„Keine Chance“: Putin fordert Westen zu Duell mit Oreschnik-Rakete heraus – Ziele in Kiew?
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Vor Journalisten und Fernsehpublikum erklärt Putin die neue Mittelstreckenrakete Oreschnik für unschlagbar. Er schlägt dem Westen ein „Experiment“ vor.
Moskau - Russlands Präsident ist sich sicher: Kein westlicher Staat - noch nicht einmal die USA - könnten seine neue Oreschnik-Rakete abfangen. Das erklärte der Kremlchef auf seiner Jahreskonferenz am Donnerstag. „Es gibt keine Chance, diese Rakete abzuschießen“, behauptete Putin im russischen Staatsfernsehen auf einer Pressekonferenz.
Russland hatte eine Oreschnik-Rakete erstmals im Ukraine-Krieg auf die Stadt Dnipro im November abgefeuert - als Vergeltung für den Einsatz US-amerikanischer ATACMS-Raketen bei Kursk. In der russisch-ukrainischen Grenzregion erobert Russland immer mehr Gebiete zurück und zieht laut ukrainischen Militärangehörigen „die Schrauben an“.
Putin behauptet auf Pressekonferenz: Westen kann Oreschnik-Rakete nicht abwehren
Putin lobte auf seiner jährlichen Pressekonferenz und Propaganda-Show seine neuartige Oreschnik-Rakete und machte der Nato ein Angebot: Der russischen Machthaber sprach von einem „Experiment, einem hochtechnologischen Duell des 21. Jahrhunderts“. Der Westen könne ein Ziel in Kiew benennen und dieses mit allen verfügbaren Flugabwehrwaffen und Raketenschirmen beschützen. Dann werde sich herausstellen, ob die USA und seine Verbündeten die Mittelstreckenrakete abwehren können. Russland sei zu diesem Experiment bereit.

Mit seinen Aussagen reagierte Putin auf die Frage des russischen Armeesenders Swesda, der eine angebliche Einschätzung westlicher Waffenexperten zitiert hatte: dass die Oreschnik im Anfangsstadium leicht zu verteidigen sei. Jedes Land, das Russland bedrohe, müsse laut Putin mit einem Oreschnik-Angriff rechnen.
Neue Hyperschallrakete: Russland kann Oreschnik mit atomaren Sprengköpfen bestücken
Die Oreschnik-Rakete erreicht die zehnfache Schallgeschwindigkeit - das sind etwa 12.000 Kilometer pro Stunde, schätzen Expertinnen und Experten. Das russische Militär kann Putins neue Rakete mit konventionellen und atomaren Sprengköpfen bestücken. Bei der Oreschnik handelt es sich um eine Mittelstreckenrakete. Ihre Reichweite liegt wohl zwischen 1000 und 3000 Kilometern.
Eine entscheidende Neuheit der Rakete ist die sogenannte Mirv-Fähigkeit. Damit sind unabhängig voneinander zielbare Mehrfach-Wiedereintrittskörper gemeint. Das heißt: Die Oreschnik spaltet sich in großer Höhe in mehrere Gefechtskörper auf. Diese schlagen dann auf die Ziele ein.
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Im Fall der Oreschnik erreichen die Gefechtskörper wohl eine Geschwindigkeit von zwei bis drei Kilometern pro Sekunden - was für moderne ballistische Raketen nichts Außergewöhnliches ist, erklärte Raketenexperte Fabian Hoffmann von der Universität Oslo in einem Spiegel-Interview. Allerdings haben auch die USA eine neue Hyperschallrakete namens Dark Eagle erfolgreich getestet. (Jan-Frederik Wendt)