Die Netflix-Dokumentation über das Leben von Victoria Beckham (51) sorgt bereits vor ihrer Ausstrahlung für Aufsehen. Die 51-jährige Modeikone und Ex-Spice-Girl bricht darin ein lang gehütetes Geheimnis und spricht offen über ihre Essstörung, die sie nach dem Ende der Spice Girls entwickelt hat.
Sie gesteht, wie der immense Druck und der Wunsch, die Kontrolle über die öffentliche Wahrnehmung zurückzugewinnen, sie in einen ungesunden Kampf mit ihrem Körpergewicht trieben.
Der Preis des Ruhms: Kontrollverlust bei Victoria Beckham
Nach dem Ende ihrer Zeit als "Posh Spice" sah sich Victoria Beckham, die meint aus einer Arbeiterfamilie zu stammen, mit einer Flut von Berichterstattung konfrontiert, die sie als überwältigend empfand. Sie beschreibt diese Zeit als einen "Kontrollverlust" über ihr eigenes Narrativ.
"Es war eine Menge, und das ist schwer", sagt Beckham in der dreiteiligen Serie, wie "The Sun" berichtet. "Ich hatte keine Kontrolle darüber, was über mich geschrieben wurde, welche Fotos gemacht wurden, und ich nehme an, ich wollte das kontrollieren."
Der einzige Bereich, in dem sie glaubte, die Fäden in der Hand halten zu können, war ihr Äußeres. "Ich konnte es mit der Kleidung kontrollieren, ich konnte mein Gewicht kontrollieren und ich kontrollierte es auf eine extrem ungesunde Weise", enthüllt die Designerin. Diese innere Not führte zu einem Verhalten, das sie bis heute beschäftigt: Verheimlichung. "Wenn man eine Essstörung hat, wird man sehr gut im Lügen und ich war nie ehrlich darüber gegenüber meinen Eltern."
Victoria Beckham mauserte sich nach schweren Jahren zur Designerin
Ein ganzer Abschnitt der Dokumentation, betitelt "Kill The Wag" (Tötet die Spielerfrau), widmet sich Beckhams verzweifelter Suche nach einer neuen Identität. Während der Fußballkarriere ihres Mannes David Beckham auf dem Höhepunkt war, beschreibt Victoria ihre damalige Ära als "aufmerksamkeitsheischende" Jahre.
Diese Zeit, die durch auffällige Kleidung, künstliche Bräune, Haarverlängerungen und eine Brust-OP geprägt war, kulminierte 2006 bei der Weltmeisterschaft in Baden-Baden, wo sie neben den anderen Spielerfrauen teils sehr zerbrechlich wirkte. Innerhalb von zwei Jahren vollzog sie jedoch den Wandel zur ernstzunehmenden Modeschöpferin – und ließ die Brustimplantate entfernen. "Ich habe diese Brüste in Baden-Baden begraben", scherzt sie in der Sendung.
Freunde bestätigen, dass Victoria in dieser Zeit "unglaublich streng" mit ihrer Ernährung war und "grenzwertig anorektisch". Sie ersetzte weitestgehend feste Nahrung durch Flüssigkeiten und trieb obsessiv Sport. Der Druck war immens, da ihr Spice Girls Management sie sogar zum Abnehmen aufgefordert hatte, was in einem Teufelskreis aus Essanfällen und selbst herbeigeführtem Erbrechen mündete.
Wegen einer Panne im Badezimmer lachte Victoria Beckham ihren Mann David hämisch aus.