Faschingsumzug findet statt: Schutz für den Gaudiwurm - abriegeln mit Betonblöcken und Fahrzeugen
Der Fasching in Penzberg startet in seine heiße Phase. Den Anschlägen der vergangenen Wochen zum Trotz wird der Gaudiwurm am kommenden Sonntag stattfinden. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden allerdings erhöht. Auch die gewohnte Route wurde geändert.
Immer wieder die gleiche Frage hat Holger Fey, der Vorsitzende des Organisationskomitees Penzberger Fasching, in den vergangenen Tagen gestellt bekommen: Wird der Gaudiwurm angesichts der Anschläge der vergangenen Wochen stattfinden? Nach intensiven Gesprächen unter anderem mit dem Ordnungsamt der Stadt, dem BRK und der Polizei, erzählt er, habe die Vorstandschaft Ende vergangener Woche entschieden, die Veranstaltung durchzuführen. „Für uns war nie die Frage, ob wir sie absagen, sondern wie wir die geforderten Auflagen umsetzen können“, sagt Fey. Denn diese wurden nach den Anschlägen wie dem tödlichen Messerangriff im Januar in Aschaffenburg und der Amokfahrt in München verschärft (wir berichteten).
Das Sicherheitskonzept für den Gaudiwurm sieht ihm zufolge vor, alle Zufahrten zur Strecke mit schweren Fahrzeugen abzuriegeln, um so potenziellen Amokfahrern den Weg in die Menschenmenge am Streckenverlauf zu versperren. Weil der Faschingsverein selbst nicht über ausreichend schwere Fahrzeuge verfügt, würden zusätzlich zur Penzberger Feuerwehr auch Feuerwehrleute aus Nachbargemeinden anrücken. Außerdem stellen örtliche Unternehmer Fahrzeuge zur Verfügung.

Um den Streckenverlauf besser absichern zu können, habe man außerdem beschlossen, die Route gegenüber den Vorjahren leicht zu verändern. Start sei nicht mehr auf Höhe des Campendonk-Museums, sondern im Bereich der Christkönigkirche. Von hier führe der Zug über die Philippstraße zum Bahnhof und dann wie gewohnt über die Bahnhofstraße zum Rathaus. Bei dieser „leicht verkürzten“ Strecke gebe es weniger Zufahrten, die abgesperrt werden müssen, sagt Fey. Auf dem Stadtplatz finde nach dem Umzug wie gewohnt das Faschingstreiben statt. Auch eine Bühne werde aufgebaut.
Betonblöcke und große Fahrzeuge
Den Platz schirmen Betonblöcke ab, die bereits für eine Demonstration vor rund zwei Wochen aufgebaut wurden. Bürgermeister Stefan Korpan hatte schon vor rund einer Woche gesagt, man bemühe sich, „maximale Sicherheit herbeizuführen“. Wie die Stadt mitteilte, würden deshalb nicht nur alle Zufahrten abgeriegelt. Das gesamte Veranstaltungsareal solle zudem nach dem Bayerischen Versammlungsgesetz zur „Verbotszone“ von Waffen – und somit auch Messern – erklärt werden.
Trotz den jüngsten Angriffen und der verschärften Sicherheitslage möchten sich die Faschingsbegeisterten den Spaß am Gaudiwurm nicht nehmen lassen, betont Fey. „Wir gehen nicht mit dem Gedanken rein, es könnte etwas passieren.“ Nach den Gesprächen mit der Stadt und den Sicherheitskräften habe er sowieso „ein unheimlich gutes Gefühl“. Wie in den Vorjahren hätten sich rund 16 Gruppen für den Umzug angemeldet; davon seien etwa die Hälfte Faschingswagen. 90 Prozent der Teilnehmer seien Gruppen, die bereits in der Vergangenheit dabei waren.
Weiberball am Donnerstag
Die Hochphase des Penzberger Faschings besteht aus mehr als nur dem Gaudiwurm. Los geht sie bereits am morgigen Donnerstag mit dem Weiberball in der Stadthalle. Schon jetzt hätten viele Leute Karten gekauft, sagt Fey. Es gebe aber noch Restkarten im Café Freudenberg.
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„Gaudi ohne Grenzen“ ist dann einen Tag später, am Freitag, 28. Februar, angesagt. Chef-Organisatorin Ramona Reinhardt vom OK sagt, dass heuer wieder acht Teams gegeneinander antreten, bestehend unter anderem aus Rathaus-Mitarbeitern, Feuerwehrleuten und Ex-Faschingsprinzessinnen.
Die „Olympischen Spiele von Penzberg“
Seit Spätsommer vergangenen Jahres arbeite ein siebenköpfiges Orga-Team an neuen Ideen für die insgesamt sechs Spiele. „Sie sind eine Mischung aus Geschicklichkeit, Kraft und Schnelligkeit“, sagt Reinhardt, die den Zuschauern einen lustigen Abend bei diesen „Olympischen Spielen von Penzberg“ verspricht. Die einzelnen Spiele würden freilich noch nicht verraten. Nur so viel: bei den Kreationen habe man versucht, sich am diesjährigen Faschings-Motto „Eiszeit“ zu orientieren. Gut möglich also, dass die Teilnehmer in der Turnhalle Skifahren oder Eisstock schießen müssen.
Die Veranstaltungen
Der Weiberball findet am morgigen Donnerstag in der Stadthalle statt (ab 18 Jahre). Einlass ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr. Eintritt 11 Euro (Restkarten Café Freudenberg).
„Gaudi ohne Grenzen“ ist am Freitag, 28. Februar, in der Sporthalle am ehemaligen Wellenbad geboten; Eintritt: 4 Euro für Kinder und Jugendliche, 6 Euro für Erwachsene; Einlass ab 18 Uhr, Beginn um 19 Uhr (Karten Abendkasse).
Der Gaudiwurm durch die Innenstadt findet am Sonntag, 2. März statt; Beginn um 14 Uhr; Aufstellung im Bereich der Christkönigkirche ab 13 Uhr.
Ihren Rosenmontagsball halten die Jungritter am, Montag, 3. März, in der Stadthalle ab; Eintritt: 11 Euro, Einlass ab 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr (Karten Abendkasse).
Der Kehraus findet am Dienstag, 4. März, in der Stadthalle statt; Einlass ab 17 Uhr, Beginn um 18 Uhr; Eintritt frei.