Warum ein langer Ukraine-Krieg die USA schwächt und China hilft

In der aktuellen weltpolitischen Lage könnte China Profit aus einer Fortführung des Ukraine-Kriegs schlagen. China könnte den Krieg laut „Kyiv independent“ als eine Art Stellvertreterkampf nutzen, um sowohl die USA als auch Russland zu schwächen und damit eigene strategische Vorteile zu sichern. Insbesondere eine mögliche zukünftige Invasion Taiwans spiele in den Überlegungen Pekings eine Rolle.

Trump versucht durch Sanktionen Druck auf Russland auszuüben 

Donald Trump versucht, Druck auf Russland auszuüben, indem er mit neuen Sanktionen droht, falls Präsident Putin nicht bis Ende der Woche einem Waffenstillstand zustimme. Chinas Unterstützung für Russland könnte diese Verhandlungen laut „Telegraph“ allerdings erschweren. China hat zwar keine kompletten Waffensysteme an Russland geliefert, jedoch weiterhin wichtige Technologien, die Russland zur Herstellung militärischer Ausrüstung benötigt. Diese Technologien, wie Mikroelektronik und Navigationsgeräte, verstärken die Kampffähigkeit Russlands und helfen dabei, die eigene Position im Ukraine-Konflikt zu festigen.

Ein zentrales Element der Unterstützung ist die Lieferung von Drohnen. Russland importiert laut „Telegraph“ jährlich Millionen von Dollar für chinesische unbemannte Luftfahrzeuge und produziert zudem in Zusammenarbeit mit chinesischen Firmen eigenständig Drohnen in Russland. 

China ist außerdem einer der größten Importeure russischen Öls. China hält laut „Kyiv Independent“ trotz drohender US-Sanktionen an diesen Geschäften fest. „China wird immer seine Energieversorgung auf eine Weise sichern, die unseren nationalen Interessen dient“, betonte das chinesische Außenministerium. Die amerikanischen Handelsgespräche seien regelrecht ins Stocken geraten, wie US-Finanzminister Scott Bessent unterstrich: „Die Chinesen nehmen ihre Souveränität sehr ernst.“

Putin Xi
Bei Russlands Parade zum 80. Jahrestag des Sieges über Nazideutschland war Chinas Präsident Xi Ehrengast von Putin. Sollte China Taiwan angreifen, würde dies offenbar mit russischer Hilfe passieren. Imago

Taiwan bleibt wichtiges Thema

Präsident Xi Jinping hat bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lavrow zudem angekündigt, die strategische Partnerschaft zwischen China und Russland weiter auszubauen. Er betonte, dass das Verhältnis der beiden Länder ein „Modell für eine neue Art von internationalen Beziehungen“ sei. Xi Jinping sei entschlossen, den gegenseitigen Austausch zu vertiefen, während China als wichtige wirtschaftliche und technologische Unterstützer für Russland agiere.

Experten vermuten laut „Telegraph“, dass China den Ukraine-Konflikt auch als Gelegenheit sieht, die militärischen Ressourcen der USA zu erschöpfen und damit deren Fähigkeit zu schwächen, in einem zukünftigen Konflikt um Taiwan einzugreifen. Laut Einschätzungen einiger US-Militärkommandanten könnte China eine Invasion Taiwans um das Jahr 2027 herum planen. Für Peking sei die Erfüllung des „Ein-China“-Plans bis 2049 von zentraler Bedeutung, bei dem die Kontrolle über Taiwan eine entscheidende Rolle spiele.