Das könnte zu einem neuen Pflichttermin für alle Pferdefreunde im Landkreis Miesbach werden: Die Kaltblutzuchtgenossenschaft lädt zum Fohlenmarkt mit Stutenwettbewerb und Night Show.
Landkreis – Fohlenauktion mit Rahmenprogramm für Jung und Alt, Wettbewerb für Jungzüchter und ihre Kaltblutstuten, DJ-Party zum Ausklang: Das, was sich die Kaltblutpferde-Zuchtgenossenschaft Miesbach-Tegernsee und der Miesbacher Zuchtverband für Samstag, 14. September, in der Miesbacher Viehversteigerungs-㈠halle ausgedacht haben, dürfte die Herzen aller Pferdefreunde in euphorischen Dauergalopp versetzen: der erste Oberlandler Rosstag mit großer Night Show. Mehr als 80 Nennungen aus ganz Bayern sind bereits eingegangen, teilt Ausschussmitglied und Mitorganisator Florian Heiß erfreut mit. Allein schon von den Zahlen her dürfte es die Veranstaltung durchaus mit dem nur etwas mehr als eine Woche zuvor am 6. September über die Bühne gegangenen Fohlenmarkt in Rottenbuch aufnehmen können.
Die Idee, den bisherigen Fohlenmarkt zu einer „noch nie dagewesenen“ ganztägigen Veranstaltung mit abendlicher Show auszuweiten, soll laut Heiß vor allem die in den vergangenen Jahren ohnehin wieder ansteigende Begeisterung bei den Jungzüchtern weiter beflügeln. Das Rahmenprogramm mit Verpflegungsständen soll derweil auch all jene Familien anlocken, die sonst keinen direkten Bezug zur Pferdezucht haben. Wie groß der Andrang am Ende ausfällt, kann der 14-köpfige Ausschuss der Zuchtgenossenschaft schwer abschätzen. Allein zu den jährlichen Fohlenauktionen seien aber schon rund 1500 bis 2000 Besucher gekommen. „Es dürfte also schon gut was bei der Veranstaltung los sein“, schätzt Heiß.
150 Rösser und Tausende Besucher
Umso größer die Herausforderung an Organisation und Logistik, zumal ja auch noch rund 150 Rösser (die zu versteigernden Fohlen nicht eingerechnet) auf dem Gelände sein werden. Ganz besonders wichtig ist der Genossenschaft dabei das Tierwohl. So wird die Party in der Halle beispielsweise erst starten, wenn alle Rösser wieder draußen sind.
Dass der Gedanke, Pferde durch gezielte Zucht zu veredeln und zu verbessern, auch dem Zweck der 1909 in Miesbach gegründeten Genossenschaft entspricht, erklärt deren Vorsitzender Josef Erhart. So mussten die Tiere früher die Bauern das ganze Jahr über bei der Arbeit am Hof unterstützen. „Darum war es wichtig, dass sie langlebig, gesund und leichtfutterig waren“, betont Erhart. Da die Pferde heute auf den Höfen von den Maschinen abgelöst wurden, beschränkt sich ihr Einsatz meist auf Leonhardi- und Brauchtumsfahrten. Dennoch sei es den Haltern wichtig, den Zuchterfolg im Oberland hochzuhalten und deshalb auch den Nachwuchs von frühester Kindheit an für den Umgang mit den Pferden zu begeistern.
Das soll beim Oberlandler Rosstag den ganzen Tag über geschehen. Los geht‘s bereits um 9 Uhr mit dem Fohlenmarkt für Kaltblut und Haflinger in Miesbach, wo die Top-Tiere aus dem Zuchtgebiet vermarktet werden sollen. Stände und ein Rahmenprogramm für Jung und Alt sollen ein breites Publikum ansprechen. Geplant sind laut Heiß etwa eine Schauschmiede, an der vor Ort Hufe beschlagen werden, sowie Präsentationen alter Handwerkskunst und Einblicke in das Miteinander von Pferd und Mensch in Freizeit und Brauchtum. Ab 17 Uhr wird es dann spannend an der Oberlandhalle, wenn Jungzüchter aus ganz Bayern in einem Wettbewerb ihre Künste im Umgang mit den Pferden unter Beweis stellen können.
Genossenschaftscup als Teamwertung
Die in den Altersklassen Jung/Mittel/Alt eingeteilten Stuten werden von ihren Züchtern im Alter von 14 bis 30 Jahren in drei Ringen im Stand, Schritt und Trab präsentiert. Jeweils zwei Preisrichter begutachten Typ und Vorführung und küren jeweils eine Siegerin und eine Reservesiegerin pro Klasse. Im Genossenschaftscup kann jede Zuchtgemeinschaft drei Pferde aus ihren Reihen benennen und sich in der Teamwertung um den Wanderpokal bewerben.
Nach der Ermittlung und Ehrung der Champions in der Arena klingt der Oberlandler Rosstag mit einer großen After- ㈠ showparty mit DJ Roughness aus. Und während die Züchter und ihre Gäste noch feiern, dürfen sich die Rösser schon vom großen Auftritt erholen.