Musk und Bezos setzen auf Roboter: Experten kritisieren Trumps Fixierung auf Jobs in der Fertigungsindustrie
Die US-amerikanische Fertigungsindustrie steht vor großen Herausforderungen. Präsident Donald Trump will zwar mit seinen Handelszöllen eine "Wiederbelebung der Produktionsindustrie" erreichen, doch dies ist leichter gesagt als getan. Fachkräftemangel, eine alternde Belegschaft und eine negative Branchenwahrnehmung sind zentrale Probleme, die nicht einfach durch Zollerhöhungen überwunden werden können, berichtet der "Business Insider".
Hunderttausende Stellen bleiben unbesetzt
Dem Bericht zufolge kämpfen Unternehmen in der Branche seit mehreren Jahren damit, offene Stellen zu besetzen. Carolyn Lee, Präsidentin und Geschäftsführerin des Manufacturing Institutes, sagte, dass die öffentliche Wahrnehmung der Industrie häufig überholt ist: "Das Herzstück davon ist, dass die meisten Menschen nicht wissen, was moderne Fertigung eigentlich ist". Laut Lee bleiben aktuell etwa 500.000 Stellen unbesetzt und es besteht eine Nachfrage nach bis zu 3,8 Millionen neuen Arbeitskräften bis 2033.
Trumps Strategie, durch Zollerhöhungen Arbeitsplätze zurückzuholen, wird von Experten skeptisch betrachtet. Eine kürzlich von der großen US-Bank Wells Fargo veröffentlichte Untersuchung legt nahe, dass die Trump-Zölle allein nicht den erhofften Effekt haben, da Länder wie China weiterhin Vorteile durch Subventionen und günstige Arbeitskräfte bieten.
Harvard-Professor sieht Fixierung auf Fertigungsjobs kritisch
Eine weitere Perspektive bietet Gordon Hanson, Professor an der Harvard Kennedy School. Er kritisierte gegenüber dem "Business Insider" die Fixierung der Trump-Regierung auf Fertigungsjobs. Stattdessen solle man sich darauf konzentrieren, andere gute Arbeitsplätze für Menschen ohne Hochschulabschluss zu schaffen, denn "die meisten guten Jobs, die Arbeiter ohne College bekommen können, sind nicht in der Fertigung", sagt Hanson. Alternativen könnten etwa im Gesundheit- oder Bauwesen liegen, da diese Bereiche oft keine vierjährige Ausbildung voraussetzen.

Trumps Tech-Freunde setzen auf Roboter statt Menschen
"ABC" zufolge steht Trumps Versprechen, die Fertigungsindustrie wieder florieren zu lassen, zudem im Widerspruch zu den Maßnahmen, die US-amerikanische Tech-Konzerne ergreifen, um genau jene Arbeitsplätze zu automatisieren. Einige seiner wichtigsten Verbündeten im Technologiesektor unterstützen nämlich Projekte, die menschliche Arbeitskräfte durch Roboter ersetzen. So hat unter anderem sein Vertrauter und Berater Elon Musk humanoide Roboter als zukünftiges Wachstumsfeld für den Elektroautohersteller Tesla angepriesen, berichtet "ABC". Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos, der zu Trumps Amtseinführung eingeladen war, hat in mehrere Unternehmen für fortschrittliche Robotik investiert.