangriff gegeben. Die Fabrik soll unter anderem Chemikalien für die Luft- und Raumfahrtindustrie herstellen, wie etwa Treibstoffbestandteile für Russlands Kampfjets.

Herber Verlust für Putins Kampfjets? Wohl Angriff auf Chemiefabrik: „Werk produziert Flugbenzin“

Die Chemiefabrik Redkinsky (auch: Redkino) Research Plant liegt fast 1.000 Kilometer hinter der Frontlinie der Ukraine und etwa 150 Kilometer nördlich von Moskau. Auf der Webseite der Fabrik heißt es, das Werk sei seit mehreren Jahrzehnten ein Hersteller für die Luft- und Raumfahrtindustrie und arbeite eng mit führenden Wissenschaftlern aus 50 Forschungsinstituten in Russland zusammen. Mehrere russische Telegram-Kanäle teilten Aufnahmen des mutmaßlichen Drohnenangriffs der Ukraine, der auch ein Schlag für Putins Kampfjets sein könnte.

Fabrik in Russland produziert wohl auch Benzin für Putins Kampfjets

Vier Drohnen sollen zeitlich versetzt das Werk angegriffen haben, wie der russische Militärblogger Baza berichtete. Demnach kam es zu mehreren Explosionen und Bränden, das Personal soll evakuiert worden sein. Nach russischen Angaben habe es keine Opfer während des Angriffs auf die Fabrik in Russland gegeben, die produziert auch Benzin für Putins Kampfjets proudzieren könnte.

Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. „Das Werk produziert Berichten zufolge Flugbenzin“, teilte der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, zu dem Vorfall auf der Plattform X mit. Das ukrainische Medium Kyiv Independent indes berichtete, das Werk produziere Treibstoffbestandteile.

Drohnenangriff auf Chemiewerk: Kraftstoffproduktion für Putins Kampfjets betroffen?

Es war nicht der erste Angriff auf das Werk seit Beginn des Ukraine-Kriegs, so das russische Nachrichtenportal SOTA weiter. Zuletzt war die Fabrik im September 2023 von Drohnen angegriffen worden, hieß es vom US-Magazin Newsweek. Damals hatte der ukrainische Militärgeheimdienst GUR mitgeteilt, dass das Werk Dekalin produziere, einen Zusatzstoff für Flugbenzin. Ob und welchen Einfluss der Angriff auf die Produktion von Flugbenzin und damit auf die Versorgung von Putins Kampfjets haben könnte, ist derzeit noch nicht klar.

Fest steht, dass die ukrainischen Drohnenattacken auf russische Ölraffinerien bereits Wirkung zeigten. Denn Öl- und Gasverkäufe machen rund 40 Prozent der russischen Staatseinnahmen aus. Durch die regelmäßigen Angriffe wird zudem der Nachschub für Putins Krieg so knapp, dass Russland am 1. März bereits einen Exportstopp für Benzin verhängte. Auch die Dieselpreise an russischen Tankstellen stiegen an. Zuletzt war der Ukraine zudem ein direkter Schlag gegen Putins Kampfjets gelungen: Angriffe trafen wohl mehrere Flugzeuge tief in Russland.

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