KfW-Chef verzeichnet „rasanten Stimmungswechsel“ für Standort Deutschland

Der Chef der staatlichen KfW-Bank, Stefan Wintels, berichtet von einem bemerkenswerten Stimmungsumschwung in Bezug auf den Standort Deutschland. So nehme laut Wintels das Interesse internationaler Investoren an Deutschland zu. "Viele institutionelle Investoren sind in den USA überinvestiert und würden gern stärker in Europa und innerhalb Europas, insbesondere in Deutschland, investieren", sagt Wintels gegenüber dem "Handelsblatt". Dabei befanden sich 2024 die Investitionen auf den niedrigsten Stand seit 2011.

Wintels sieht darin eine historische Chance für Deutschland und Europa: „In meinen mehr als 30 Berufsjahren habe ich noch nie einen so rasanten Stimmungswechsel miterlebt. Wir sollten alles dafür tun, dieses positive Momentum für Deutschland und Europa zu nutzen", betont Wintels. 

Politische Stabilität als Standortvorteil

Wichtig seien dafür gezielte Maßnahmen wie Infrastrukturmodernisierung, Bürokratieabbau, Digitalisierung, qualifizierte Fachkräfteeinwanderung und das Einhalten der Klimaziele. Um die notwendigen Investitionsvolumina aufzubringen, sei Kapital aus Asien, dem Nahen Osten, Großbritannien, den USA und Kanada nötig. 

Gleichzeitig fordert Wintels, durch gezielte regulatorische Anpassungen mehr privatwirtschaftliches Kapital aus Europa und insbesondere aus Deutschland zu mobilisieren, ohne die Stabilität des Finanzsystems zu gefährden. „Die politische Stabilität, die wir in Deutschland haben, ist dagegen ein echter Wert, den wir pflegen sollten", bilanziert der Chef der KfW-Bank.