„Das ist nicht mehr normal“: Münchner Paar zeigt Wiesn-Preise – zwei Beträge schocken viele besonders
„Hättet ihr gedacht, dass das Oktoberfest so teuer geworden ist?“: Ein Münchner Paar schlüsselt seinen Wiesn-Tag auf, und die Preise sorgen für viel Staunen.
München - Auf der Wiesn schauen viele nicht so genau aufs Geld. Weil sie nicht müssen oder weil sie nicht wollen. Schließlich findet das Oktoberfest nur einmal im Jahr statt, da kann man sich auch etwas gönnen. Andere gehen nüchterner an die Sache ran: Sie bleiben gleich fern oder versuchen, preisbewusst unterwegs zu sein, zumal es ja auch Schnäppchen-Geheimtipps gibt. Und nicht nur der Bierpreis sorgt bei manchen für Kopfschütteln: Das zeigt sich am Video zur Löwenbräu-Speisekarte einer TikTok-Nutzerin, deren Weinzelt-Quittung im Vorjahr viral gegangen war.
Münchner Paar geht aufs Oktoberfest und schlüsselt die Preise in Video auf
Jetzt waren Hüli (33) und Vlad (26) mit Argusaugen auf der Wiesn unterwegs. Die beiden sind seit sieben Jahren ein Paar, wohnen und arbeiten in München. Natürlich lieben sie das Oktoberfest. Doch gleichzeitig schauen sie genau hin. Sie haben ein Video für ihre gemeinsamen Accounts bei TikTok und Instagram gedreht, das die Wiesn-Preise genauer unter die Lupe nimmt. „Wie teuer ist ein Tag Oktoberfest?“, fragen sie darin.
Die Bewegtbilder zeigen, wie das Paar sich auf der Wiesn amüsiert – und die passenden Preise. Toboggan 6 Euro, Höhenrausch 8 Euro, Predator 8 Euro: Schon für die Fahrgeschäfte muss man tief in die Geldbörse greifen. Die Käsekrainer kostete den Angaben zufolge 6,50 Euro, die Schoko-Erdbeeren sieben Euro. „Seit wann sind die eigentlich so teuer geworden, das ist nicht mehr normal“, wundert sich Hüli über die überzogenen Früchte. Und so geht der Oktoberfest-Tag weiter und führt die beiden ins Armbrustschützenzelt.
„Hättet ihr gedacht, dass das Oktoberfest so teuer geworden ist?“: Die Preise läppern sich
Die Reservierung inklusive Wertmarken dort habe 63 Euro gekostet, eine Mass Bier 14,95 Euro, das Brotzeitbrettl 58 Euro und die große Breze 7,50 Euro. Sie zeigen auch, was das Zelt für eine Hauptspeise aufruft: 22,50 Euro für Kasspatzn und 28,60 Euro für Hirschgulasch mit Spätzle. Nicht alle Preisnennungen aus dem Video lassen sich leicht nachprüfen, sie wirken aber authentisch. Die aus dem Armbrustschützenzelt decken sich mit der Online-Speisekarte, wobei das Hirschgulasch sogar 30 Cent mehr kostet als bei Vlads Mahlzeit angegeben. Das Essen sei gut gewesen, resümieren sie, die Stimmung auch, ein „superschöner, lustiger Tag“, schwärmt Hüli. „Aber hättet ihr gedacht, dass das Oktoberfest so teuer geworden ist?“
Hätten viele nicht, wie sich an den Kommentaren zeigt. Obwohl das Paar nur rund 2.000 Follower hat, wurde ihr Video (Stand 30.9., 10.30 Uhr) bereits 1,3 Millionen Mal aufgerufen und mehr als 800 Mal kommentiert. Manche Reaktionen betreffen das große Ganze. „Die Preise sind so überzogen“, „Einfach zu teuer! Das Geld kann man besser anlegen!“, „Preise sind doch voll ok“, „Wahnsinn“, „Muss ich unbedingt verpassen“, „Mit dem Geld kann man wegfliegen, wo es schön warm ist“ oder „Ich bleibe lieber mit Kumpels in der Garage“, heißt es.
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Oktoberfest-Preise für Schoko-Erdbeeren und Tisch-Reservierung schocken viele besonders
Auch die konkreten Einzelpreise bekommen ihr Fett weg. Die 7 Euro für Schokoerdbeeren beispielsweise werden eifrig kommentiert. „Vor allem sind die Erdbeeren nicht ganz mit Schokolade bedeckt“, ärgert sich jemand. „Spätzle 22 Euro“, schreibt einer mit zwei Tränen lachenden Emojis. „Käsespätzle 22 Euro?“ ein anderer. Besonders verblüfft diverse Kommentierer der Preis für eine Tischreservierung pro Person. Der Kommentar „63 Euro für einen Platz am Tisch???????“ sammelt rund 2.500 Gefällt-mir-Angaben. Manche wissen aber womöglich nicht, dass es dafür Wertmarken in dieser Höhe gibt, die 63 Euro also nicht der Platz selbst kostet. Zudem saß die Gruppe vermutlich zu acht an einem für zehn Personen geeigneten Tisch, daher musste wohl jeder mehr übernehmen.
Münchner Paar war vor allem von Oktoberfest-Preisen für Kleinigkeiten verblüfft
Zwei Beträge erregen bei Wiesn-Besuchern und Usern am Ende wohl das größte Aufsehen: der für die Reservierung und der für die Schoko-Erdbeeren. Hüli und Vlad mussten vor Ort ganz schön schlucken, gestehen sie gegenüber IPPEN.MEDIA. „Ehrlich gesagt haben uns alle Preise dieses Jahr ziemlich geschockt. Angefangen von den Schokoerdbeeren für 7 Euro, den gebrannten Mandeln für 10 Euro (250g), den Fahrgeschäften um die 8 Euro bis hin zur Mass Bier für knapp 15 Euro. Welche Familien und junge Paare sollen sich das im eh schon teuren München noch leisten können?“
Das böse Erwachen kam vor allem beim Kleinkram, führen sie weiter aus. „Die Bierpeise werden im Vorfeld bekannt gegeben, das hat uns daher weniger schockiert, da wir uns darauf einstellen konnten. Vor Ort waren wir dann doch ganz schön überrascht, wie teuer auch ‚Kleinigkeiten‘ wie mal ne Semmel auf die Hand, eine Breze oder Süßes geworden ist. Da überlegt man sich wirklich, wie oft bzw. ob man überhaupt noch auf die Wiesn geht.“
Oktoberfest-Preise polarisieren: „Das ist wie Urlaub … wer aufs Geld schaut, macht was falsch“
Bei ihrem Video finden sich aber auch Kommentare von Menschen, die sich einen Wiesn-Besuch selbst bei solchen Preisen gerne gönnen. „Wieso geht es immer nur ums Geld? Genießt einfach den Tag“, meint jemand. Und mehr als 4.000 Gefällt-mir-Angaben bekommt folgender Kommentar: „Das ist wie Urlaub … wer aufs Geld schaut, macht was falsch.“ Preis-Ärger gab‘s unlängst auch in Österreich: Ein Restaurant-Gast fand dort unerwartete 15,60 Euro auf dem Bon wieder. (lin)