S-Bahn-Chaos mit Folgen für Wiesn-Besucher: Ursache jetzt bekannt – Polizei verweist auf Verbot

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. München
  4. Oktoberfest

Kommentare

Wiesn-Besucher und andere Reisende kamen am Abend am Hauptbahnhof nicht mehr vom Fleck. © Markus Götzfried

Ab kurz nach 18 Uhr ging am Sonntagabend auf der Stammstrecke gar nichts mehr. Mit einem lauten Knall riss im Stammstreckentunnel zwischen Hauptbahnhof und Hackerbrücke die Oberleitung ab.

München – Die Abschlussmeldung kam am Montagmorgen um 2.15 Uhr: Da erst konnte die S-Bahn München via Streckenagent berichten, dass die Reparaturarbeiten an der Oberleitung abgeschlossen seien. „Auf der Stammstrecke sind wieder uneingeschränkt Fahrten möglich. Die S-Bahnen verkehren ab Betriebsbeginn wieder auf dem Regelweg mit allen Halten“, hieß es. Allerdings wurde einschränkend betont: „Bitte beachten Sie, dass es als Folge der Stammstreckensperrung im Laufe des Vormittags noch zu einzelnen Teilausfällen oder vorzeitigen Wenden kommen kann.“ Und in der Tat rollte der Verkehr noch mit starken Einschränkungen wieder an.

S-Bahn-Chaos zum Oktoberfest: Das Drama begann kurz nach 18 Uhr

Begonnen hatte das Drama kurz nach 18 Uhr. Mit einem lauten Knall riss zwischen Hauptbahnhof und Hackerbrücke die Oberleitung ab und fiel auf eine stadtauswärts fahrende S3. Die blieb liegen, 300 Fahrgäste konnten erst nach über einer Stunde evakuiert werden, wie die Bundespolizei am Abend berichtete. „Aufgrund der unklaren Lage wurden die Bahnsteige beider Haltestellen durch Kräfte der Bundespolizei geräumt und der Zugverkehr eingestellt.“ Tausende Wiesn-Besucher mussten selbst schauen, wie sie heimkommen.

Auch zwei weitere S-Bahnen blieben im Tunnel stecken. „Durch die Streckensperrung und den damit verbundenen Stromausfall blieben zwei weitere S-Bahnen im Stammstreckentunnel stehen, eine kurz vor der Haltestelle Isartor und eine kurz vor der Haltestelle Karlsplatz (Stachus) mit jeweils ca. 150 Fahrgästen. Auch diese Personen konnten durch die Berufsfeuerwehr München und die Bundespolizei erfolgreich evakuiert werden.“

Bis zum Betriebsschluss war der S-Bahn-Verkehr stark eingeschränkt. Wer sich auskannte, konnte zum Beispiel einen Regionalzug ab Starnberger Flügelbahnhof nutzen und sich so bis Pasing durchschlagen. Richtung Ostbahnhof blieb die U5 als letzter „Notnagel“.

Bundespolizei gibt bekannt: Ein Folienballon war schuld

Den Grund für das Chaos teilte die Bundespolizei heute Vormittag mit: „Nach aktuellem Stand gehen Techniker der Deutschen Bahn AG davon aus, dass ein Folienballon an die Oberleitung geriet und den Lichtbogen auslöste.“

Weiter heißt es: Bundespolizei und Deutsche Bahn weisen ausdrücklich darauf hin, dass das Mitführen von folienbeschichteten Ballonen in S-Bahnen und Stationen, insbesondere im Bereich der S-Bahnstammstrecke, verboten ist. Auch in den S-Bahnen wird das regelmäßig durchgesagt. Wie die Sprecherin der Schausteller, Yvonne Heckl, gegenüber dem „Münchner Merkur“ betonte, ist der Verkauf von Folienballons auf der Wiesn seit bestimmt 20 Jahren untersagt. Der fragliche Ballon habe aber sicherlich „Wiesn-Bezug“, da zahlreiche Locations im Umfeld des Oktoberfests sie gerne als Dekoartikel für ihre After-Wiesn-Partys verwenden.

Auch interessant

Kommentare