Bekanntester deutscher Möbelhersteller ist insolvent – 280 Mitarbeiter von Pleite betroffen

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Das Unternehmen MWS Westfalen Werke NDS GmbH muss erneut Insolvenz anmelden. Hunderte Jobs bei der ehemaligen Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG stehen bei der Pleite auf dem Spiel.

Stadtlohn – Der wohl bekannteste deutsche Möbelhersteller muss Insolvenz anmelden. Schon wieder. Damit rollt die Pleitewelle in Deutschland im Jahr 2024 ungebremst weiter. Nach den Insolvenzen eines Giganten in der Baubranche, eines Weltmarktführers im Maschinenbau und einer bekannten deutschen Lebensmittelkette, ist der Möbelproduzent Hülsta ebenso wie ein beliebter Freizeitpark insolvent.

Wohl bekanntester deutscher Möbelhersteller ist insolvent: Hülsta ist erneut Pleite

Genauer gesagt handelt es sich bei der insolventen Möbelmarke um die MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co. KG (ehemals Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG) und deren Komplementärin MWS Werke Westfalen GmbH (vormals Hülsta Werke GmbH) aus Stadtlohn. Der Konzern reichte den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Münster ein.

Entscheidende Gründe für die Insolvenz sind die beträchtlichen Umsatzrückgänge, wie das Unternehmen mitteilt. Der Pressemitteilung ist darüber hinaus zu entnehmen, dass weitere externe Faktoren den wirtschaftlichen Betrieb des Unternehmens gegenwärtig nicht ermöglichen.

Bekannter deutscher Möbelriese meldet Insolvenz an: Schwaches Konsumklima ein Faktor für die Pleite

„Das Unternehmen sieht sich mit einer herausfordernden Marktsituation im Möbelsektor konfrontiert. Das schwache Konsumklima sowie der stockende Neubau von Wohnungen haben negative Auswirkung auf die Branche. Insbesondere das Segment der ‚Sonstigen Möbel‘, zu denen die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel der MWS Westfalen Werke NDS GmbH und Co. KG gehören, verzeichnete im letzten Quartal massive Umsatzeinbrüche“, nannte Geschäftsführer Dr. Stefan Hainke in der Pressemitteilung weitere Gründe für die Insolvenz des deutschen Möbelriesen.

Hülsta muss Insolvenz anmelden. Der Möbelhersteller ist der wohl bekannteste in Deutschland.
Der Möbelhersteller Hülsta musste erneut Insolvenz anmelden. Ein der Faktoren ist der Umsatzeinbruch, der auch auf die wenigen Neubauten von Wohnungen zurückzuführen ist. © imago stock&people

„Die herausfordernde Situation des Unternehmens habe sich außerdem durch Produktionsausfälle aufgrund eines Sturmschadens verschärft, die bisher nicht reguliert wurden“, heißt es weiter.

Deutscher Möbelhersteller ist erneut insolvent: 280 Mitarbeiter von der Pleite betroffen

Die Geschäftsführung habe die Belegschaft über den Insolvenzantrag informiert. Nun wird gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Christoph Morgen daran gearbeitet, wie es für den Möbelproduzenten weitergehen kann. Dr. Morgen ist mit seinem Team vor Ort und erklärt: „Wir verschaffen uns einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Situation und bemühen uns um Insolvenzgeld für die insgesamt rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, heißt es in der Pressemitteilung.

Erst im November letzten Jahres hatte das Amtsgericht Münster das Insolvenzverfahren der Hülsta Werke am 9. November auf der Grundlage des bereits im Juli von den Gläubigern angenommenen und in Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter Dr. Christoph Morgen erarbeiteten Insolvenzplans aufgehoben. Bereits im Januar hatte der Küchenhersteller Warendorf zum vierten Mal Insolvenz angemeldet. Trotz der Übernahme durch die Hülsta-Gruppe erst im November musste das Unternehmen am Gericht in Münster die Insolvenz einreichen. Nun müsste Hülsta selber die Hiobsbotschaft der erneuten Insolvenz verkünden.

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