Bitterer Verlust eines F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg: USA heizen neue Spekulationen über Absturz an
Der Absturz einer F-16 über der Ukraine wirft verschiedene Fragen auf. Noch ehe eine Kommission den Vorfall untersucht, kursieren neue Spekulationen.
Kiew – In der Ukraine ist erstmals ei F-16-Kampfjet abgestürzt. Bei dem Zwischenfall vergangenen Monat kam der Pilot ums Leben. Offenbar jagte der Pilot einen russischen Marschflugkörper. „Ich möchte sagen, dass der Pilot, der ums Leben kam, zwei Raketen abgeschossen hat und gerade dabei war, den dritten Marschflugkörper mit den Bordwaffen zu verfolgen“, sagte General Oleksandr Syrskyi gegenüber CNN. Über die Ursache des tödlichen Zwischenfalls beim ersten offiziell bestätigten Einsatz der F-16-Kampfjets wurden keine weiteren Angaben gemacht, da die Ermittlungen noch andauern.
Absturz von einem F-16-Kampfjet durch „Friendly Fire“ der Ukraine? USA heizen Spekulationen an
In Kiew wird über die Ursache des Absturzes der F-16 weiter spekuliert. Laut Newsweek habe die ukrainische Abgeordnete Mariana Bezugla, die im Verteidigungsausschuss des Parlaments sitzt, erklärt, der F-16-Kampfjet sei dem Beschuss durch ein Patriot-Luftabwehrsystem zum Opfer gefallen. Auch habe US-Verteidigungsbeamter gesagt, dass russisches Feuer nicht der Schuldige zu sein scheine und verwies auf andere mögliche Gründe wie mechanisches Versagen oder Pilotenfehler. Eine Kommission des ukrainischen Verteidigungsministeriums untersuche allerdings den Fall und soll Syrskyi zufolge bereits in Kürze ihre Ergebnisse bekannt geben.

Der Vorfall hat beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj offenbar oberste Priorität. Der entließ nach dem Absturz des F-16-Kampfjets umgehend den Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Generalleutnant Mykola Oleshchuk.
Einsatz von F-16-Kampfjets über Russland: Für Kiew ein wichtiges Mittel im Ukraine-Krieg
Kiew kündigte bereits im August an, die vom Westen gelieferten F-16-Kampfjets auch über russischem Territorium einsetzen zu wollen und erwartet neue Lieferungen des Kampfflugzeugs. Das scheint den Kreml allerdings kaltzulassen. Die Lieferung von F-16-Kampfjets durch Nato-Staaten an die Ukraine wird nach Einschätzung des Kreml das Geschehen an der Front nicht wesentlich beeinflussen. „Die Anzahl dieser Flugzeuge wird nach und nach schwinden, sie werden abgeschossen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „Selbstverständlich werden diese Lieferungen keinen wesentlichen Einfluss auf die Ereignisse an der Front haben.“
Einsatz von F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg: Russland sieht in Jet kein „magisches Allheilmittel“
„Es gibt kein magisches Allheilmittel“, das die ukrainische Luftwaffe bekommen könnte, sagte Peskow auch über den Einsatz die F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg weiter. Mehrere Nato-Staaten hatten die Lieferung der Kampfjets zugesagt, auf welche die Ukraine große Hoffnungen setzt. Die F-16-Flugzeuge aus US-Herstellung gelten als besonders präzise, schnell und weitreichend.
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Um Russland bei der Luftverteidigung die Stirn bieten zu können, braucht die Ukraine rund 130 dieser Kampfjets, wie der ukrainische Präsident im Mai in einem Interview mit der AFP sagte. Die Nato-Verbündeten Kiews sagten bisher die Lieferung von weniger als hundert dieser Flugzeuge zu. Die Ausbildung ukrainischer Piloten an den Kampfjets läuft bereits seit Monaten. (erpe/dpa/AFP)