Genug Platz für ein offenes Großraumbüro, wo sich verschiedene Nutzer einmieten können, bietet das Obergeschoss eines großen Firmengebäudes, das in Peiting an der Langwandstraße steht. Jetzt will der Eigentümer dort einen Coworking-Space schaffen.
Peiting – Warum soll’s das nicht auch in Peiting geben, denkt sich wohl der Unternehmer, der die Halle vor etlichen Jahren großdimensioniert errichtet hatte und dort nicht nur für den eigenen Handwerksbetrieb Verwendung hat. Coworking bedeutet nichts anderes als gemeinsam arbeiten.
Coworking in Peiting? Das steckt dahinter
Im Detail steht der Coworking Space für die zeitlich begrenzte Anmietung eines Schreibtisches oder eines Büros in einem Gemeinschaftsgebäude. Meist denkt man dabei an kreativ Tätige in einem Großraumbüro. Bekannt ist das Modell aus großen und mittleren Städten. Die Mieter arbeiten allein als Freiberufler oder auch gemeinsam an ihren Projekten.
Allerdings ist für die Immobilie am östlichen Ortsrand – sie steht unter dem Hügel, der zum Bühlach hinaufführt – schon des Öfteren eine Nutzungsänderung beantragt worden. Der frühere Marktbaumeister Florian Kreitl erinnert sich: Vor mehreren Jahren gab es die Überlegung, dass dort ein Senffabrikant aus dem Münchner Raum einzieht. Die Idee hat sich allerdings zerschlagen.
Wer das Gelände bzw. die Halle entwickeln möchte, der muss Parkplätze nachweisen. 20 Stellflächen seien für die beantragte Nutzungsänderung, zu der auch bauliche Ergänzungen dazukommen, eingezeichnet worden. Das sei mehr als gefordert (18), verglich Bettina Maeße von der Bauverwaltung, als die Räte am Dienstag im Bau- und Umweltausschuss mit dem Thema befasst waren.
Coworking-Space? Merks Einwand
Doch Gemeinderat Norbert Merk, der in der Nähe wohnt, hakte nach. Denn die Stellplätze auf dem Gelände könnten nur angefahren werden, wenn die Längsstellplätze südlich der Langwandstraße überquert würden. Sollten dort aber Autos im öffentlichen Parkraum stehen, sei das mehr als problematisch, auf das Firmenareal zu gelangen bzw. von einigen Stellflächen auf dem Grundstück wieder zurück auf die Straße zu kommen.
Merk monierte darüber hinaus, dass in sozialen Medien schon Hinweise zu einer anderen Nutzung kursieren. „Ich erwarte umgehend eine Tektur. Ansonsten ist es ein Schwarzbau“, kommentierte der CSU-Gemeinderat. Merk sprach mit Blick auf das Betriebsgelände von einem „Konglomerat an Nutzungen“.
Bürgermeister Peter Ostenrieder antwortete: Gegenstand der Beratung sei nicht, was zu neuen Überlegungen kursiere, sondern das, was an die Tafel projiziert werde. Und dies sei die Nutzungsänderung mit den Büros für Coworking-Flächen. Im Übrigen handle es sich bei dem Streifen zwischen Langwandstraße und Firmengelände um keine abmarkierten Stellflächen.
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Franz Seidel (Bürgervereinigung) hörte in der Debatte ein Zuviel an „wenn und vielleicht“ heraus. Dies könne nicht Grundlage für die Entscheidung sein. Der Bauausschuss müsse schon den aktuellen baurechtlichen Antrag bewerten. Schließlich stimmten doch alle Räte im Gremium der ersten Tektur zu, die sich auf den Bescheid vom September 2021 bezieht.
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