Grobe Fehleinschätzung von Grünen-Chefin Ricarda Lang – Fauxpas facht Diskussion um Rente neu an

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Grünen-Chefin Ricarda Lang leistet sich bei Markus Lanz einen groben Fehler – mit einem positiven Nebeneffekt: Ihre Aussagen stoßen die Debatte um das Thema Rente neu an.

München – Die Rente gilt als hochumstrittenes Thema. Immer mehr Senioren droht Altersarmut, trotz jahrzehntelanger Arbeit. Besonders häufig sind Frauen betroffen, da sie im Schnitt weniger Lebenszeit mit einer Erwerbstätigkeit verbringen und weniger verdienen. Wie schwer die Problematik wiegt, scheint auf Seiten der Politik jedoch nicht allen bewusst zu sein. Das machte zuletzt ein Auftritt von Ricarda Lang in der Talkshow von Markus Lanz deutlich.

Die Parteivorsitzende der Grünen konnte die Frage nach der durchschnittlichen Rente in Deutschland nicht korrekt beantworten, wodurch sie scharfe Kritik erntete. Ihr Fehltritt scheint jedoch einen positiven Nebeneffekt zu haben: Nicht nur hat die Bundesvorsitzende und Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen ihren Fehler mittlerweile zugegeben, sie hat damit auch ungewollt einen produktiven Impuls in die Debatte eingebracht.

Lang räumt ein, dass Rente für viele Senioren nicht ausreiche

Im Dialog mit der Berliner Morgenpost gesteht Lang die bedrückende Wirklichkeit, in der viele Senioren leben. Sie räumt ein, dass es für zahlreiche ältere Menschen schwierig ist, sich finanziell über Wasser zu halten – „auch solche, die gar nicht schlecht verdient haben“, äußert Lang im Gespräch. Bei ihrem Auftritt bei Lanz offenbarte die 30-Jährige zunächst, dass sie die Höhe der Durchschnittsrente nicht wusste und danach eine grobe Fehleinschätzung machte. Als Lanz nachfragte, ob sie den Betrag eventuell abschätzen könne, spekulierte Lang: „Ich würde davon ausgehen, dass wir um die 2000 Euro rum liegen.“ Ein Betrag, von dem viele Rentner nur träumen können.

Grünen-Chefin Ricarda Lang hat sich bei ihrem Talkshow-Auftritt bei Markus Lanz einen Patzer zum Thema Rente erlaubt.
Grünen-Chefin Ricarda Lang hat sich bei ihrem Talkshow-Auftritt bei Markus Lanz einen Patzer zum Thema Rente erlaubt. © Christophe Gateau/dpa

Die zunehmenden Kosten für die Pflege sind laut Lang ein Hauptgrund dafür, „dass in vielen Fällen kaum etwas übrig bleibt von der Rente“, wie sie der Berliner Morgenpost mitteilt. Sie schlägt vor, Finanzierungsmodelle für die Pflege zu entwickeln, die den finanziellen Druck auf die Rentner verringern. Darüber hinaus setzt die Ampelkoalition das „Rentenpaket II“ in Gang. Die Vorsitzende der Grünen unterstreicht: „Wir wollen ein Rentenniveau von mindestens 48 Prozent des Durchschnittseinkommens gesetzlich verankern – und mit einem Generationenkapital eine neue Säule der Finanzierung einfügen“. Auf die Nachfrage, wann dieses Maßnahmenpaket umgesetzt wird, gibt sie die Zusicherung: „Auf jeden Fall in diesem Jahr.“

Änderungen bei der Rente? Es brauche „flexible Modelle, die zur neuen Lebenssituation passen“

Es wäre ratsam, Anreize für diejenigen zu setzen, die in der Lage und bereit sind, länger zu arbeiten, meint sie. Sie verweist auf die von der Ampel-Koalition abgeschafften Grenzen für zusätzliche Einkünfte als Beispiel. Lang argumentiert: „Es braucht flexible Modelle, die zur neuen Lebenssituation passen“ und ergänzt: „Viele Menschen können sich zum Beispiel vorstellen, noch ein paar Stunden in der Woche im eigenen Betrieb weiterzuarbeiten, Erfahrungen weiterzugeben – und haben so einen Zuverdienst zur Rente.“

Sie betont in der Diskussion, dass das Renteneintrittsalter beibehalten werden soll. „Eine Erhöhung über 67 hinaus würde zu einer Rentenkürzung für Berufsgruppen wie beispielsweise Bauarbeiter führen, die körperlich hart arbeiten und deswegen häufiger in Frührente gehen“, so Lang. „Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag weitere Erhöhungen des Renteneintrittsalters ausgeschlossen.“ Darüber hinaus macht sie deutlich, dass es bei der Rente mit 63 als „Ausdruck von Respekt für die Lebensleistung“ bleiben werde.

Lang blicke optimistisch auf ihren Fehltritt, weil der Diskussion um Rente neu angeregt hat

Die Grünen-Parteivorsitzende verteidigte ihr kürzliches TV-Missgeschick bezüglich der Durchschnittsrente, indem sie behauptete, sie habe die „Zahl nicht parat“ gehabt. Das sei „natürlich ärgerlich“. Sie sähe nun aber optimistisch auf diesen Fehltritt, da er eine Diskussion über die Lage der Rentnerinnen und Rentner ausgelöst habe. Ebenso zuversichtlich zeigt sie sich in Bezug auf mögliche Neuwahlen. Sie habe nicht die Absicht, Platz zu machen. „Die Koalition hält bis 2025“, versicherte die Vorsitzende der Grünen selbstbewusst. (cln)

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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