Wechsel im Chefsessel garantiert: Mindestens zwei Kandidaten wollen Leonhard Wöhr beerben
Bei der Kommunalwahl 2026 wird der Weyarner Bürgermeister Leonhard Wöhr nicht mehr antreten. CSU und Grüne haben bereits Kandidaten für die Wahl eines Nachfolgers.
Weyarn – Was sich vor ein paar Monaten schon angedeutet hat, wird wohl so eintreffen. Mindestens zwei Kandidaten werden für das Bürgermeisteramt in Weyarn antreten: Florian Holzmann-Penzenstadler für die CSU und Philipp Eikerling für die Grünen. Beide brauchen noch die Zustimmung ihrer Parteien, doch die ist ihnen so gut wie sicher. Die FWG und die UWG verzichten auf eigene Kandidaten, die SPD will ein mögliche Aufstellung noch im Mai genauer erörtern.
Die Frage, wer in Weyarn neuer Bürgermeister wird – Leonhard Wöhr (CSU) wird nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren – hat diesmal eine etwas prekäre Vorgeschichte. Die CSU-Fraktion hatte im Dezember 2024 den Antrag gestellt, einen Dritten Bürgermeister zu installieren, der mit einer für Weyarn knappen Mehrheit von 10:7 Stimmen angenommen wurde.
Vorausgegangen war aber eine längere Diskussion, denn in den anderen Fraktionen sorgte der Antrag für Ärger. Der Vorwurf wurde laut, dass die CSU damit bereits einen Bürgermeisterkandidaten in Stellung bringen wolle. Holzmann-Penzenstadler wurde erst in der Sitzung einen Monat später zum Dritten Bürgermeister gewählt.
Bei der SPD ist das Geschehene noch in unguter Erinnerung. Natürlich würden die Parteimitglieder intern über die Bürgermeisterfrage sprechen, teilt Ortsvorsitzender Markus Bauer mit. „Gerade, nachdem die CSU einen möglichen Kandidaten als Dritten Bürgermeister ,platziert‘ hat, ist dieses Thema in den Vordergrund gerückt“, erklärt er. Bei der Aufstellungskonferenz für die Liste bei der Gemeinderatswahl am Freitag, 23. Mai, solle die Bürgermeisterkandidaten-Frage erörtert werden.
Die FWG und die UWG Goldenes Tal winken bereits ab. „Wir haben uns lange Gedanken gemacht, werden aber zu diesem Zeitpunkt keinen Kandidaten aufstellen“, erklärt Gemeinderätin Angelika Viellechner für die FWG. Diese wolle sich darauf konzentrieren, eine gute Liste zusammenzubekommen. Sie finde es aber gut, dass es bereits zwei Kandidaten gibt.
Das begrüßt auch die UWG ausdrücklich. „Dadurch kann es zu einer echten (Aus-)Wahl für die Bürger kommen“, erklärt deren Vorsitzender und Gemeinderat Anian Rutz. Explizit unterstützen werde die UWG keinen der beiden, erklärt er weiter. „Einfach, um dem Namen einer ,Unabhängigen Wählergemeinschaft‘ gerecht zu werden“.
Die voraussichtlichen Kandidaten sind beide seit 2020 im Gemeinderat. Holzmann-Penzenstadler hat als Dritter Bürgermeister schon einzelne Termine, darunter die Bürgersprechstunde, für Wöhr wahrgenommen, und betont dabei, dass jeder Gemeinderat an solchen Terminen teilnehmen könne und Wöhr großen Wert auf Transparenz lege. Holzmann-Penzenstadler ist 36 Jahre alt und Kfz-Meister. Er sagt: „Die Kommunalpolitik macht mir viel Spaß.“
Eikerling (42) arbeitet als selbstständiger Prozessberater. Er lebt seit 2017 in Weyarn und erklärt, dass es ihn sehr glücklich gestimmt habe, bereits 2020 so viel Vertrauen von den Bürgern bekommen zu haben, dass er in den Gemeinderat gewählt wurde. Die Grünen zogen damals mit Eikerling und Anschi Hacklinger erstmals in das Gremium ein. Nach der Wahl von Holzmann-Penzenstadler seien einige Bürger auf ihn zugekommen mit der Frage, ob er sich nicht kandidieren wolle, sagt Eikerling. Das hat ihn überzeugt. „Ich gehe davon aus, dass ich ein etwas anderes Profil mitbringe und eine echte Alternative bieten kann.“
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