„Zarenzug“ an der Front: Russland stellt 2.100 Wagons als Abwehrbollwerk in Donezk auf

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Russische Streitkräfte haben eine 30 Kilometer lange Barriere bei Donezk errichtet. Der sogenannte „Zarenzug“ könnte eine Abwehrmaßnahme sein.

Donezk – Angeblich haben russischen Streitkräfte im besetzten Donezk eine 30 Kilometer lange Barriere errichtet. Dies geht aus dem täglichen Bericht des Institute for the Study of War (ISW) hervor. Der sogenannte „Zarenzug“ könnte im Ukraine-Krieg als Abwehrmaßnahme gegen potenzielle ukrainische Angriffe fungieren.

Ein ukrainischer Soldat im hart umkämpften Donezk.
Ein ukrainischer Soldat im hart umkämpften Donezk. © IMAGO/Dmitry Yagodkin

Laut Satellitenaufnahmen vom 10. Mai 2023 und vom 6. und 10. Februar 2024 haben die russischen Streitkräfte in den letzten neun Monaten eine lange Kette von Waggons errichtet. Diese erstreckt sich von der besetzten Stadt Oleniwka bis nach Wolnowacha.

Russland errichtet „Zarenzug“ in Donezk – 30 Kilometer Abwehrbollwerk?

Eine Quelle aus der Ukraine berichtete am Sonntag (11. Februar), dass die russischen Truppen seit Juli 2023 mehr als 2100 Güterwagen zu einem 30 Kilometer langen Zug zusammengesetzt haben könnten, so das ISW. Die Eisenbahnstrecke zwischen Oleniwka und Wolnowacha liegt etwa sechs Kilometer von der aktuellen Frontlinie entfernt. Sie befindet sich in einem Bereich der Front, der relativ ruhig war, als der Bau begann. Das ISW betont jedoch, dass der Zug auch für andere Zwecke zusammengestellt worden sein könnte.

Lage an der Front im Ukraine-Krieg – Donezk ist hart umkämpft

Die Lage an der Front in Donezk ist nach Angaben der ukrainischen Militärführung schwer. Besonders schwere Kämpfe gibt es demnach an zwei Frontabschnitten. Die Kleinstadt Awdijiwka, unmittelbar nördlich von Donezk, steht dabei häufig im Mittelpunkt der Kämpfe. Donezk ist seit 2014 von Russland besetzt.

Nach ukrainischen Angaben haben russische Truppen am Wochenende rund um die Stadt 32 Attacken lanciert. 22 Angriffe seien dabei nördlich der Stadt, zehn weitere im Süden abgewehrt worden, heißt es in einem Lagebericht.

Fast ebenso intensive Kämpfe gab es demzufolge am Frontabschnitt Marjinka. Die Einnahme der Kleinstadt südlich von Donezk hatte das russische Militär Ende 2023 gemeldet. Inzwischen geht es bei den Gefechten um die Nachbarorte Heorhijiwka im Westen und Nowomychajliwka im Süden. Nach bisher unbestätigten Medienberichten kommen die russischen Truppen bei Nowomychajliwka voran.

Unabhängig überprüft werden können die Informationen nicht. Der ukrainische Generalstab machte keine Angaben zum Ausgang der Gefechte. (sot mit dpa)

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